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Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
Autoren: Det Nilam
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wollte. Ich hatte den schwarzen Anzug meines Vaters an. In diesem Anzug hatte er schon Konfirmation gehabt, Hochzeit gefeiert und zig Beerdigungen besucht. Und in diesem Anzug sollte ich meine zukünftige Braut ausführen. Aber mir wurde eindeutig ein Strich durch die Rechnung gemacht.
    Eines Tages kam mein Vater auf mich zu und meinte: „Sohn, geh und mach dich auf in die nächstgrößere Stadt. Finde dort Arbeit und eine Unterkunft. Schau, dass aus dir was anständiges wird. Hier auf dem Land können wir dir keine Zukunft bieten. Wir wissen selbst nicht, wie wir durch den nächsten Winter kommen sollen. Pack dein Bündel und geh. Mutter wird Dir Proviant mitgeben. Komm erst wieder, wenn dein Leben sich gewandelt hast. Dann besuche deine alten Eltern.“
    Mir war ganz schwindelig. Wie, ich soll mein Elternhaus verlassen und in die Fremde gehen? Ich war noch nie weiter von zu Hause entfernt als in den umliegenden Dörfern. Warum schickt mein Vater mich fort?
    „Aber warum?“
    „Aber das habe ich dir doch gerade gesagt! Du sollst es einmal besser haben als wir. Deine einzige Chance in diesem Leben ist, uns zu verlassen und in die Stadt zu gehen. Du bist jetzt erwachsen. Such dir eine Frau und kehre mit unseren ersten Enkelkindern zurück. Aber nur auf Besuch!“
    „Aber was soll aus mir werden?“
    „Mein Junge, vertrau deinem Vater. Es ist das Beste für dich. Geh und werde glücklich.“
    Meine Mutter kam auf mich zu und küsste mich auf die Stirn. Sie hatte bereits alles für mich gepackt. Ihre Augen waren gerötet, aber sie ließ sich nichts anmerken. Ich Herz schien zu zerbrechen.
    „So schnell? Warum solch eine Eile?“
    „Sonst wirst du nie gehen und wir es uns vielleicht noch anders überlegen. Geh und kehre nicht so schnell wieder.“
    Der Abschied war kurz, aber schmerzhaft. Ich hasste solche Überrumpelungen. Aber sicherlich hatten die Eltern recht. Eltern hatten ja leider meistens recht.
    Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg. Es war kurz vor Mittag. Am Abend wollte ich im nächsten Dorf übernachten. Bis dahin war es noch ein Fußmarsch von ca. sechs Stunden. Ich lief über Felder und Wiesen und kam gegen Abend in einen Wald. Es war ein sehr schöner Wald. Dicht und grün. Ein breiter Weg, der oft von Kutschen und Reitern benutzt wurde, führte direkt durch ihn hindurch. Ich beschloss, noch eine kleine Pause einzulegen und ging ein Stück vom Weg ab in den Wald. Es war wunderschön hier. Langsam gefiel mir der Ausflug. Ich war neugierig, was mich erwarten würde. Meine Neugierde wurde sofort gestillt. Ich hörte Stimmen. Männerstimmen. Freunde oder Feinde? Das weiß man nie so recht. Ich verzog mich hinter einen Dornenbusch und lugte hervor. Solange ich diese Männer nicht einschätzen konnte, hielt ich mich lieber versteckt.
    Es musste sich ihrem Aussehen nach um Räuber handeln. Sie waren ungepflegt und hatten verratzte Kleidung an. Sie lallten sich undeutlich Worte zu. Ich konnte nichts verstehen, aber erahnen, dass sie nichts Gutes vorhatten. Und so war es dann auch. Sie kletterten auf Bäume, spannten Seile über den Weg und bewaffneten sich mich Pfeil und Bogen und Schwertern.
    Was hatten die nur vor? Klar, einen Überfall, aber auf wen? Es waren an die zehn Mann. Sicherlich würde es einen blutigen Kampf geben.
    Sie lauerten. Dann hörte man von weitem Pferde antraben.
    Ich lugte aus meinem Versteck vor, konnte aber nicht sehen, wer da ankam. Auf der Hut, damit mich kein Räuber aus seinem Versteck erspähte, kroch ich näher an den Wegrand hin.
    Und dann ging alles sehr schnell. Ich zog den Kopf ein, denn auf einmal schossen Pfeile von den Bäumen herhab. Direkt auf einen Trupp von Reitern. Es waren an die zehn Reiter und eine Kutsche.
    Pferde wieherten, Menschen schrieen vor Schreck und Schmerz. Die Räuber sprangen von den Bäumen und stürzten sich auf die überraschten Reiter. Ein Gemetzel ging los. Die Reiter zogen ihre Schwerter und kämpften mit den Räubern. Hier und da ging einer zu Fall. Ein Reiter erstach einen Räuber mit seinem Schwert. Ein anderer fiel vom Pferd, da er tödlich von einem Pfeil getroffen wurde. Sie kämpften unermüdlich. Mann gegen Mann, Waffe gegen Waffe.
    Ein Räuber saß noch oben auf dem Baum und schoss mit Pfeilen auf die Reiter. Ein Pfeil schoss direkt in das Bein eines Reiters. Dieser erschrak und schaute in Richtung des Schützen. Da sprang ein anderer herbei und versuchte ihn mit dem Schwert zu töten. Der Reiter kämpfte vom Pferd aus. Er schlug
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