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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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Spindler, und alles ist gut! Gehen Sie danach in Pension, und haben Sie einen schönen Lebensabend.«
    Plank ließ nicht locker. »Die Handschrift hatte also der Hitler aus der Staatsbibliothek ausgeliehen?«
    »Mann, Plank. In Gottes Namen: Ja! Sie lag wohl ein paar Jahre in seiner Wohnung am Prinzregentenplatz in München rum. Das ist von dem Hausmeisterehepaar nach dem Krieg zu Protokoll gegeben worden.«
    »Verstehe. Er hat das Buch erst nach 1000 Jahren zurückgebracht und musste Nachgebühr zahlen?«, platzte der Schmäh aus Plank heraus.
    »Plank, genug jetzt. Für dumme Witze habe ich keine Zeit. Ich muss jetzt. Rufen Sie mich an, wenn Sie was haben. Das Buch und den Spindler. Auf gehts. Over und Ende.«
    Die Leitung wurde unterbrochen.
    »Over und Ende. So ein Depp«, murmelte Plank. Dann grinste er. »Der größte Ausleiher aller Zeiten. Soso. Interessant.« Er zückte sein schwarzes Flach-und Mies-Bücherl und seinen Kugelschreiber und notierte den Witz. »Zur Rettung der Bayerischen Staatsfinanzen … haha … werden die Dauerausleiher zur Kasse gebeten … bei einer Standard-Überprüfung fiel die Ausleihe der Nibelungenlied-Handschrift durch einen gewissen Adolf H. ins Auge … haha …« Dann wurde Plank wieder ernst und schaute aus dem kleinen Fenster in Richtung Inntal. »Also doch. Alte Nazi-Geschichten. Spindler, Spindler, auf was hast du dich da eingelassen …«, murmelte er.
    Die richtige Frage hätte lauten müssen: »In was ziehst du mich da rein, Spindler?«
    Er steckte das schwarze Bücherl wieder weg. Nachdem er sich schon an den Gestank in der winzigen Hütte gewöhnt hatte, sah er sich noch ein wenig um. Überall geschnitzte Herzen mit Buchstaben und Daten von Verliebten. Und Eindeutigeres. Aber nirgends helle, frische Einkerbungen. Ein Schnitzer schien der Spindler also nicht zu sein. Er ließ seine Augen über jeden Millimeter des Hüttls streichen. Nichts. Kein Zettel, kein Buch. Der Tisch! Ein Tisch hatte eine Unterseite. Er bückte sich, und da sah er den Zettel, der mit einer Reißzwecke unter die Tischplatte geheftet war. Er zog den kleinen Nagel vorsichtig heraus und hielt ein Blatt Papier in den Händen. Darauf war ein Bild mit vier Streichhölzern zu sehen. Spindler musste es aus einem dieser Streichholzrätselbücher kopiert haben. Darunter stand eine Rätselanweisung.

    »Spindler, jetzt wirst du aber faul. Klaust alte Streichholzrätsel«, dachte Plank. Dann drehte er das Blatt um. Darauf stand ein weiteres Rätsel, allerdings nicht von langer Hand vorbereitet, sondern mit der Hand schnell hingeschrieben.

    – stand da geschrieben.
    Ein reichlich sinnloser Satz. Spindler trat aus dem Hüttl und zeigte Stephanie Gärtner das Blatt. »Fällt dir was dazu ein?«
    »Können wir das auf dem Hallerangerhaus lösen? Ich muss erst einmal aus der Sonne heraus!«
    »Bis dahin sinds aber schon noch ein paar Stünderl«, gab Plank zu bedenken.
    »Macht nichts. Wir müssen ja eh dahin. Es ist zwar ungewöhnlich für unseren Mann, dass er uns ein Rätsel stellt, bevor das Ziel aus dem letzten erreicht ist, aber wer weiß, vielleicht hat er seine Gründe. Das Rätsel auf der Rückseite sieht ja nicht so aus, als würde er lange Zeit dafür gehabt haben.«
    »Quanten – so nennt man ja Füße … Physiker – ist das ein Wortspiel mit Füßen? Weil: Stehen, Füße …«, begann Plank nachzugrübeln.
    »Quanten und Quadrat? Ist da was dran? Komm, lass uns weitergehen und das auf der nächsten Brotzeitstation lösen.«
    Kastenalm, 1220 Meter, 14.10 Uhr
    Spindlers Knie dampften. Der Abstieg in der stechenden Mittagssonne durch das schattenlose Südtal, durch die Latschenfelder, in denen sich die Sonnenglut ohne jeden Lufthauch fing, so dass ihm der Schweiß nur so rausspritzte, hinab über rutschende Steine und über Hunderte von Felsstufen, das war er nicht mehr gewohnt. Seine Kappe war ihm zu wenig Sonnenschutz, um den Nacken hatte er ein T-Shirt gewunden. Seine Zunge hing ausgedörrt am Gaumen. Den Rucksack hatte er bis innen durchgeschwitzt. So traf er auf der Kastenalm ein, zu der die Jochbummler und Radfahrer von Scharnitz bequem heraufkommen konnten. Bei Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse bestaunten sie das ausgedörrte Wesen in seinem seltsamen Aufzug. Stracks ging das Wesen in die Hütte – bloß raus aus dieser Sonne. Eine Maß Spezi, eine Apfelschorle, einen Jausenteller und ein Weißbier später tauchte ein erfrischter Benno Spindler in der Hüttentür auf. 500 Meter
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