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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis
Autoren: Bryan Chick
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Mittelraum, und ihre spitzen Zähne ragten aus ihren geschlossenen Mäulern.
    Ella stand an eine Wand gepresst und Richie an der anderen. Sie waren von Alligatoren umzingelt und sahen beide aus, als wateten sie durch einen Horrorfluss aus Reptilien anstelle von Wasser und Wellen. Noah erschien das alles wie ein Albtraum.
    Um die Descender herum schoben sich die Alligatoren aneinander vorbei. Tamerons Schwanz verschwand zwischen ihren Körpern, und Sam hatte seine Flügel hoch erhoben.
    Überall standen Yetis mit gebeugten Knien und erhobenen Armen, als wollten sie jeden Augenblick angreifen. Sie drängten sich langsam durch die Menge, und ihre riesigen Füße tasteten sich an den Körpern der Alligatoren vorbei.
    Sams Stimme erklang: «Descender – ich zähle zwölf Yetis. Ihr auch?»
    Seine Freunde stimmten zu.
    Noah sah an den Descendern vorbei und erkannte die Alligatorfälle kurz vor dem Ende des Ganges. Sie reichten vom Boden bis zur Decke und waren mit hohem Gras, Moos und Lilienblättern überwuchert. Zwei Etagen waren mit moosigen Stufen verbunden, und drei Wasserfälle plätscherten aus der höheren Ebene in einen flachen Teich. Alligatoren krochen aus einem zerbrochenen Fenster hinaus. Weil sie sich alle zum Mittelraum bewegten, war der Rest des Ganges dahinter leer.
    Noah deutete dorthin. «Seht ihr die freie Stelle da? Wir müssen da rüber!»
    Ein Alligator schnappte nach Ella und verfehlte sie nur knapp, da sie auf eine freie Bodenfliese sprang.
    «Dann aber schnell!», schrie Richie.
    «Leute!», rief Hanna. «Seht doch!»
    Aus dem Mittelraum kamen Podgy und Megan in den Gang geflogen. Als Podgy über die Alligatoren segelte, senkte er ab und strich absichtlich mit dem Bauch über ihre Rücken. Die aufgestachelten Alligatoren schnappten nach ihm, verfehlten ihn aber.
    «Tameron!», rief Sam. «Mach mir hinter Podgy den Weg frei!»
    «Alles klar.»
    «Was wollt …», begann Richie, aber Sam schnitt ihm das Wort ab. «Los, alle! Wenn Podgy vorbeifliegt, dann kommt direkt hinter mir her!»
    «Aber du bist von Alligatoren umringt!», rief Richie.
    Sam warf ihm einen harten Blick zu. «Nicht mehr lange.»
    Dann drehte er sich zu Tameron um, der seinen Schwanz wie eine Keule durch die Luft schwang.
    Richies Kiefer klappte nach unten.
    «Solana und Hanna – wenn die Yetis angreifen, haltet sie auf», befahl Sam.
    Solana nickte. Hanna ließ ihr Kaugummi platzen.
    Als Podgy die Yetis erreicht hatte, steuerte er durch sie hindurch, immer knapp außerhalb ihrer Reichweite. Die Alligatoren schnappten weiter nach ihm, doch Podgy schlug ihnen beinahe beleidigt mit den Flossen auf die Schnauze.
    Sobald Podgy vorbeigesegelt war, sprang Tameron vor Sam und ließ seinen Schwanz schwingen, sodass die Alligatoren zur Seite gefegt wurden. Wie Schnee hinter einem Schneepflug segelten die Tiere durch die Luft. Als der Schwanz auf Sam zukam, sprang er darüber wie über ein Springseil, sodass der Boden um ihn herum frei wurde.
    Noah sah ungläubig zu. Tameron hatte einen Kreis von der Breite des Ganges frei gemacht. Die Alligatoren lagen übereinander an den Wänden, strampelten und traten und bissen um sich. Ihre Schwänze schlugen hierhin und dorthin, sie trafen die Scheiben der Aquarien und füllten die Luft mit dem Klirren von Glas.
    «Bewegt euch!», befahl Sam.
    Hanna sprang mit ihren Stiefeln in den freigeschlagenen Kreis. Sie packte Solana an den ausgestreckten Armen und zog sie mit sich. Anmutig landeten die Mädchen in dem freien Raum.
    Fünf oder sechs Krokodile trennten Noah von dem Ort, an dem die Descender standen. Ella und Richie befanden sich in derselben Lage, und beide warteten auf Noahs Anweisungen. Sie hatten keine Zeit zu verlieren, also fing Noah an, über die Rücken der Alligatoren zu springen. Jedes Mal, wenn er sich von einem abdrückte, fuhr das Tier herum und schnappte nach ihm. Ella und Richie folgten seinem Beispiel, und es dauerte nur wenige Sekunden, bis alle drei den offenen Kreis erreicht hatten.
    Als alle in Position waren, rief Sam: «Tameron – los!»
    Tameron lief zum Ende des Kreises, wo er sich hinhockte und erneut den Schwanz schwingen ließ. Wieder flogen die Alligatoren durch die Luft und krachten gegen die Wände, wo Terrarien zersprangen und schwarze Käfer und Spinnen entließen.
    Auch Sam blieb nicht untätig. Er spreizte die Flügel, sodass eine Wand aus Federn den gesamten Gang absperrte. Allein von dem Anblick erschrocken, zogen sich viele Alligatoren zurück, krochen
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