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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls
Autoren: Di Morrissey
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und setzte sich hinter das Steuer, während er sanft die Tür schloss.
    »Der Frosch wird auf Sie aufpassen. Denken Sie dran.«
    »Das werde ich, Lester. Wir sehen uns.« Sie ließ den Motor an, wischte sich eine Träne weg und fädelte sich in den Verkehr auf der Duke Street ein.
    »Ich werd Sie nie vergessen, Miss Madi.«
     
    Alle ihre guyanischen Freunde schienen sich im Wohnzimmer von Matthews Haus zu drängen. Hyacinth und Primrose reichten Platten herum, und Singh, barfuß, aber in einem weißen Hemd und langen Hosen, fungierte als Kellner. Wie sie diese Menschen vermissen würde. Sie hatte hier so gute Freunde gewonnen und ihre Gastfreundschaft und Großzügigkeit genossen.
    Als es Zeit war, zum Flughafen zu fahren, winkte Madi den Partygästen, die mit hinausgekommen waren, vom Auto aus zu. Singh öffnete das Tor und salutierte.
    Es war eine lange Fahrt zum Timehri-Flughafen, und Matthew plauderte die ganze Zeit locker über die Party, um das Schweigen zwischen Madi und Connor zu überbrücken. Auf dem Rücksitz streichelte Connor Madis Nacken und beugte sich hin und wieder zu ihr herüber, um sie hinters Ohr zu küssen.
    Auf dem Flughafen ging es chaotisch zu. Verwandte verabschiedeten sich tränenreich von ihren Familien, die in die Mekkas von Kanada, England und den Vereinigten Staaten auswanderten.
    »Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird«, sagte Madi leise. »Die Familien sollten hier bleiben und einer guten Zukunft entgegensehen können, statt auswandern zu müssen.«
    »Das ist es, worauf Xavier hinarbeitet. Würde mich nicht wundern, wenn er eines Tages an der Regierungsspitze steht«, sagte Matthew.
    Nachdem sie sich den Weg durch das Check-in erkämpft hatten, ging Matthew los, um Kaffee zu besorgen, und ließ Connor und Madi allein an einem kleinen Plastiktisch sitzen.
    Connor griff nach ihren Händen. »Und?«
    Sie schaute ihm ins Gesicht, sah Liebe und Schmerz und Verwirrung in seinen Augen. Madi biss sich auf die Lippen und entzog ihm sanft ihre Hände.
    »Ich liebe dich, Connor. Aber ich bin noch nicht bereit. Bitte, behalt du ihn so lange.« Sie zog den Ring ab, legte ihn in seine Hand und drückte seine Finger darüber.
    »Nein. Nein. Behalt ihn, Madi. Als Andenken oder so was … bitte, tu mir das nicht an.« Verzweiflung hatte sich in seine Stimme geschlichen. »Solange du den Diamanten hast, weiß ich, dass es Hoffnung für mich gibt … das kommt mir so endgültig vor.«
    »Ein Ring, wie wunderschön er auch sein mag, kann mich nicht an dich binden, mein Liebster. Ich muss die Entscheidung selbst treffen, ohne mich gebunden zu fühlen.«
    Connor senkte den Kopf, biss sich auf die Lippen, traute seiner Stimme nicht.
    »Sei nicht verletzt oder verärgert. Ich will nicht mit dir Schluss machen. Ich brauche nur mehr Zeit. Raum zum Atmen, weit weg von diesem verrückten, irrwitzigen, wundervollen Treibhaus von einem Land. Alles war hier so intensiv, die ganze Zeit. Als ob man in Technicolor lebt, während der Rest der Welt schwarzweiß ist«, sagte Madi leise.
    »Du wirst mir doch keinen Lieber-John-Brief schreiben … versprich mir das. Madi, versprich mir nur eins. Falls deine Antwort schließlich Nein sein sollte, falls du dich entscheidest, mich nicht zu heiraten, nicht mit mir leben, mit mir zusammen sein zu wollen, dann sag mir das ins Gesicht. Wo immer ich auch bin. Bitte. Versprich mir das.« Er sprach mit flehender Stimme, und Madi verstand, warum ihm das so viel bedeutete. Er würde sie nicht aufgeben, er glaubte, dass er stets versuchen könnte, ihre Meinung zu ändern. Und ihr wurde einmal mehr bewusst, wie sehr er sie liebte. Sie nickte. »Ich verspreche es dir.«
    Matthew kam mit einem Tablett voller Kaffeebecher zurück, die sie nicht mehr austrinken konnten, bevor der Flug nach London über einen knisternden Lautsprecher angekündigt und so die Reggaemusik unterbrochen wurde.
    Matthew drückte sie ganz fest. »Gute Reise, Schwesterchen. Ich werde dich vermissen.« Er küsste sie auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich hoffe, du hast das gefunden, was du hier gesucht hast.«
    Tränen liefen ihr über das Gesicht. »Das habe ich, Matty, mehr als du ahnst.«
    Er trat zurück, und Connor nahm sie in die Arme und küsste sie. Und wieder wurde sie von der Leidenschaft ergriffen, die er in ihr weckte. Während er sie in seinen starken Armen hielt, dachte sie, wie leicht es sein würde, einfach ja zu sagen, seine Frau zu werden, seine Kinder zu bekommen und ein gutes
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