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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott
Autoren: Osho
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kritva ghritam pivet – »Selbst wenn du dir Geld dafür borgen musst, trinke so viel Ghee wie möglich.« Denn nach dem Tod wird keiner dir Fragen stellen, wird keiner dich bestrafen. Der Mensch, der dir das Geld geliehen hat, kann dich nicht vor das Gericht Gottes zerren, denn das gibt es nicht. Seine ganze Philosophie ist sehr einfach: »Esst, trinkt und seid fröhlich.«
    Ihr könnt daran glauben – und die Theisten werden das dann als Unglauben bezeichnen.
    Dasselbe hat Karl Marx für die Kommunisten getan. Er sagte, dass es keine Seele gebe, kein Bewusstsein; dass es sich dabei nur um ein Nebenprodukt der Materie handle. Wenn der Körper zerfällt, bleibt nichts übrig. Das wurde zu einer sehr gefährlichen Einstellung, denn die Kommunisten konnten andere Menschen töten, ohne auch nur einmal darüber nachzudenken. Sie glaubten, dass man keine Sünde damit begeht, wenn man andere tötet. Es gibt keine Seele in einem Körper; es gibt nichts Inneres. Der Mensch besteht nur aus Chemie, Biologie, Physiologie – und es gibt keine Seele. Josef Stalin konnte nach der Revolution fast eine Million Menschen töten lassen, ohne auch nur den geringsten Zweifel an dem zu verspüren, was er da tat.
    In der Sowjetunion wurde der Mensch auf einen Mechanismus reduziert. Man kann ihn töten, ohne dass dabei etwas getötet wird, weil von Anfang an nichts da war. Der Mensch ist nur eine funktionierende Uhr. Sie bewegt sich, sie zeigt die Zeit an, doch das bedeutet nicht, dass sich jemand in ihr befindet. Man kann die Uhr auseinander nehmen und wird nichts darin finden. Das ist es, was Karl Marx den Kommunisten predigte: dass der Mensch nur eine Uhr sei. Und schon bald glaubte fast die halbe Welt an Karl Marx.
    Seltsam — dieselben Leute hatten vorher an Gott geglaubt. Russen, Chinesen, Inder, Mohammedaner — alle möglichen Leute wechselten vom Ja zum Nein. Aus einem Ja ein Nein zu machen ist so einfach, weil zwischen beiden kein wirklicher Unterschied besteht. Im Grunde vermitteln beide Trost, ohne dass man die schwierige Reise zur Wahrheit unternehmen muss.
    Ich habe viele Kommunisten gefragt, alte Kommunisten ... In Indien gab es zum Beispiel S. A. Dange, der zusammen mit Lenin, Trotzki und Stalin Mitglied der Kommunistischen Internationale gewesen war. Er war ein Augenzeuge der russischen Revolution gewesen. Ich fragte ihn: »Hast du jemals meditiert?«

    Er antwortete: »Meditiert — wozu? Warum sollte ich meditieren? «
    Ich erwiderte: »Wenn du niemals meditiert hast, dann kannst du auch nicht behaupten, dass es keine Seele gibt, keinen Gott, kein Bewusstsein. Wenn du niemals in dein Inneres gegangen bist, wie kannst du dann behaupten, dass dort niemand ist? Und sieh dir doch nur die Absurdität des Ganzen an: Wer sagt, dass dort niemand ist?
    Um es zu leugnen, musst du doch erst einmal annehmen, dass es jemanden gibt. Allein um zu sagen, dass dort niemand sei, musst du jemanden annehmen.«
    Dasselbe gilt auch für die Religionen.
    Niemand ist jemals Gott begegnet — kein Christ, kein Hindu, kein Mohammedaner —, doch sie alle sagen ja, weil die Gemeinschaft, in die sie geboren wurden, eine Gemeinschaft von Theisten ist. Würden sie innerhalb dieser Gemeinschaft nein sagen, würden sie in Schwierigkeiten geraten. Ja ist einfach die allgemein akzeptierte Spielregel. Sie beten also zu einem Gott, und sie wissen nicht, warum sie es tun. Doch alle anderen tun es auch, also muss es richtig sein.
    Wenn sich die Gruppe verändert – so wie in Russland –, dann werden dieselben Leute, die sich in Bezug auf Gott so sicher waren, plötzlich unsicher. Es brauchte zehn Jahre, bis sie von einer Sicherheit zur nächsten gewechselt hatten ... ein Intervall der Unsicherheit, doch Unsicherheit ist nicht Zweifel.
    Zweifel ist einfach eine Frage, und der Zweifel sagt: »Ich möchte wissen.« Zweifel kennt keine Ideologie. Zweifel ist vollkommen reines Suchen.
    Du hast gefragt: »Was ist der Unterschied zwischen Zweifel und Negativität? «
    Negativität und Positivität sind im Grunde dasselbe. Zweifel unterscheidet sich von beiden. Er macht dich nicht zum Theisten, und er macht dich nicht zum Atheisten. Positivität macht dich zu einem religiös Gläubigen, zu einem Theisten; Negativität macht dich zu einem Ungläubigen, zu einem Atheisten, religionslos.
    Zweifel macht dich zu gar nichts. Er macht dich einfach zu einem Suchenden. Und darin besteht die Würde des Menschen.
    Ich lehre euch Zweifel, denn ich weiß, wenn ihr bis zum
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