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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus
Autoren: Richard Stark
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geschehen«, sagte Catlett.
    Parker trat vor und unterbrach die Verbindung. Sie sahen einander an.
    »Tut mir leid, Freunde«, sagte Moxon, »aber damit ist eure Show wohl abgesagt.«

SIEBEN
    Parker kam in Bewegung. »Bert, stehen Sie auf und gehen Sie in den Korridor. Roy, Sie legen sich auf den Bauch. Bert, Sie auch, neben ihn. Hände auf den Rücken.«
    Sie gehorchten, doch Moxon sagte in freundlichem Ton: »Es hat keinen Zweck. Wenn wir uns nicht in den nächsten Minuten melden und die nicht zu uns durchkommen, werden die gleich hier sein. Ihr habt keine drei Stunden.«
    »Das ist mein Problem«, sagte Parker. Er hielt die Remington in einer Hand und zeigte auf Wiss: »Fessle sie.« Er zeigte auf Elkins: »Hol deine Freunde und den Wagen. Sag ihnen, was los ist.«
    Weder Wiss noch Elkins erwiderten etwas. Wiss ging zwischen den beiden Polizisten auf ein Knie, zog ein zusammengerolltes Stromkabel aus der Jackentasche und band ihnen Hände und Füße zusammen. Er begann bei Moxon, der den Mund hielt, da er das, was er zu sagen hatte, bereits gesagt hatte. Als Wiss Hayes fesselte, sagte dieser: »Herrgott, das ist fest !«
    »Muss es auch, sonst nützt es nichts«, sagte Wiss. »Das weiß doch jeder.«
    Als Wiss aufstand, bedeutete Parker ihm mit einer Geste mitzukommen. Er lehnte die Remington an die Wand und sagte im Gehen: »Wie lange brauchen wir, um in die Galerie zu kommen?«
    Wiss machte ein sehr skeptisches Gesicht. »O Mann, beidiesem Zeitdruck? Wir hätten Granaten mitbringen sollen.«
    »Wir gehen nicht mit leeren Händen«, sagte Parker, »und wir tragen keine goldenen Kloschüsseln raus.«
    »Dann wollen wir uns das mal ansehen.«
    Als sie die Kellertreppe hinuntergingen, sagte Wiss: »Als wir letztesmal die Tür gefunden und aufgebrochen haben, stellte sich raus, dass sie eine Art elektrisches Schloss hatte. Man braucht dafür eine Fernbedienung wie für ein Garagentor, aber wir haben nirgends eine gesehen. Wir haben allerdings auch nicht sehr gründlich gesucht – schließlich waren wir da schon drin.«
    Sie standen vor der Wand, an der die Spur auf dem Teppich endete. Sie war glatt und reichte von einer Ecke des Hauptraums nach rechts bis zur Tür des Weinkellers, eines langen, schmalen, mit Parkett ausgelegten Raums, in dem links verkupferte Regale mit Weinflaschen und rechts ebenfalls Regale sowie einige Kühlschränke standen. Hinter den Weinflaschen auf der linken Seite war die Seitenwand der Galerie.
    Parker stand in der Tür des Weinkellers und sagte: »Es könnte alles mögliche sein. Eine von diesen Weinflaschen. Oder dass man auf eine bestimmte Stelle im Parkett tritt. Oder irgendwas in einem der anderen Kellerräume.«
    »Darum sind wir letztesmal ja auch mit Gewalt reingegangen«, sagte Wiss. Oben läutete ein Telefon. »Diesmal sollte ich eigentlich ein, zwei Stunden Zeit haben. Das ist schließlich nicht so, als würde man durch ein Fenster einsteigen.«
    Parker ging langsam an der Wand entlang und strich mit der Hand darüber. »Man kann die Fuge spüren«, sagte er. »Man sieht sie nicht, aber man kann sie spüren.«
    »Sauber eingepasst«, sagte Wiss. »Man muss das handwerkliche Können bewundern.«
    »Kannst du ein Loch reinbohren?«
    Wiss holte eine kleine Akku-Bohrmaschine hervor, tastete die Wand ab, fand die Fuge und setzte den Bohrer an. Nach zehn Sekunden stoppte er, schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. »Hat keinen Zweck.« Oben läutete noch immer das Telefon. »Damals war die Tür aus Metall, aber aus einem anderen. Das hier ist Edelstahl, unter der Farbe.«
    »Und die Wand daneben?«
    Wieder surrte die Bohrmaschine, und wieder hielt Wiss inne. »Beton«, sagte er. Das Telefon hatte aufgehört zu läuten. »Wenn ich eine halbe Stunde hätte, könnte ich ein Loch machen«, sagte Wiss. »Eine Stunde, um reinzukommen.« Er sah verärgert aus. »Wir sind weit gekommen, Parker«, sagte er, »aber da rein kommen wir nicht.«
    Die Sache ging den Bach hinunter. Zwei Polizisten vor Ort, und Verstärkung war unterwegs, Griffith – der potentielle Abnehmer – verhandelte mit der Staatsanwaltschaft, und sie standen vor einer Tür aus Edelstahl. »Das ist bei eurem Systemtest herausgekommen«, sagte Parker.
    »Larry?« fragte Wiss.
    Keine Antwort. »Er ist weg«, sagte Parker.
    »Tja«, sagte Wiss, »recht hat er.«
    »Weiß ich«, sagte Parker. »Komm.«
    Sie wandten sich zur Treppe, und Wiss sagte: »Es ist bestimmt einiges im Haus, mit dem wir unsere Unkosten
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