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Der Geschmack der Liebe

Der Geschmack der Liebe

Titel: Der Geschmack der Liebe
Autoren: Mia König
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kannte. Sie stutzte, dann war die Leitung tot, und als Nächstes ging nur noch die Mailbox ran.
    „Echt, falsch verbunden?“ Molly schüttelte irritiert am anderen Ende der Leitung den Kopf. Ratlos hatte sich Luisa nach dem merkwürdigen Telefonat mit Konstantin in ihr Bett gekuschelt und Molly angerufen. Vielleicht konnte ihre beste Freundin ihr ja sagen, was das eben für eine Nummer war. Und wenn Konstantin jetzt noch einmal anriefe, wäre eben besetzt bei ihr. Geschieht ihm recht! Aber vielleicht war ja auch sein Handy kaputt, und er hatte sie nicht hören können, sollte ja vorkommen, oder?
    „Möglicherweise hat er meine Stimme nicht erkannt“, dachte Luisa laut, doch diese Hoffnung wurde sogleich durch Mollys Antwort enttäuscht.
    „O ja, sicher, und da fragt er nicht mal nach, ob du es bist? Ich dachte, ihr hättet ausgemacht, zu telefonieren?“
    Luisa nickte tonlos. Das stimmte natürlich auch wieder. Bei Mollys nächstem Satz stockte ihr jedoch der Atem.
    „Kaffeeböhnchen, ich sage das ja nicht gerne, aber bist du dir eigentlich sicher, dass er solo ist?“
    „Aber klar, ich bitte dich, sonst würde er doch nie … würde er doch nicht, oder?“
    Molly schwieg. Luisa schüttelte heftig den Kopf. Nein, so etwas würde er nicht tun! Da war sie sich absolut sicher. Konstantin von Heidenthal war nicht der Typ, der doppelgleisig fuhr. „Quatsch, nie im Leben!“
    „Okay, wenn du das sagst!“
    Luisa kraulte Katzes weiche Ohren und bemühte sich, genauso überzeugt zu bleiben, wie sie geklungen hatte. Doch kaum hatte sie aufgelegt, begann es wie wild in ihrem Kopf zu rattern. Was, wenn sie sich in Konstantin irrte? Aber konnte jemand, der so küsste, lügen? Nun ja, von einem Kuss konnte man wohl schwerlich gleich auf den ganzen Charakter eines Menschen schließen, oder?
    Doch, konnte man. Wenn dem anderen nämlich die Gefühle so ins Gesicht geschrieben standen wie Konstantin! Aber warum meldete er sich dann nicht? Und wenn Molly doch richtiglag und er eine Freundin hatte? Luisa löschte das Licht und versuchte, das beklommene Gefühl in ihrem Herz abzuschütteln, was ihr allerdings nicht wirklich gelingen mochte …
    Nach einer unruhigen Nacht erwachte Luisa wie gerädert und noch genauso ratlos wie am Abend zuvor. Um sich abzulenken, beschloss sie, sich noch ein wenig vor der Arbeit mit den Unterlagen zum Kaffeehaus auseinanderzusetzen. An einigen Punkten konnte sie recht genau sehen, was bei der Bewirtung im Café Luna schiefgelaufen war. Also fertigte sie eine detaillierte Liste der Dinge an, die ihres Erachtens nach dringend verändert werden sollten. Zunächst einmal mussten die Räumlichkeiten attraktiver gestaltet werden. Helle Farben, Blumen auf den Tischen und ein riesiger Kronleuchter an der Decke. Es sollte Coffee to go geben, und zwar in allen möglichen Varianten. Cappuccino, Caffè Latte, Latte macchiato mit oder ohne Sirup, Double-Shots. Das Angebot an süßen Sachen musste verbessert werden, auf jeden Fall sollte es eine Vitrine mit Kuchen, Cakes und Plätzchen geben. Ganz zu schweigen von Luisas eigenen herrlichen Kreationen … Und es war wichtig, gute Kaffeemaschinen zu haben. Heutzutage war es mit einer lausigen Filtermaschine, in der der Kaffee warm gehalten und dann alt wurde und nicht mehr schmeckte, nicht mehr getan. Für all die Posten, mit denen sie sich ein wenig auskannte, versuchte sie die anfallenden Kosten zu berechnen. Die Punkte, mit denen sie sich nicht auskannte, versah sie mit einem roten Kreuz und packte dann die Unterlagen in ihre Tasche, um sie mit in die Firma zu nehmen. Sie schmierte sich noch schnell ein Brötchen und konnte nicht anders, als zu überlegen, was sie wohl dafür im Kaffeehaus verlangen durfte, als ihr eine Eingebung kam. Viel mehr, als sie bis jetzt getan hatte, war ihr ohne professionelle Unterstützung einfach nicht möglich. Und wenn Konstantin sich nicht meldete, nun, er war ja nicht der einzige Kandidat auf ihrer Liste. Kurzerhand zog sie die Visitenkarte von Piet Larsson hervor und wählte seine Nummer …
    Nach dem Telefonat – Piet Larsson hatte freudig zugestimmt, mit ihr das Konzept durchzugehen – leinte Luisa gerade Katze an, als es an der Wohnungstür klingelte.
    „Ich komm runter“, rief sie fix in die Gegensprechanlage, knöpfte sich auf der Treppe den Mantel zu und fragte sich, wer das sein könnte. Vielleicht Molly, die sie ablenken wollte … aber nein. Molly hatte ihr gestern ja erzählt, dass sie für zwei Tage auf einen
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