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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus
Autoren: Richard Stark
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»Wir sehen uns vor, ihr seht euch vor, und keinem passiert was.«
    »Ich möchte nur wissen«, sagte Moxon, »wo das Versteck ist.«
    »Das interessiert Sie wirklich brennend, stimmt’s?« sagte Elkins lachend.
    »Okay«, sagte Wiss. »Wir hatten sowieso vor, euch irgendwoda unten zu verstauen.« Er sah Parker an und bemerkte dessen Ungeduld. »Das ist okay«, fuhr er fort. »Alle bleiben auf dem Teppich, und wir kommen voran. Wir wollen ja in den Keller.«
    »Dann also los.«
    Moxon und Hayes sahen Elkins an, der sagte: »Das letztemal sind wir von der anderen Seite gekommen. Vor dem Esszimmer ist ein breiter Korridor mit einer Treppe in den Keller.«
    »Wir waren schon reichlich oft da unten«, sagte Moxon.
    »Jetzt gehen wir eben noch mal runter«, sagte Elkins. »Erst Sie, dann ich, dann Bert und dann meine Freunde.«
    Moxon nickte. Sie gingen im Gänsemarsch durch das Haus – alles war weiß, hellgrün und golden und erinnerte mehr an Versailles als an eine Jagdhütte – und dann die breite Holztreppe hinunter in den mit Teppichboden ausgelegten Hauptraum des Kellergeschosses, wo die leeren Transportkisten in einer Reihe an der Wand lehnten. Durch offene Türen rechts und links sah man Lagerräume, vollgestellt mit allerlei Zeug. Getönte Neonröhren an der Decke gaben ein gleichmäßiges, grünlichgoldenes Licht.
    Unten angekommen, sagte Elkins zu Moxon: »Kommen Sie her. Stellen Sie sich hierhin. Sehen Sie sich den Teppich an. Da drüben.«
    Moxon, der nicht wusste, worauf er achten sollte, stellte sich an die bezeichnete Stelle und musterte stirnrunzelnd den Boden. Er sah zu Elkins, der ihn nur angrinste und eine Augenbraue hochzog, und dann wieder auf den Boden, und mit einemmal weiteten sich seine Augen, und er sagte: »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Roy?« sagte Hayes. »Was ist?«
    »Kann er sich das auch mal ansehen?« fragte Moxon Elkins.
    »Klar. Dann hat er auch was davon.«
    Parker wollte die Sache hinter sich bringen, aber er wusste, was Elkins tat und warum er es tat. Man musste dafür sorgen, dass die Leute gefasst blieben, dass sie nicht durchdrehten und glaubten, sie müssten einen Ausweg finden. Später würde sich das auszahlen, doch im Augenblick war es eine ärgerliche Verzögerung.
    Hayes stellte sich dorthin, wo Moxon gestanden hatte, während dieser einen Schritt nach links trat, doch so lange er auch den Boden musterte, er sah nicht, was die anderen meinten, bis Moxon schließlich leise sagte: »Achte auf den Flor des Teppichs, Bert. Besonders am Rand.«
    »Da soll mich doch …« entfuhr es Hayes, als er es schließlich sah. »Das ist ja der reinste Trampelpfad!« Er sah die Wand an, zu der dieser Pfad führte. »Dahinter müsste eigentlich gewachsener Fels sein«, sagte er. »Harter, solider Fels.«
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Elkins, und im selben Augenblick sagte Lloyds blecherne Stimme in Parkers Ohr: »Wir kriegen Ärger.«
    Parker, Elkins und Wiss horchten auf. »Was für Ärger?« sagte Parker.
    Moxon und Hayes sahen ihn verständnislos an. Lloyd sagte: »Ein FBI-Typ aus Dallas will mit Hayes sprechen.«
    »Dallas«, sagte Elkins. »Griffith.«
    Jetzt sahen die Polizisten Elkins an.
    Lloyd sagte: »Ich hab ihn mit Verbindungsstörungen abgewehrt, aber das wird nicht mehr lange funktionieren. Ich kann alles andere regeln, aber keine Anrufe von draußen.«
    »Freisprechanlage«, sagte Parker zu Elkins.
    Elkins zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht, wo.«
    Parker wandte sich zu Moxon und Hayes. »Aber ihr wisst es«, sagte er. »Und das ist eure Chance, am Leben zu bleiben.«
    »Neben dem Vordereingang ist ein Büro«, sagte Moxon, »und das Telefon dort hat eine Freisprechanlage.«
    »Ich erinnere mich an den Raum«, sagte Wiss.
    »Dann werden wir jetzt dorthin gehen«, sagte Parker.
    Die fünf gingen im Gänsemarsch und in derselben Reihenfolge wie zuvor zurück ins Erdgeschoss und wandten sich zur Vorderseite des Hauses. Wieder ertönte Lloyds Stimme in Parkers Ohr, diesmal mit einem Unterton von Panik. »Der Typ will Staatspolizei aus Havre anfordern. Ich muss ihn durchlassen.«
    »Zwei Minuten«, sagte Parker. »Kannst du deine Stimme verstellen? Tu so, als wärst du dein Vorgesetzter.«
    »O Gott, ich weiß es nicht«, stöhnte Lloyd. »Ich werde tun, was ich kann.«
    Die fünf gingen durch das Erdgeschoss des weitläufigen Hauses und gelangten schließlich zu einem geräumigen Büro mit Kopiergerät, Computer, Wandkarten der Gegend, einem mit grünem
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