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Der Geschmack der Liebe

Der Geschmack der Liebe

Titel: Der Geschmack der Liebe
Autoren: Mia König
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Workshop fahren würde. Und außerdem würde sie nie und nimmer mit einem großen Strauß Lilien vor Luisas Haustür stehen. Ganz zu schweigen davon, dass Molly, so toll sie auch war, in einem lässigen Anzug bestimmt nicht so umwerfend aussehen würde. So umwerfend zerknirscht wie Konstantin, der ihr die Blumen entgegenhielt.
    „Ich hatte gehofft, dich noch zu erwischen“, begann er, doch nun war Luisa diejenige, die ihm das Wort abschnitt.
    „Das ist nett von dir, aber du hättest anrufen sollen, ich bin in einer halben Stunde am Gänsemarkt verabredet“, ließ sie ihn kühl wissen, ohne die Blumen zu nehmen.
    „Ich begleite dich ein Stück“, bot er an, während Luisa sich mit Katze bereits zum Gehen gewandt hatte. „Du erwartest sicher eine Erklärung wegen gestern Abend von mir. Und die hast du auch verdient, es ist nur …“
    Er brach ab.
    Luisa blieb stehen und sah ihm in die Augen. „Ja?“
    Bedrückt ließ er die Blumen sinken. „Das Problem ist, ich kann dir momentan einfach noch nicht alles sagen. Noch nicht.“
    „Und deswegen kommst du extra vorbei?“ Luisa ärgerte sich über Katze, diesen Verräter! Freudig bellend sprang ihr vierbeiniger Freund neben Konstantin her und versuchte, ihn zum Spielen zu animieren. Konstantin blieb stehen, tätschelte dem Hund den Kopf und sah Luisa derart bittend an, dass ihr fast das Herz schmolz. Aber eben nur fast.
    „Wir kennen uns noch nicht sehr lange, auch wenn ich das Gefühl habe, es wäre schon ewig“, hob er erneut an. „Kannst du nicht einfach versuchen, mir zu vertrauen? Es wird sich alles klären, das verspreche ich dir! Nur bitte frage jetzt nicht weiter!“
    Luisa seufzte auf. „Das klingt derart geheimnisvoll, aber ich will versuchen, dir zu vertrauen.“ Luisa hatte den Eindruck, dass Konstantin es wirklich ernst mit ihr meinte und wollte ihn nicht weiter drängen.
    „Du bist toll!“ Konstantin sah sie erleichtert an und machte einen Schritt auf sie zu. „Der Ausflug mit dir war das Schönste, was ich seit vielen, vielen Jahren erlebt habe, glaub mir bitte!“
    Tief sah er ihr in die Augen, und Luisa konnte sich nicht länger wehren. Sie ließ zu, dass er sie fest in die Arme nahm und wieder so wunderschön zärtlich küsste wie beim ersten Mal. Die Welt um sie herum versank, und Luisa merkte noch nicht einmal, dass Katze einen Niesanfall bekam, als er versuchte, die Blumen, die Konstantin aus den Händen geglitten waren, zu fressen.
    „Lass uns den Ausflug nächste Woche wiederholen“, flüsterte Konstantin ihr dann atemlos ins Ohr. Luisa bekam Gänsehaut. „Wir gehen zu dritt spazieren, ich bringe Schweineöhrchen und Pizza mit, und ich zeige dir mein Boot, in Ordnung?“
    „Einverstanden, und vielen Dank für die Blumen.“ Luisa konnte nicht anders, sie musste einfach lachen, als sie Katze mit dem unschuldigsten Blick der Welt inmitten der zerrupften Blumen sitzen sah. Aber dann fiel ihr Blick auf die Armbanduhr, und seufzend löste sie sich aus Konstantins Umarmung. Warum hatte sie sich nur mit Piet verabredet?
    Sie ließ sich von Konstantin zur U-Bahn bringen, küsste ihn auf dem Bahnsteig wie ein verliebter Teenager und blickte ihm winkend hinterher, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. Was immer es war, das er ihr noch nicht sagen konnte, das hatte Zeit bis nächste Woche. Denn sie vertraute ihm voll und ganz. Glücklich vor sich hinlächelnd, schnupperte sie an den Resten der Lilien und begann von ihrer bevorstehenden Verabredung mit Konstantin zu träumen. Derart intensiv, dass sie fast die richtige Haltestelle verpasste …

12. KAPITEL
    Claus von Heidenthal ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen. Er hatte gestern in seiner Firma einen unruhigen Tag verbracht. Offensichtlich wussten etliche Kollegen besser über Valeries Fortschritte Bescheid, Hansen Kaffee zu übernehmen, als er. Überall wurde gemunkelt, dass einer Übernahme nicht mehr viel im Wege stand, und Claus kam es so vor, dass viele Mitarbeiter bereits damit beschäftigt waren, sich für diesen Fall eine andere, bessere Position auszumalen. Er hatte eine strenge Unterredung mit dem Röstmeister geführt, der seine Untergebenen schon auf neue Zeiten hatte einschwören wollen, wenn Bohnen aus Kolumbien und Honduras zum Tagesgeschäft gehörten …
    Er schüttelte den Kopf, während er eine Tasse Kaffee samt Milch und Zucker auf ein Tablett stellte und wieder in den Flur trat. Er wollte einfach wieder in sein Atelier verschwinden, doch als er an
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