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Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
Autoren: Det Nilam
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viel konnte sie in den wenigen Sekunden erkennen.
    „Die Zeit scheint still zustehen. Kein Muckser hört man hier. Echt übel. Und dieser grauenvolle Gestank. Was mach ich hier eigentlich? Und wo bin ich hier überhaupt. Ok, in einem Gefängnis. Aber wo ist das Gefängnis? Wenn ich nun wirklich zeitgereist bin, was passiert gerade zu Hause? Ist dort die Zeit stehen geblieben oder geht es dort ohne mich weiter? Fragen über Fragen und keiner gibt mir eine Antwort.“
    Auch kräftiges Rütteln an den Gitterstäben ihres Käfigs befreiten Marla nicht aus ihrem Gefängnis.
    „Hüpfen? Genau, dann reißt der Käfig eventuell aus der Verankerung, stürzt zu Boden und bricht hoffentlich auseinander. Dann kann ich entfliehen.“
    Mit aller Kraft und in der Höhe sehr eingeschränkt hüpfte Marla auf und ab. Sie konnte nicht viel Schwung holen, aber immer hin fing der Käfig an, unter der Last zu ächzen. Ein bisschen noch.
    Plötzlich ging eine schwere Türe unter lautem Quietschen auf. Es wurde hell.
    „So meine Teuerste. Ich hoffe sie amüsieren sich“ scherzte Gondur ironisch.
    „Geht so. Ihre Zimmer sind zu klein, ihr Personal zu unhöflich und das Essen läßt auch zu wünschen übrig. Wo kann ich mich beschweren?“
    „Haha, immer zu Scherzen aufgelegt. Gefällt mir. Essen wird gleich gebracht. Rattenschwanzsuppe. Hoffentlich ist das ganz nach Ihren Wünschen?“
    „Danke, ich bestell mir doch lieber eine Pizza.“
    „Pizza? Was zum Donnerbalken ist das? Deine Wortwahl ist mir manchmal suspekt.“
    „Nichts für Zauberer. Sie können sich ja einen Brockhaus herzaubern und darin nachschlagen.“ sagte Marla schnippisch und drehte sich weg.
    Gut, dass Gondur nicht aufgefallen war, dass der Käfig leicht schräg an der Decke hing. Er könnte jeden Moment runter fallen.
    „Hondur. Essen für unseren Gast. Ich will, dass es ihr an nichts mangelt. Die Ratten sollen ihr Gesellschaft leisten. Falls Sie Wünsche haben, meine Teuerste, läuten sie einfach nach mir.“ sagte Gondur während einer Verbeugung.
    „Werden ihre Gäste immer so schlecht behandelt?“
    „Nein, die meisten werden nach einem Tag gehängt.“
    „Was wollen Sie von mir?“ erwiderte Marla unbeeindruckt von Gondurs Auftreten.
    „Von Dir lernen.“
    „Das Einmal Eins oder was? Sie sind Zauberer und können sich all das Wissen herzaubern. Da brauchen Sie mich nicht. Ich gehöre nicht hierher und möchte weiter ziehen.“
    „Alles zu seiner Zeit, mein Kind“.
    Gondur drehte sich um und stolzierte zum Ausgang. Selbst ihm wurde der Gestank langsam zu wider.
    Er schwang seinen Zauberstab und rief unklare Wörter. Daraufhin fuhr ein Blitz durch das Gefängnis. Der Blitz hielt inne und krachte mit einer Wucht gegen die Wand. Es fielen tausende Funken von der Decke. Der Raum wurde für kurze Zeit mit Licht durchflutet, Vögel zwitscherten und eine kühle Brise Wind wehte durch den Raum. Der Gestank war wie weggeblasen. Es roch nach Blumen und Zuckerwatte. Dieser Geruch kam ihr wieder bekannt vor.
    „Ach ja, als ich in das Loch flog und ich mir wie Alice im Wunderland vor kam, roch es auch so gut. Das war also auch des Zauberers Werk.“ murmelte sie vor sich hin. „Zaubern kann doch für was gut sein.“
    Es vergingen Stunden. Nichts regte sich. Gerade das machte Marla beinahe wahnsinnig. Sie konnte sich nicht bewegen, geschweige aufstehen. Sie hatte riesigen Hunger und sollte dringend aufs Klo. Wehmut kam auf und dicke Tränen kullerten ihr über die Backe.
    „Das kann doch alles nicht wahr sein! Was mach ich hier? Ich will hier raus!“ schrie sie und rüttelte verzweifelt an den Gitterstäben ihres Käfigs.
    Niemand hörte sie. Sie schrie aus Leibeskräften. Irgendwann sackte sie zusammen und schlief vor Erschöpfung ein.
     
    „Aufwachen! Es gibt was zu essen. Froschschenkel in Wacholdersoße mit Krähenfüßen.“
    Schon beim Gedanken an das Essen würgte es Marla.
    „Froschschenkel? Krähenfüße? Nein Danke“.
    „Du verweigerst das Essen? Gondur wird zutiefst verletzt sein, wenn du sein Lieblingsmahl abschlägst.“
    „Bring mir zwei Hamburger und wir werden Freunde.“
    „Hamburger? So was wächst hier nicht. Damit kann ich leider nicht dienen.“
    „Hamburger wachsen nicht. Sie bestehen aus einem Brötchen, einer Scheibe leckerem gebratenen Fleisch mit Gurke...ach was erzähl ich Dir davon. Du kennst es ja eh nicht.“
    Jedes weitere Wort war zuviel, bemerkte Marla, als sie die erstaunten Augen von Hondur sah. Er hielt sie
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