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Der Geschmack der Liebe

Der Geschmack der Liebe

Titel: Der Geschmack der Liebe
Autoren: Mia König
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„Allerdings, und nicht nur Marmelade. Ich dachte nur, dass die auf Zwieback besser schmeckt als Schweinebraten.“
    Eleonore lachte auf und zuckte dann zusammen. Das Lachen vertrug sich nicht gut mit ihrem gebrochenen Bein. „Schweinebraten?“, versuchte sie ein vorsichtiges Lächeln. „Das ist toll! Wären Sie dann bitte so nett, mir das nächste Mal ein belegtes Brot mit Butter, Schweinebraten und Senf mitzubringen? Das würde mir den Tag retten!“
    Johann Rieger nahm das Tablett in Augenschein, auf dem das Krankenhausfrühstück präsentiert war, und zog die Nase kraus. „Vielleicht ist das eine besondere Diät für Menschen mit einem Oberschenkelhalsbruch“, mutmaßte er dann, „anders kann ich mir dieses verbrannte Toastbrot mit Fertigkäse nicht vorstellen.“
    Eleonore schmunzelte und nahm einen Bissen. „Und glauben Sie mir, es schmeckt nicht besser, als es aussieht. Ich brauche Hilfe!“ Flehentlich blickte sie den Portier an.
    Johann Rieger stellte den Marmeladentopf auf Eleonores Nachttisch. Verschmitzt grinste er sie an. „Kein Problem! Betrachten Sie mich einfach als Geheimagent in Sachen Essen.“ Eleonore bedachte ihn mit einem dankbaren Blick. „Nicht nur was das Essen betrifft“, lächelte sie dann, „ich brauche Sie auch als meine Augen und Ohren in der Firma.“
    Johann Rieger strahlte.
    Während Luisa auf Wolke sieben in Richtung Gänsemarkt schwebte, machte sich Konstantin auf den Weg zu seiner Verabredung.
    Daniel dagegen, nach einem Gespräch mit seinem Anwalt seit Langem mal wieder guter Dinge, enterte die Goldenbar. Hier wollte sich die geheime Anruferin mit ihm treffen, die am Telefon nur kryptisch irgendetwas über „Lassen Sie uns doch mal über Ihre Firma reden“ gemurmelt hatte. Und da Daniel nach allen Seiten offen war, war er sehr gespannt, was ihn erwartete. Wenigstens hatte die unbekannte Dame Geschmack bewiesen. Die Goldenbar war alles andere als billig, hatte das beste Frühstück und ein ausgewähltes Publikum.
    Als sich jedoch ausgerechnet Valerie von Heidenthal zu ihm in die reservierte Nische setzte, staunte er nicht schlecht. Alles Mögliche hatte er erwartet, sie nicht.
    „Herr Hansen, schön, dass Sie es einrichten konnten“, lächelte sie nett und winkte einen der Kellner herbei. „Das Übliche bitte, Steven“, orderte sie und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Daniel zu. „Zunächst einmal mein herzliches Beileid.“
    Daniel nickte stumm und wartete. Sie hatten sich seit der Beerdigung seines Vaters nicht mehr gesehen, und Valerie von Heidenthal traf sich sicherlich nicht mit ihm, um zu kondolieren. Da kam es auch schon. „Sie haben mein vollstes Mitgefühl. Nicht nur wegen des Verlustes Ihres Vaters, den ich immer sehr geschätzt habe, nein, eher weil es nicht einfach sein dürfte – nach allem, was ich gehört habe –, sich als Juniorchef bei Hansen zu behaupten. Anscheinend behandelt Ihre Großmutter Ihre Halbschwester besser als ihr eigen Fleisch und Blut.“ Erneut schenkte sie ihm ein vielsagendes Lächeln. Doch Daniel blieb auf der Hut. Was auch immer sie von ihm wollte, er würde es, wenn überhaupt, nur sehr teuer verkaufen.
    „Frau Vogt, hier drüben!“ Piet Larsson winkte Luisa und schirmte die Augen gegen die Morgensonne ab. „Schön, dass wir uns so schnell wiedersehen. Und ich fühle mich geschmeichelt, dass Sie mein Angebot angenommen haben.“
    Luisa bedachte ihn mit einem strahlenden Lächeln, das zugegebenermaßen nicht hundertprozentig ihm galt, und setzte sich. Katze beschnüffelte die Schuhe des Fremden und setzte sich dann brav unter den Tisch.
    Luisa wappnete sich innerlich. Ihr war klar, dass sie sich gegen seine jahrelange Erfahrung durchsetzen musste. Aber sie wollte ihm heute unbedingt plausibel machen, wieso sie auf die Idee verfallen war, aus dem Kaffeehaus ein rentables Geschäft zu machen. Dass Piet Larsson nicht leicht zu überzeugen sein durfte, war ihr klar. Diesem Geschäftsmann brauchte sie gar nicht erst mit ihrer Idee zu kommen, im neu gestalteten Café ihre eigenen Kuchen und Gebäckkreationen anzubieten. Das würde nicht reichen, denn er erwartete Hochrechnungen. Deswegen hatte sie ja auch die paar dabei, die heute Morgen noch so logisch geklungen hatten. Jetzt, hier auf dem Tisch, wirkten ihre handgeschriebenen Notizen allerdings eher spärlich. Verlegen lächelte sie ihr Gegenüber an.
    „Ich weiß, dass das alles in Ihren Augen eher rudimentär aussehen muss“, erklärte Luisa, als sie die Papiere
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