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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager
Autoren: Werner Schwanfelder
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zutage. So hat Siemens feststellen müssen, dass sich die Motivation der Mitarbeiter noch immer im Keller befindet. Es gibt wenige glückliche Manager. Aber angeblich gibt es auch den berühmten Silberstreif am Horizont.
    Das »glückliche« Unternehmen SAP hat das Ergebnis einer Befragung zurückerhalten. Die Mitarbeiter klagen über zu große Belastung, Stress und langwierige Entscheidungsprozesse. Und ein US-Gericht hat gerade eine Strafzahlung von 1,3 Milliarden an den Konkurrenten Oracle angeordnet. Das genau ist eine gefährliche Kombination von Meinungen und Tatsachen, von empfundenen Belastungen und unethischem Verhalten: Das Glück bleibt außen vor.
    Befragungen lassen unangenehme Wahrheiten zutage treten. Auch in kleineren Betrieben, in denen der Chef einen guten Kontakt zu seinen Mitarbeitern hat, können Befragungen Schwachstellen, also Glücksstörer, offenbaren. Der Inhaber eines Autohauses erzählt: »Die Befragung hat mir gezeigt, dass die Mitarbeiter nicht genug Platz haben. Das habe ich zwar auch gesehen, aber ich habe es nicht thematisiert. Nun werden wir mehr Platz schaffen. Die Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen. Wir haben auch festgestellt, dass manche Abläufe nicht klar genug strukturiert sind. Am wichtigsten war für mich aber die Erkenntnis, dass die Mechaniker beklagten, dass wir Entscheidungen nicht konsequent genug umsetzen. Wir werden dieser Kritik nachgehen, denn zufriedene Mitarbeiter sind das große Kapital meines Unternehmens. Wenn sie zufrieden und glücklich sind, strahlt das auch auf unsere Kunden aus. Und um ganz ehrlich zu sein, dann bin auch ich glücklich und gelöst.«
    Die Grenzen einer jeden Messung
    Die Messung der Mitarbeiterzufriedenheit ist notwendig und dient der Objektivierung. Aber man darf sich von Kennzahlen und Fragebögen nicht das absolute Wunder der Erkenntnis erwarten. Außerdem lösen Umfragen natürlich noch lange keine Probleme.
    Die Zufriedenheit und das Glück liegen zu 10 Prozent an anderen, zu 90 Prozent an einem selbst. Es gibt ein 90/10 Geheimnis. Ich weiß nicht, ob es statistisch erwiesen ist, aber Experten behaupten, dass wir 10 Prozent von dem, was uns widerfährt, nicht beeinflussen können. Dazu gehören Naturkatastrophen, Autounfälle, Flugverspätungen, Krankheiten (was auch noch zu überprüfen wäre). Das heißt zugleich, dass wir 90 Prozent unseres Lebens gestalten können. Diese 90 Prozent beschreiben, wie wir reagieren. Angenommen, ein Kollege provoziert mich, dann hängt es von meiner Reaktion ab, wie die Provokation ausgeht, ob ich sie entkräften kann oder ob Krieg beginnt. Mit diesen 90 Prozent kann ich auch meine Zufriedenheit und mein Glück steuern – und das meiner Mitarbeiter, Kollegen und meines Chefs.
    Die Zufriedenheit eines Mitarbeiters ist ein sensibler Faktor. Bereits ein einziger unglücklicher Mitarbeiter kann das Unternehmen viel Geld kosten. Große Unternehmen leisten sich tausende von unzufriedenen Mitarbeitern. Selbst wenn der Aktienkurs steigt, kann man sich immer noch die Frage stellen, wie viel erfolgreicher das Unternehmen sein könnte, wenn die Mitarbeiter glücklich und kreativ ihrer Arbeit nachgehen würden. Natürlich helfen uns die Ergebnisse der Befragungen, eine Situation besser analysieren zu können. Eine positive Entwicklung beginnt dort, wo jeder Einzelne berücksichtigt wird. Jeder Einzelne soll »seine 90 Prozent« einbringen können.
    Für Befragungen gibt es einige Spielregeln:
    1. Man sollte sie im Ein-Jahres-Rhythmus vornehmen, um auch aus der Veränderung Ableitungen herauslesen zu können.
    2. Man muss darauf achten, dass die Befragungen streng anonym durchgeführt werden.
    Es darf nicht der Verdacht entstehen, dass der Fragebogen und seine Antworten zurückzuverfolgen seien. Je kleiner eine organisatorische Gruppe, der ein Fragebogen zugeordnet werden kann, desto eher besteht natürlich auch die Möglichkeit, die befragten Personen zu identifizieren.
    3. Schließlich macht das Ganze nur Sinn, wenn nach der Befragung Informationen gegeben und Konsequenzen gezogen und tatsächlich Veränderungen vorgenommen werden, die einleuchten und bessere Bedingungen schaffen.
    Modellvorschlag für ein glückliches Unternehmen
    Welches Modell kann man in einem Unternehmen einführen? Es sollte treffsicher, eindeutig und messbar sein.
    Selbstverständlich kann man aus dem bereits Behandelten eine ganze Reihe von Modellen aufbauen. An dieser Stelle soll auf zwei verschiedene Modelle verwiesen werden, die
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