Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Greif

Der Greif

Titel: Der Greif
Autoren: Gary Jennings
Vom Netzwerk:
minderwertig gefühlt habe.«
    »Laß mich sehen.«
    Jetzt war sie es, die zögerte, aber ich erinnerte sie an unsere Verabredung: »Ich zuerst, hast du gesagt, große Schwester, und ich habe dir gezeigt, was du sehen wolltest.
    Jetzt bist du dran.«
    Sie ließ meine Kutte los und löste mit zitternden Fingern den Strick, der ihr als Gürtel diente. Ihr sackleinenes Gewand fiel auf. Wenn der Teil, der steif von mir abstand, noch größer werden konnte, dann tat er das jetzt.
    »Siehst du«, sagte sie schüchtern, »zumindest hier bin ich normal. Fühle mal.« Und sie ergriff meine Hand und führte sie. »Aber hier habe ich nur diesen kleinen Knubbel. Er steht auch aufrecht, wie deiner, aber er ist so dürftig, nicht größer als die Warze auf Nonna Aethereas Kinn. Überhaupt nicht wie deiner. Man sieht ihn kaum.« Sie schniefte.
    »Dafür habe ich keine Haare um meinen«, sagte ich, um
    sie zu trösten. »Und die da habe ich auch nicht.« Ich zeigte auf ihre Brüste, auf denen gleichfalls rosa Knubbel keck abstanden.
    »Ach die«, sagte sie verächtlich. »Die hast du nur deshalb nicht, weil du noch ein Kind bist, Schwester Thorn. Ich wette, du hast noch nicht einmal deine erste Regel gehabt. Du bist sicher eine Frau, noch bevor du so alt bist wie ich.«
    »Was meinst du damit?«
    »Daß du eine Frau wirst? Du bekommst Brüste. Was die
    Regel ist, wirst du merken, wenn du sie bekommst. Aber du hast schon jetzt das da« - sie berührte es, und ich zuckte heftig zusammen -»und das werde ich nie haben. Es ist, wie ich befürchtet habe, ich bin keine vollständige Frau.«
    »Ich würde mich gern an dir reiben«, sagte ich, »wenn du glaubst, daß dir das wie den anderen Schwestern Freude macht.«
    »Würdest du das?« fragte sie eifrig. »Du bist lieb.
    Vielleicht kann ich Freude empfinden, wenn ich sie schon nicht geben kann. Hier ist sauberes Stroh. Legen wir uns hin. Das tun Thaïs und Agnes auch.«
    Wir streckten uns also auf dem Stroh aus, und nachdem
    wir ungeschickt verschiedene Positionen ausprobiert hatten, berührten sich endlich unsere nackten Unterkörper, und ich begann, jenen Teil von mir an ihr zu reiben.
    »Aaaaah«, entfuhr es ihr, und sie begann wie Petrus zu keuchen. »Das ist - das ist wunderbar.«
    »Ja«, sagte ich schwach.
    »Steck ihn... steck ihn rein.«
    »Ja.«
    Er fand seinen Weg ohne mein Dazutun von selbst.
    Deidamia gab unzusammenhängende Laute von sich. Ihr
    Körper wand und krümmte sich, und sie klammerte sich mit den Händen wild an mich. Dann schien plötzlich in ihr, in mir, in uns beiden alles auf einen Punkt zusammenzuströmen, und es kam zu einer Explosion. Wir taten beide einen
    ausgelassenen Schrei, und dann trat an die Stelle des
    überwältigenden Glücksgefühls ein wunderbarer Frieden, der fast genauso schön war.
    Erst als wir uns beide vollkommen beruhigt hatten, sagte Deidamia mit zitternder Stimme: »Danke... tausend Dank, kleine Schwester. Es war unvorstellbar schön.«
    »Nein, nein... ich danke euch, Schwester Deidamia«,
    sagte ich. »Es war auch für mich wunderbar.«
    »Liufs Guth!« rief sie plötzlich und kicherte. »Ich bin ja viel nässer als vorher.« Sie befühlte sich und dann mich an derselben Stelle. »Du bist nicht annähernd so naß wie ich.
    Was läuft da aus mir heraus?«
    Schüchtern sagte ich: »Ich glaube, daß ist die heilige Hostie, große Schwester, nur eben flüssig. Und man hat mir gesagt, daß das, was wir soeben getan haben, lediglich eine private Form der heiligen Kommunion ist.«
    »Wirklich? Das ist ja wunderbar! Das ist ja viel besser als altbackenes Brot und saurer Wein. Kein Wunder, daß
    Schwester Thaïs und Schwester Agnes es so oft machen.
    Sie sind sehr fromm. Und das kam aus dir heraus, kleine Schwester?« Mit einem Mal verdüsterte sich ihre Miene. »Da hast du es wieder. Ich kann das nicht. Mir fehlt da etwas. Ja, für dich muß das Vergnügen doppelt so groß gewesen
    sein...«
    Um zu verhindern, daß sie erneut anfing, sich wegen ihrer Mängel zu bemitleiden, wechselte ich rasch das Thema.
    »Wenn dir diese Art der Kommunion so gut gefällt,
    Schwester Deidamia, warum machst du es dann nicht
    einfach mit einem Mann? Männer haben sogar ein noch
    größeres...«
    »Niemals!« unterbrach sie mich. »Den weiblichen Körper kannte ich bisher nicht, weil es in meiner Familie keine anderen Mädchen gab und meine Mutter bei meiner Geburt starb und ich keine Spielkameradinnen hatte. Aber Brüder hatte ich, und ich habe sie nackt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher