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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine
Autoren: Troy Denning
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herausfordern sollten.
    »Das Killik-Zwielicht ist sehr wichtig für Leia«, sagte Han. »Das Bild befand sich früher im Palast von Alderaan.«
    Der Wookiee brummte langgezogen, wodurch er zum Ausdruck bringen wollte, dass sie womöglich in eine Falle flogen und das Bild vielleicht nicht einmal echt war.
    »Man kann Moosgemälde nicht fälschen«, entgegnete Leia. »Zumindest nicht mehr. Um ein solches Bild anzufertigen, sind Mooskulturen nötig, die sich nicht weiter ausbreiten oder vermehren. Sie zu züchten war ein gut gehütetes Geheimnis, selbst in Aldera. Es starb gemeinsam mit dem Rest von Alderaan.«
    »Da hörst du’s«, sagte Han. »Davon mal abgesehen – wenn die Imperialen Leia tatsächlich nach Tatooine locken wollten, warum parken sie ihren Sternenzerstörer dann so, dass ihn jeder sehen kann?«
    Er deutete auf den winzigen Umriss der Schimäre , der sich ihnen jenseits der Cockpitfenster zuzuwenden schien, als der Falke daran vorüberflog, auf den Planeten zu. Chewbacca schüttelte störrisch den Kopf, und erinnerte die beiden Menschen an die Syrenpflanze, die auf der Heimatwelt der Wookiees, Kashyyyk, wuchs und ihre Opfer mit ihrem betörenden, unwiderstehlichen Duft in den sicheren Tod lockte.
    »Nun, so sicher kann dieser Tod nicht sein, andernfalls gäbe es wohl kaum so viele Wookiees in der Galaxis«, meinte Han daraufhin.
    Chewbacca hatte sich aber noch nie durch eine humorvolle Bemerkung von etwas abbringen lassen, und so stellte er grollend die Fragen, die sie alle beschäftigten, seitdem sie von dieser Auktion erfahren hatten: Warum wurde ein so wertvolles Gemälde in einem schäbigen Raumhafen wie Mos Espa versteigert? Wo war es all die Jahre über gewesen? Warum tauchte es ausgerechnet jetzt wieder auf?
    Die Antworten blieben ein Rätsel – ebenso wie die Präsenz des Sternenzerstörers. Das Bild war als Leihgabe in einem Museum auf Coruscant ausgestellt worden, und es hatte sich gerade auf dem Rückweg nach Alderaan befunden, als der Planet in die Luft gesprengt wurde. Danach hatte niemand mehr etwas vom Killik-Zwielicht gehört, und Leia war überzeugt gewesen, dass es mit dem Rest ihrer Heimatwelt untergegangen war – zumindest, bis Lando Calrissian berichtet hatte, dass das Bild in Kürze auf Tatooine versteigert werden sollte.
    Chewbacca beharrte auf seinem Standpunkt, dass die Präsenz der Schimäre kein Zufall sein konnte. Wenn ein Sternenzerstörer im Orbit über dem Planeten hing, war davon auszugehen, dass auch bei der Auktion Imperiale zugegen sein würden. Das Argument des Wookiees war schlüssig, aber auch, wenn er das nicht realisierte, verdeutlichte er damit doch gleichzeitig, warum Leia der Versteigerung beiwohnen musste. Sie beugte sich nach vorne und legte ihre Hand auf Chewbaccas Schulter, woraufhin die Tirade aus Bellen und Heulen ein grummelndes Ende fand.
    »Chewie, alles was du sagst, ist richtig. Der Sternenzerstörer bereitet mir auch Kopfzerbrechen, und ich würde dich nicht bitten, dieses Risiko einzugehen, wenn es sich bei dem Gemälde nur um irgendein Stück alderaanischer Kunst handeln würde. Aber das Killik-Zwielicht ist etwas Besonderes.«
    Nun blickte auch der Wookiee ihre Reflektion auf der Innenseite der Cockpitscheibe an. Selbst für einen seiner Spezies war er außergewöhnlich mutig, und er würde einem Freund niemals die Hilfe verweigern, wenn er wusste, dass es um etwas Wichtiges ging. Leia hoffte, dass sie ihn überzeugen konnte, ohne sich erklären zu müssen. Han war noch immer wütend wegen des Zwischenfalls auf Hapes vor acht Monaten. Wenn er wüsste, dass er seinen geliebten Falken für den Provisorischen Rat aufs Spiel setzte, wäre er vermutlich alles andere als begeistert.
    Leia begegnete Chewbaccas Blick mit einem nüchternen Gesichtsausdruck, der sich dieser Tage viel zu leicht über ihre Züge legte. Schließlich brummte der Wookiee leise und nickte.
    Han warf seinem Kopiloten einen ungläubigen Blick zu. »Das ist alles? Sie sagt, das Bild ist etwas Besonderes, und du möchtest noch nicht einmal wissen, warum?«
    Chewbacca zuckte die Achseln.
    »Aber du hast kein Problem damit, mir zu widersprechen?« Han blickte Leias Spiegelbild auf der Transparistahlscheibe an. »Deine Überzeugungskraft ist eines Jedi würdig, Prinzessin. Hast du etwa mit Luke geübt, als ich nicht da war?«
    »Ich bin keine Jedi«, entgegnete sie, dann nahm ihre Stimme wieder den koketten Tonfall an, in den sie seit ihrer Hochzeit so häufig verfiel –
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