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Der Gotteswahn

Der Gotteswahn

Titel: Der Gotteswahn
Autoren: Richard Dawkins
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allerdings nicht getan. Dort werden Zitate aus meinen Büchern absichtlich und irreführend aus dem Zusammenhang gerissen. Was immer Johnson selbst gemeint haben mag, seinen Satz, für sich genommen, würde ich mit Vergnügen unterschreiben. Das mit Microsoft Word gelieferte Lexikon definiert delusion als »dauerhafte falsche Vorstellung, die trotz starker entgegengesetzter Belege aufrechterhalten wird, insbesondere als Symptom einer psychiatrischen Erkrankung«. Der erste Teil dieser Definition ist eine perfekte Beschreibung des religiösen Glaubens. Und was die Frage angeht, ob es sich um das Symptom einer psychiatrischen Erkrankung handelt, so halte ich es mit Robert M. Pirsig, dem Autor des Buches Zen and the Art of Motorcycle Maintenance (Zen und die Kunst , ein Motorrad zu warten) : »Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion.« Wenn dieses Buch die von mir beabsichtigte Wirkung hat, werden Leser, die es als religiöse Menschen zur Hand genommen haben, es als Atheisten wieder zuschlagen. Welch voreiliger Optimismus! Eingefleischte Gläubige sind natürlich keinem Argument zugänglich; ihr Widerstand wurde in jahrelanger kindlicher Indoktrination aufgebaut, und die Methoden, mit denen das geschehen ist, sind (ob durch Evolution oder gezielte Gestaltung) in Jahrhunderten gereift. Zu den besonders wirksamen immunologischen Hilfsmitteln gehört dabei die düstere Warnung, man solle ein Buch wie dieses überhaupt nicht aufschlagen, denn es sei mit Sicherheit ein Werk des Teufels. Nach meiner Überzeugung gibt es jedoch viele aufgeschlossene Menschen, die in ihrer Kindheit nicht allzu heimtückisch indoktriniert wurden, die die Indoktrination aus anderen Gründen nicht »aufgenommen« haben oder deren angeborene Intelligenz stark genug war, um sich darüber hinwegzusetzen. Solche freien Geister brauchen vielleicht nur ein wenig Ermutigung, um sich ganz vom Laster der Religion zu befreien. Zumindest hoffe ich, dass nach der Lektüre dieses Buches niemand mehr sagen kann: »Ich wusste nicht, dass ich das gedurft hätte.«

    Vielen Freunden und Kollegen bin ich für Hilfe bei der Abfassung dieses Buches zu Dank verpflichtet. Ich kann sie nicht alle erwähnen, aber neben vielen anderen sind mein Literaturagent John Brockman sowie meine Lektoren Sally Gaminara bei Transworld und Eamon Dolan bei Houghton Mifflin zu nennen. Beide Lektoren haben das Buch mit Einfühlungsvermögen und intelligentem Verständnis gelesen und mir mit einer Mischung aus Kritik und Ratschlägen sehr geholfen. Dass sie aus ganzem Herzen begeistert an dieses Buch glaubten, hat mir viel Mut gemacht. Gillian Somerscales war eine beispielhafte Korrektorin; ihre Vorschläge waren so konstruktiv wie ihre Korrekturen genau. Andere, die verschiedene Entwürfe lasen und denen ich sehr dankbar bin, waren Jerry Coyne, J. Anderson Thomson, R. Elisabeth Cornwell, Ursula Goodenough, Latha Menon und insbesondere Karen Owens, eine außergewöhnliche Kritikerin, die mit dem Hin und Her der verschiedenen Entwürfe fast ebenso gut vertraut war wie ich selbst.
    Viel verdankt das Buch der zweiteiligen Fernsehdokumentation Root of All Evil? , die ich im Januar 2006 auf Channel Four des britischen Fernsehens moderierte (und umgekehrt die Fernsehsendung dem Buch). Ich danke allen, die an der Produktion mitgearbeitet haben, darunter Deborah Kidd, Russell Barnes, Tim Cragg, Adam Prescod, Alan Clements und Hamish Mykura. Für die Genehmigung, Zitate aus den Sendungen zu verwenden, danke ich IWC Media und Channel Four. Root of All Evil? erzielte in Großbritannien ausgezeichnete Einschaltquoten und wurde auch von der Australian Broadcasting Corporation übernommen. Ob irgendein US-Fernsehsender es wagt, sie auszustrahlen, bleibt abzuwarten. [1]
    In meinem Kopf hat sich dieses Buch schon seit mehreren Jahren entwickelt. Manche Gedanken haben während dieser Zeit zwangsläufig ihren Weg in Vorträge gefunden, beispielsweise in meine Tanner Lectures an der Harvard University, aber auch in Zeitungs- und Zeitschriftenartikel. Insbesondere den Lesern meiner regelmäßigen Kolumne in Free Inquiry werden manche Passagen bekannt vorkommen. Ich danke Tom Flynn, dem Redakteur dieser bewundernswerten Zeitschrift, dass er mir so viel Anregung gab, indem er mich mit dem Schreiben der regelmäßigen Kolumne beauftragte. Nach einer Pause kurz vor Fertigstellung des Buches werde ich
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