Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
Vom Netzwerk:
Fugger aus Augsburg wurden die reichste Familie der Welt durch diese Straße, die ihnen gehörte. Und die vor ihnen den Römern gehört hatte. Führte Spindler sie gar in die Antike? Er kratzte sein Oberschulwissen zusammen. Nein, dann wären sie ja sicher über Garmisch und Mittenwald gegangen. Denn dort verlief die alte Salzstraße. Wobei, so genau musste man das auch nicht nehmen. Der Spindler wollte einfach den Fußmarsch, um modernen Verkehrsmitteln und den damit verbundenen Kontrollen keine Chance zu geben. Er grübelte und grübelte – und je mehr Möglichkeiten er in Erwägung zog, umso weniger wusste er. Nein, es half alles nichts. Er würde jetzt gleich in München anrufen, und der Innenstaatssekretär musste ihm reinen Wein einschenken.
    Sie erreichten den Sattel eine geschlagene Stunde später. Anselm Plank hatte manchmal das Gefühl gehabt, er hätte ein Seil mitnehmen sollen, um seine Begleiterin den Berg hinaufziehen zu können. Er lehnte sich an die Außenwand der Birkkarhütte und ließ den Schweiß trocknen. Stephanie Gärtner tat es ihm gleich.
    »Boah, Anselm, toller Blick hier. Das sind wir alles rauf?«
    »Der Blick wäre noch toller, wenn wir schnell auf die Birkkarspitze gehen würden. Ist der höchste Berg des Karwendels. Da siehst du heute tief in die Alpen hinein. Silvretta und Hohe Tauern und so weiter.«
    »Ich kaufe mir eine Postkarte bei der nächsten Gelegenheit. Mich bringst du heute keinen Meter mehr nach oben. Ich bin so froh, dass der Weg von hier jetzt runtergeht.«
    »Freu dich nicht zu früh«, flüsterte Plank in seinen nicht vorhandenen Bart. Er wusste, dass es zum Hallerangerhaus noch einen Aufstieg zu meistern galt. Und zwar einen satten. Außerdem war das steile Bergabgehen, das ihnen bevorstand, auch nicht das reinste Zuckerschlecken. Ihm, mit seinen von früheren Sportambitionen lädierten Knien, graute am allermeisten vor den Abstiegen. »Ich telefonier jetzt. Es tut mir leid, Dienst ist Dienst. Ich mache das von der Hütte, okay?«
    »Ist schon gut. Du wirst mir schon das, was für mich wichtig ist, erzählen«, antwortete Gärtner leicht angesäuert. Doch sie war zu kaputt, um wirklich gegen Planks restriktive Informationspolitik aufzubegehren.
    In der Hütte stank es erbärmlich. Plank hasste die Bergfreunde, die überall alles zurückließen. Aber er würde es aushalten. Er hatte Mobilfunknetz, konnte einigermaßen ungestört telefonieren, wenn er die Türe zumachte – und wenn er sich beeilte, würde der Staatssekretär auch noch nicht in der Mittagspause sein. Er wählte dessen Mobilnummer. Es klingelte ins Leere. Plank fluchte ausgiebig. Da summte sein Handy. Eine ihm unbekannte Nummer mit Berliner Vorwahl. Plank drückte den grünen Knopf.
    »Keil hier«, meldete sich die Stimme.
    »Dr. Keil, ich habe Sie gerade angerufen. Auf dem …«
    »Weiß ich, Plank, weiß ich. Bin in Berlin. Innenministerkonferenz. Bin schnell raus aus der Sitzung. Da drin ist so schlechter Empfang. Außerdem hört jeder mit. Machen Sie zu, Plank, ich muss wieder rein.«
    Plank wurde laut. Und deutlich. »Herr Staatssekretär. Ich muss wissen, um was es eigentlich geht. Es ist für unsere Ermittlungen unabdingbar, dass ich erfahre, was los ist. Ich sehe mich sonst nicht in der Lage, noch länger hier …«
    »Schon gut, Plank, fahren Sie mal achtzig. Also: Sie haben sicher Ihre Vermutungen. Wahrscheinlich denken Sie auch in die richtige Richtung. Es ist für mich nur schwer, über einen offiziellen Telefonapparat des Deutschen Bundestages … ich bin vom Minister zur Geheimhaltung verpflichtet worden. Und der vom Ministerpräsidenten. Und der wer weiß von wem.«
    »Machen wirs so: Ich sage was, und Sie sagen ›ja‹ oder ›nein‹. Oder von mir aus ›m-m‹ oder ›m-hm‹ beziehungsweise umgekehrt. Okay, Herr Staatssekretär?«
    »Gut, Plank, aber nur noch eine Minute, ich muss dann wieder.«
    »Also: Es geht um etwas, was in der Handschrift steht.«
    »Hm.«
    »Was soll ›hm‹ jetzt heißen?« Plank kratzte mit dem Bergschuh auf dem Boden herum wie ein Pferd mit dem Huf vor dem leeren Wassertrog.
    »Ja, Plank.«
    »Also um etwas, was jemand reingeschrieben hat. Sagen Sies gleich: Wars der Adi?«
    »Wer?«
    »Na, der Hitler!«
    »Nein, der nicht. Oder wahrscheinlich nicht. Aber in seinem Auftrag … wahrscheinlich … verstehen Sie doch, bitte, Herr Plank. Die Sache ist äußerst delikat. Und Sie müssen es ja auch nicht wissen, ich bitte Sie! Ganz ehrlich: Fassen Sie den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher