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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine
Autoren: Troy Denning
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ankämpfen oder sich davon treiben lassen. Wehrt man sich dagegen, wird das Leben zum Kampf, aber man hat eine gute Chance, am Ende irgendwo in der Nähe seines persönlichen Ziels zu landen (auch wenn man vielleicht zu erschöpft und zu angeschlagen ist, um sich daran zu erfreuen). Lässt man sich von der Strömung mittragen, wird das Leben einfacher, aber man hat keine Ahnung, wo man letztlich ankommt – es könnte schlecht ausgehen, es könnte gut ausgehen. Der Kompromiss besteht darin, mit der Strömung zu arbeiten, sich darin zu einem Ort zu begeben, wo man zufrieden ist. Was Leia betrifft, so war sie natürlich ihr ganzes Leben lang jemand, der gegen den Strom geschwommen ist. Die Erkenntnis, zu der sie in Der Geist von Tatooine gelangt, ist, dass ihre persönliche Strömung ziemlich stark ist.
    DR: An einem Punkt scheint die Macht Leia davor zu warnen, dass ihr Bruder, Luke, der Dunklen Seite anheimfallen könnte. Ich weiß, dass das in der Dark-Horse-Comicreihe Das dunkle Imperium tatsächlich passiert, aber ich habe mich gefragt, ob das in gewisser Weise so etwas wie ein kleiner Vorgeschmack auf eine künftige Erkundung dieser Ereignisse in Buchform war?
    TD: Die Vision, von der Sie sprechen, ist eine direkte Referenz an die Comicgeschichte, aber ich bezweifle, ob dieses Thema in Romanform noch weiter ausgelotet werden wird. (Tatsächlich glaube ich mich zu entsinnen, dass die Redakteure bei Lucasfilm gesagt haben, sie hätten keinerlei Pläne, Comics zu Romanen umzuarbeiten.) Ich habe diese Szene allein aus dem Grund verwendet, weil sie bereits in der Star Wars -Kontinuität existierte. Entsprechend wäre es überflüssig gewesen, sich etwas Ähnliches einfallen zu lassen.
    DR: Vermutlich kennt man Sie dank Ihrer Arbeit an der Vergessene Welten-Reihe am ehesten als Fantasy-Autor. Gibt es da Unterschiede zum Schreiben von Science-Fiction? Oder betrachten Sie Star Wars ebenso als Fantasy, wie es einige andere Autoren und Leser tun?
    TD: Da bin ich hin- und hergerissen. Ich bin mir sicher, dass ich hierzu in verschiedenen Interviews schon unterschiedliche Standpunkte vertreten habe. Im Augenblick betrachte ich Star Wars eher als Weltraumoper denn als Fantasy – wenn auch aus keinem anderen Grund als dem, dass es sich nicht wie Fantasy anfühlt, wenn ich es schreibe. Mit Sicherheit gibt es gewisse Fantasy-Parallelen: eine epische Handlung, überlebensgroße Helden, ein gewisses Interesse am spirituellen Element der Mission. Doch ich denke, dass sich Star Wars im Wesentlichen sehr mit der Beziehung zwischen Technologie und Geist auseinandersetzt, was bei Fantasy nicht der Fall ist. Abgesehen davon kann ich mich einfach nicht dazu durchringen, die Macht als Magie anzusehen. Magie geht über die Natur hinaus, während die Macht aufs Engste mit dem Leben verbunden und daher ein entscheidender Teil der Natur ist – selbst, wenn das Wie über unser Begreifen hinausgeht.
    DR: Wie haben Sie als Autor angefangen? Welchen Rat können Sie angehenden Autoren geben?
    TD: Ich habe in der 8. Klasse angefangen, Geschichten zu schreiben, als unser Englischlehrer uns die Hausaufgabe gab, Tagebuch zu führen (ich glaube nicht, dass ihm anfangs bewusst war, dass die Einträge reine Fiktion waren). Seitdem bin ich dabei. Irgendwann – fünfzehn Jahre später – ist es mir schließlich gelungen, eine Geschichte zusammenzuschustern, die anständig genug war, dass [der Verlag] TSR mich bat, eins der Avatar -Bücher für die Vergessenen Welten zu verfassen.
    Der beste Rat, den ich jedem angehenden Schriftsteller geben kann, ist, sich hinzusetzen und einfach loszulegen! Man muss jeden Tag schreiben. Man muss den kleinen Lektor in seinem Kopf ignorieren, der einem rät, jeden Absatz noch mal zu überarbeiten, bevor man mit dem nächsten weitermacht. Man muss sein Handwerk studieren, indem man die Werke anderer Autoren liest, aber auch Bücher und Magazine darüber, wie man Handlungsabläufe aufbaut, wie man glaubwürdige Charaktere schafft, wie man Blickwinkel erzeugt etc. Im Grunde ist das Schreiben eine Kunstform, und man muss viel studieren, um es richtig hinzubekommen.
    DR: Die Arbeiten welcher Autoren waren für Sie am hilfreichsten, was das Erlernen Ihres Handwerks betrifft?
    TD: Wenn ich bloß einen nennen dürfte – und glücklicherweise ist das nicht der Fall –, dann wäre das William Goldman. Das, was er bei Die Brautprinzessin gemacht hat, ist einfach brillant. Alle paar Monate ertappe ich mich dabei, wie ich das Buch
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