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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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Er nahm eine offiziell wirkende straffe Körperhaltung an. »Liebe Frau Kriminalhauptkommissarin Gärtner, Sie sind im Geheimauftrag seiner Majestät des Bayerischen Innenministers unterwegs. Herzlichen Glückwunsch.«
    »Mit Doppelnull und Lizenz zum Töten? Darf ich ›M‹ zu dir sagen?«
    »Zu viel James Bond auf der Hochkopfhütte gelesen?«, grinste Plank und setzte sich wieder neben sie auf den Stein.
    »Na ja, Geheimagentin bin ich ja wohl jetzt. Irre geheim. Ich wusste es ja selbst nicht. Geheimer gehts ja gar nicht. Das gibts auch nur in Bayern.«
    »Du sollst es auch nicht wissen. Besser für dich. Besser für mich. Besser für die da oben. Darum wollten die mich auch alleine schicken. Ich hielt es aber für professioneller, zu zweit zu gehen. Darum habe ich durchgesetzt, dass ich dich mitnehmen durfte«, spielte Plank den Starken. Ihm selbst war in den letzten beiden Tagen endgültig klargeworden, was er sich seit zwei Jahren nicht gestattet hatte zuzugeben. Und nur darum hatte er darauf bestanden, dass sie sich zu zweit auf Spindlers Fährte setzten: Er war in diese junge Frau verliebt, auch wenn es noch so albern war.
    Stephanie Gärtner schaute auf den Boden, als wäre zwischen dem Geröll die Lösung versteckt. »Was hat der Benno Spindler denn nur in der Handschrift entdeckt? Und wann? Sie ist doch erst seit ein paar Wochen ausgestellt gewesen. Und da nur auf einer Seite aufgeschlagen. Ist der Archivar, den er mit der Telefon-Joker-Geschichte reingelegt hat, sein Komplize?«
    »Nein, das glaube ich nicht. So einer setzt doch seine Beamtenpension nicht wegen eines Diebstahls aufs Spiel. Ich glaube: Der Spindler brauchte den gar nicht, um die Handschrift zu lesen. Er hatte ewig Zeit im Knast, das Ding Seite für Seite zu studieren. Sie ist als Faksimile im Internet in hoher Qualität eingescannt und für jedermann einsehbar.«
    »Und das hat er vom Knast aus gemacht? Die haben doch da nur beschränkten Zugang. Internet ist doch noch kein Menschenrecht!«
    »Auch das werden wir herausfinden. Aber zuerst brauche ich eine verdammte Telefonverbindung! Die ist nämlich ein Menschenrecht. Nur in diesen verfluchten Bergen nicht. Wehe, da passiert mal was!«
    Gärtner ging auf sein Geschimpfe nicht ein. »Und wir rennen dem Spindler nach, weil er in dem Buch aus dem Mittelalter irgendetwas gefunden hat, was ihn in diese Richtung auf die Spur von irgendetwas gesetzt hat?«
    »Schöner kann mans gar nicht ausdrücken, Stephanie.«
    »Und konkreter wohl auch nicht.«
    »Leider nicht. Derzeit.«
    »Dann bleibt auch noch die Frage, wozu er das Original braucht, wenn er doch Seite für Seite im Internet anschauen kann. Es gibt ja Leute, die etwas gegen E-Books haben. Aber das ist hier sicher nicht das Motiv. Immerhin hat er sich einem verdammt hohen Extrarisiko ausgesetzt. Man hätte ihn ja schon in München in der Staatsbibliothek stellen können.«
    »Das Risiko war gering, aber vorhanden. Zugegeben. Ich frage mich das auch schon eine ganze Weile. Und ich frage mich auch, warum er uns so deutlich auf seine Spur setzt.«
    »Das ist eigentlich die Frage der Fragen, Anselm.«
    »Wenn wir ihn kriegen, wissen wir’s.«
    »Dazu müssen wir von diesem Stein aufstehen.«
    »Das ist doch eine konkrete Maßnahme. Auf gehts. Und trink ordentlich. Da rauf bis zum Birkkarsattel wirds jetzt noch heißer heute Mittag. Aber lass noch was drin in der Flasche. Ich glaube nicht, dass wir unterwegs noch einmal Wasser tanken können. Vielleicht haben wir aber Glück. Da ganz oben sehe ich ein altes Schneefeld. Da muss bei der Hitze Wasser rauskommen. Schaffst du es bis dahin?«
    »Will ja nicht oberhalb der Isar-Ursprünge verdursten. Die liegen nämlich drüben, im Tal hinter diesem Sattel da oben.«
    »Oh, Frau Gärtner hat sich intensiver mit dem Kartenmaterial beschäftigt. So ists recht. Wirst doch noch eine gute bayerische Beamtin. Jetzt warst du schon an den Quellen unseres großen Stromes.«
    »Na ja, Strom … eher ein domestizierter Gebirgsbach, der da durch München fließt.«
    »Im Gegensatz zum Maschsee wenigstens kein Sumpfgebiet.«
    Plank zückte sein schwarzes Bücherl. Das musste ins nächste Programm der Flach-und Mies-Gesellschaft, komplett wollte er sich das Sprüchesammeln von Stephanie nicht madig machen lassen. Stephanie warf sich den Rucksack auf die Schultern und trottete die steile Schotterfläche nach oben, immer auf den weißen Fleck zu.
    Birkkarhüttl , 2639 Meter, 10.45 Uhr
    Benno Spindler musste nun
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