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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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Schinken geklaut.«
    »Und wegen eines Stück Altpapiers rücken wir zu zweit aus?«
    »Na, so ein Glück, was, Frau Gärtner? Sie lieben doch die alten Akten. Und wir kommen bei dem strahlenden Wetter mal raus der Bude!«
    »Na ja, nach Neuperlach, ob das so ein toller Ausflug wird?«
    »Warten Sie’s ab. Der Spindler wohnt in so einem Betonsilo im elften Stock. Vielleicht kann ich Ihnen ja von dort ein paar Berggipfel zeigen. Falls er nach Süden raus wohnt. Föhn haben wir ja.«
    Plank nahm die Polizeikelle vom Armaturenbrett, drehte den Zündschlüssel und wendete den Wagen umständlich in der engen Straße. »Auf geht’s.«
    Schäftlarn, 10.55 Uhr
    Benno Spindler fuhr mit dem Fahrrad durchs Isartal. Die geballte Staatsmacht suchte ihn wohl schon am Flughafen, auf den Bahnhöfen, den Autobahnen und Bundesstraßen. Hier, auf den Radwegen in den Flussauen, fernab der Verkehrsströme, hier würden sie ihn nicht suchen. Gegen die Überwachungskameras, die Ziel-und die Schleierfahnder, was konnte er da ganz allein schon ausrichten? Würden sie noch ganz andere Mittel auffahren? Hubschrauber? Die würde er hören. Drohnen vielleicht? Besser, wenn er gegen alles gewappnet war.
    Und das war er. Denn den modernsten und raffiniertesten Überwachungstechniken setzte er die ältesten und die einfachsten Mittel entgegen. Waren das nicht auch die besten? Die passten ohnehin viel besser zu dem Schatz, den er im Rucksack auf dem Gepäckträger festgezurrt hatte. Nein, mit eurer ganzen Überwachungstechnik kriegt ihr mich nicht! Da brauchte es schon jemanden von ganz anderem Kaliber. Aber den gab es ja.
    München-Neuperlach, Wohnung von Benno Spindler, 11.03 Uhr
    Der Schlüsseldienstmann erledigte das Sicherheitsschloss der Wohnungstür in zwanzig Sekunden. Stephanie Gärtner zog die Latexhandschuhe an, und die beiden Ermittler betraten die Sozialwohnung. Sie staunten nicht schlecht. Bücher über Bücher standen in den selbstgezimmert aussehenden Regalen an den Wänden des engen Flurs. Sie betraten das Wohn-und Schlafzimmer und fanden Bücher. Bücher standen auch in Reih und Glied an den Wänden der winzigen Küche. Ein Stapel mit Literatur über den Zweiten Weltkrieg lag sogar in der Nasszelle auf der Waschmaschine.
    »Wie viele hundert Meter Regal bekommt man auf 25 Quadratmetern Wohnfläche unter?«, fragte Plank.
    »Und alle so akkurat geordnet. Schauen Sie mal. Mit so Schildern wie in der Bücherei.« Stephanie Gärtner las von den gelben Klebern vor: Bildbände nach Kontinenten. Bergliteratur. Mittelalter. Drittes Reich.«
    »Sind wir in der richtigen Wohnung? Ist das mein Spindler Benno?« Anselm Plank schüttelte den Kopf. Er ging ganz nah an die Buchrücken heran und setzte seine Lesebrille auf.
    »Irrtum ausgeschlossen. Da, Herr Plank. Seine letzten Entlassungspapiere. Schon anderthalb Jahre alt.« Stephanie Gärtner beugte sich über die Papiere auf der umgedrehten Obstkiste, die neben dem Feldbett stand und als Nachtkästchen diente. »Alles so sauber. Wohnte der hier überhaupt in den letzten anderthalb Jahren?« Sie fuhr mit dem Zeigefinger über den Einband eines Fotoalbums, das ebenfalls auf der Kiste lag. »Kein Staubkorn. Der hat sicher gestern noch geputzt.«
    Plank beschäftigte sich mit den Büchern in den Regalen. »Mittelalter? Mein Benno Spindler? Ariès, Geschichte des Todes. Der Hexenhammer. Francis Bacon. Thomas von Aquin. Kaiser Friedrich II. Stupor mundi. Die Arsenale von Venedig. Byzanz. Das Kalifat von Cordoba. Die Goldene Horde. Beda. Coperni…, hm, …cus, logischerweise. Ist ein Aufkleber drüber. Perceval. Die Edda.«
    »Sie fassen aber ohne Handschuhe nichts an, Herr Plank?«, mahnte Stephanie Gärtner.
    Plank ging nicht auf die Bemerkung ein. »Irgendwo muss ein Hinweis versteckt sein.«
    »Sie glauben, dass er das alles inszeniert?«
    »Wenn ein Profi aus einer Glasvitrine mit dem Saphirschneider ein kreisrundes Stück herausschneidet und dann genau in der Mitte dieses runden Glasstückes einen Fingerabdruck seines rechten Daumens hinterlässt, dann ist das ein absichtlicher Hinweis. Besonders, wenn das die einzige Spur in dem ganzen Raum ist. Man kann eine Glasscheibe mit dreißig Zentimetern Durchmesser nicht so anfassen, dass zufällig ein Daumenabdruck genau in der Mitte entsteht. Und zwar nur ein Daumenabdruck. Keine anderen Fingerabdrücke. Wie soll das gehen, Frau Gärtner? Also will der Spindler gefunden werden. Und darum muss es in dieser Wohnung einen Hinweis darauf geben, wo
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