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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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Staatsbibliothek. Und drüben am Tatort sind nur eine Streifenwagenbesatzung und ein paar Leute von der SpuSi. Die norden wir ein, lassen Sie das unsere Sorge sein.«
    »Und ich soll das alleine machen?«
    »Mit unserer Unterstützung natürlich. Ich stehe Ihnen Tag und Nacht als direkter Kontaktmann zur Verfügung.« Der Staatssekretär zückte den Füller und schrieb seine Mobilnummer auf ein Post-it, das er Plank überreichte.
    Das war genau die Hilfe, die Plank unbedingt brauchte. Einen Staatssekretär, der von Tuten und Blasen keine Ahnung hatte. Und der - bräuchte man ihn wirklich einmal - in der Oper säße und das Handy aus hätte. Und im Fall des Falles seine Hände in Unschuld waschen würde. »Finde ich zu auffällig, wenn ich ohne meine engste Mitarbeiterin unterwegs bin. Das bekommt ja das ganze Dezernat und die komplette Löwengrube mit. Frau Gärtner soll in drei Monaten meinen Job übernehmen. Eigentlich sollten wir jetzt über alten Akten sitzen.«
    »Legen Sie die Hand für die Frau ins Feuer?«
    »Das würde ich nicht einmal für Sie tun, Herr Staatssekretär. Aber ich bin mehr als sicher, dass sie die Klappe hält und vor allem diese Jagd als letzte Ausbildungsstation gut gebrauchen kann. Wenn sie den Spindler zur Strecke bringt, dann bringt sie jeden zur Strecke.«
    »Na gut. Ich höre, die junge Dame ist überdurchschnittlich begabt, intelligent und fleißig. Dann ergibt das durchaus Sinn. Ich hoffe nur, dass die nicht ein halbes Jahr nachdem sie ihren Job hat, schwanger wird.«
    »Von mir nicht.« Plank machte in Richtung seines Unterleibs eine Scherenbewegung mit Zeige-und Mittelfinger.
    »Zu schade, Herr Plank. Würde ja ein Superbulle dabei rauskommen.« Der Staatssekretär freute sich über seinen Witz. Dann räusperte er sich und setzte zum Zeichen wiedererlangter Seriosität seine Lesebrille auf. Über deren Rand schaute er Plank streng an. »Aber wenn sie quasselt, Herr Plank, geht das auf Ihre Kappe. Oder wenn Sie tratschen. Sie haben Ihre Pensionsansprüche zu verlieren.«
    Polizeipräsidium München, 10.28 Uhr
    »Nehmens das mit und dann los.« Anselm Plank warf Stephanie Gärtner eine mit mehreren Gummibändern zusammengehaltene dicke Akte auf den Tisch. Er hatte sie gleich nach der Rückkehr aus dem Innenministerium eigenhändig aus dem Archiv geholt.
    »Was ist das für ein Konvolut?«
    »Der Spindler Benno. Sie müssen den Mann im Auto auf Papier kennenlernen.«
    »Sie strahlen ja fast, wenn Sie von dem sprechen.«
    »Das wird der Spindler umgekehrt wahrscheinlich nicht tun. Wegen mir war er über zwanzig Jahre im Knast.«
    »Was heißt da: wegen Ihnen, Herr Plank. Sie haben ja seine Dinger wahrscheinlich nicht gedreht.«
    »Stimmt. Ich habe ihn eingefangen. Und das hat mir immer Spaß gemacht. Ihm halt weniger.«
    Stephanie Gärtner hatte sich ihre Handtasche geschnappt und die rotglänzende Lederjacke unter den Arm geklemmt. Dann stöckelte sie auf gemeingefährlich hohen Stilettos ihrem Noch-Chef durch die Gänge des Präsidiums hinterher. Sie überragte ihn auch ohne die Absätze um zehn Zentimeter. Mit den Absätzen erinnerte sie an eine Gazelle, die ein Flusspferd begleitete.
    Plank referierte im Gehen weiter: »Wobei – vielleicht hat ihm der Wettbewerb sogar Spaß gemacht. Die Jagd, verstehen Sie. Er hat mir immer selbstgemalte Weihnachtskarten aus Stadelheim geschickt. Gar nicht schlecht, übrigens. Künstlerisch wertvoll, würde ich als Banause sagen. Kalligraphie, aber auch Kopien mittelalterlicher Stiche.«
    »Und das als Räuber? Hört sich ja nach einem coolen Typen an.«
    »Mehr als das, Frau Gärtner. Eine echte Marke, der Spindler. Ein waschechter Berufsverbrecher. Und dabei offenbar nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen.«
    »Das verstehe jetzt sogar ich. Also kein Idiot.«
    »Ganz genau«, bestätigte Plank.
    »Wo geht’s längs, Chef?«, fragte sie, als sich die beiden in den in der Löwengrube geparkten dunkelblauen Opel Astra setzten. Den abgeschrappten Kleinwagen hatten sie für diesen Monat als Dienstfahrzeug zugeteilt bekommen. Das Auto war jetzt am Vormittag bereits durch die Julisonne so aufgeheizt, dass Plank noch einmal aussteigen musste, um seinen Parka auszuziehen und ihn auf den Rücksitz zu legen.
    Als er wieder saß, sagte er: »Zum Spindler nach Hause. Neuperlach. Da ist der Kamerad gemeldet.«
    »Wo hat er zugeschlagen?«
    »Bayerische Staatsbibliothek. Kennen Sie doch, oder? Der Spindler hat aus der Stabi so einen wertvollen alten
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