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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine
Autoren: Troy Denning
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verstand etwas, das im Groben besagte, ihm nicht zu folgen und sich von der Dunkelheit fernzuhalten. Dann verstummte Luke wieder. Sie versuchte, ihm zu sagen, dass seine Ausrüstung eine Fehlfunktion hatte, dass seine Stimme nur verzerrt ankam, doch bevor sie eine Möglichkeit fand, um sich Gehör zu verschaffen, hörte der Helm auf, sich zu bewegen.
    Luke schaute ihr fest in die Augen und blickte sie durchdringend an. Es hätten Sekunden sein können … oder Minuten … Seine Augen waren jetzt so leblos wie blaues Eis. Leias Inneres wurde kalt, sie bekam Angst, und die Maske löste sich wieder in das schwarze Nichts des Weltalls auf, um sie sprachlos zurückzulassen, als sie von Neuem in die den Verstand erdolchende Helligkeit der Zwillingssonnen des Tatoo-Systems hinausblickte.

1. Kapitel
    Anstatt im Bett, wo sie für gewöhnlich aus ihren Träumen erwachte, fand Leia sich zusammengesackt im Gurtwerk ihres Sitzes wieder, als sie die Augen aufschlug. Ihre Ohren waren von statischem Rauschen erfüllt, und ihre Augen schmerzten vom Gleißen der beiden G-Klasse-Sonnen. Han und Chewbacca waren noch immer über ihre Instrumente gebeugt, wobei der Corellianer den Anflugvektor berechnete und der Wookiee die Sensorfilter einstellte. Tatooine kam allmählich in Sicht, und der gelbe, natriumreiche Sand seiner Wüsten ließ den Planeten so hell leuchten, als wäre er ein kleiner Bruder der beiden Zwillingssterne.
    Eine metallene Hand berührte Leia an der Schulter, und als sie sich herumdrehte, blickte sie in C-3POs Fotorezeptoren. Der Droide musterte sie vom anderen Passagiersitz des Falken aus.
    »Verzeiht mir die Frage, Prinzessin Leia, aber geht es Ihnen nicht gut?«
    »Sehe ich denn so aus?«
    »Du meine Güte!«, sagte C-3PO, während auf Grundlage ihres Tonfalls eine diplomatische Subroutine aktiviert wurde. »Sie sehen blendend aus wie immer, aber einen Moment lang hatte es den Anschein, als wären Ihre Hauptschaltkreise überladen.«
    »Mit meinen Schaltkreisen ist alles in Ordnung.«
    »Das werde ich später persönlich überprüfen.« Han drehte sich herum und schenkte ihr dasselbe schiefe Lächeln, das sie immer wieder abwechselnd mit Freude und Sorge erfüllte, seitdem sie ihm zum ersten Mal auf dem Todesstern begegnet war.
    »Ach ja?« Leia richtete sich im Sitz auf, ohne sich dessen wirklich bewusst zu werden. Hans Abenteurercharme und dem risikofreudigen Funkeln seiner Augen konnte sie sich einfach nicht entziehen. »Glaubst du denn, dass du meine Schaltpläne lesen kannst?«
    »Liebling, ich kenne deine Schaltpläne in- und auswendig.« Sein Lächeln verblasste und machte einem besorgten Gesichtsausdruck Platz. »Dreipeo hat recht. Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
    »Nicht ganz. Ich hatte einen schlechten Traum.«
    Han blickte sie zweifelnd an. »Ich saß schon oft genug auf diesem Sessel, um zu wissen, dass er zu ungemütlich für Träume ist – ob nun gute oder schlechte.«
    »Es war eine lange Reise«, erwiderte Leia, vielleicht ein wenig zu hastig. »Ich muss eingenickt sein.«
    Han musterte sie noch einen Moment, dann zuckte er die Achseln. »Na, dann versuch lieber, wach zu bleiben.« Er wandte den Blick wieder nach vorne, wo die Zwillingssonnen allmählich hinter dem anschwellenden Rund Tatooines verschwanden. »Bis die Sensoren anspringen, müssen wir die Augen nach anderen Schiffen offen halten.«
    Leia blickte durch das Cockpitfenster und suchte nach den dunklen Flecken verdeckten Sternenlichts, die ein näher kommendes Raumfahrzeug verraten würden. Ihre Gedanken drehten sich aber noch immer um den merkwürdigen Traum. Es hatte sich angefühlt wie die Machtvision, die sie vor fast fünf Jahren auf Bakura gehabt hatte, als ihr Vater sie um Vergebung bat – ein Wunsch, den sie ihm niemals erfüllen könnte. Damals war es jedoch sein Tun gewesen, das die Vision heraufbeschworen hatte, und nicht ihres.
    Hans Hand hob sich zwischen seinem und Chewbaccas Sitz, und sein Finger deutete auf einen klobigen Umriss, der sich in einiger Entfernung neben der gelben Scheibe Tatooines abzeichnete. Der Planet hatte sich mittlerweile direkt vor die beiden Sonnen geschoben, und Leia konnte sehen, dass der dunkle Umriss größer wurde, als sie näher kamen. Er schien an einem Punkt neben der Wüstenwelt zu verharren, getaucht in den Schatten des Planeten.
    »Zu kantig für einen Mond«, meinte Han.
    »Und zu reglos für einen Asteroiden«, fügte Leia hinzu. »Zumindest nähert es sich uns
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