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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag
Autoren: Robert Ludlum
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lesen, Generale.«
    MacKenzie zog einen Block aus der Jackentasche, riß ein Blatt ab, zog den wasserfesten Bleistift hervor und reichte beides dem Papst. »Sie haben genau fünfzehn Sekunden Zeit.«
    Der Papst legte das Papier auf das Dach der Limousine und schrieb ein paar Zeilen darauf. Dann gab er dem Hawk das Blatt zurück.
    >Ich bin in Sicherheit. Mit Gottes Segen werde ich dich auf dem Weg erreichen, den der schachspielende O’Gilligan benutzt. Honkey. ‹
    »Wenn das ein Code ist, dann ein ziemlich armseliger. Nur zu, stecken Sie es dem armen Neger in die Tasche. Mir gefällt es, daß Sie schreiben, Sie seien in Sicherheit.«
    Giovanni rannte zu seinem bewußtlosen Adjutanten stopfte ihm den Zettel unter die Soutane und kehrte zum Hawk zurück. »Jetzt, Signore Generale, vergeuden Sie Ihre Zeit.«
    »Was?«

    »Setzen Sie Frescobaldi in die Limousine! Schnell! Drinnen ist ein Koffer. Mit meinen Pillen. Holen Sie ihn, bitte.«
    »Was?« »Sie würden in der Kurie keine fünf Minuten überstehen! Wo ist der elicottero?«
    »Der Hubschrauber?«
    »Ja.«
    »Dort drüben. Auf einer Lichtung.«
    Die Captains Gris und Bleu hatten ihre schnelle Konferenz beendet. Gris rief: »Wir haben die Männer informiert, General! Wir fahren! Wir treffen uns in Zaragolo!«
    »Zaragolo!« wiederholte der Papst. »Der Flughafen bei Monti Prenestini?«
    »Ja«, antwortete der Hawk und starrte Papst Franziskus plötzlich argwöhnisch an. »Was ist damit?«
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen sich nördlich von Rocco Priora halten! In Rocco Priora sind ein paar Polizeibataillone.«
    »Das ist östlich von Frascati ...«
    »Ja!«
    »Sie haben gehört, was er gesagt hat, Captains! Rocco Priora umflanken! Und jetzt weg!« brüllte der Hawk.
    »Nein!« schrie Sam und stürmte den Hügel hinauf. »Alle sind verrückt! Sie haben den Verstand verloren! Ich werde Sie aufhalten. Sie alle!«
    »Junger Mann!« Giovanni stand plötzlich kerzengerade da und sprach mit der ganzen Würde seines Amtes zu Sam. »Wollen Sie bitte still sein und tun, was der General sagt!«
    Noir kam aus der Lichtung hervor. »Der Vogel ist bereit, General! Startfläche klar.«
    »Wir haben einen zusätzlichen Passagier. Nehmen Sie den Anwalt, Captain. Sie können ihm ja eine Nadel zeigen, wenn Sie das schaffen.«
    »Mit dem größten Vergnügen«, sagte Noir.
    »Eine Dosis, Captain!«
    »Scheiße!«
    Und so frachteten Giovanni Bombalini, der Heilige Vater der katholischen Kirche, und MacKenzie Hawkins, zweimaliger
Gewinner der Kongreßehrenmedaille, Guido Frescobaldi in die päpstliche Limousine und rannten, als wäre der Teufel hinter ihnen her, durch den Appischen Wald zum Helikopter.
    Für Franziskus war es schwierig. Der Papst stieß einen bescheidenen Fluch aus, gerichtet an Sebastian, den Schutzheiligen der Athleten, und zog schließlich in seiner Verzweiflung die Röcke seines Talars hoch, so daß ziemlich dicke Bauernbeine sichtbar wurden. Dann hätte er MacKenzie auf dem Weg zum Flugzeug fast überholt.
     
    Der Lear Jet pfiff über der Wolkendecke von Zaragolo dahin, mit Captain Noir am Steuer und Captain Rouge auf dem Sitz des Copiloten. Der Hawk und der Papst saßen im vorderen Teil der Maschine einander gegenüber, jeder an einem Fenster. MacKenzie starrte Franziskus verwirrt an. Er wußte aus langjähriger Erfahrung, daß es am besten war, nichts zu tun, wenn ein Kommando lahmgelegt werden sollte — es sei denn, die anstehenden Kampfhandlungen erforderten sofortige Gegenschläge.
    Das war jetzt nicht der Fall. Das Problem war, daß Franziskus sich wie keiner der Feinde benahm, gegen die der Hawk je gekämpft hatte.
    Verdammt!
    Da saß er, den schweren Talar bis aufs Unterhemd aufgeknöpft, die Schuhe ausgezogen und die Hände friedlich über dem mächtigen Leib gefaltet, und blickte zum Fenster des Lear Jet hinaus, wie ein zufriedener Besitzer eines Feinkostgeschäfts beim ersten Flug. Es war erstaunlich. Und verwirrend.
    Verdammt!
    Warum?
    MacKenzie wurde plötzlich klar, daß es keinen Sinn hatte, seine Strumpfmaske noch länger zu tragen. Die anderen mußten das zu ihrem eigenen Schutz tun, aber für ihn machte es keinen Unterschied.
    Er zog sie mit einem dankbaren Seufzen herunter. Franziskus
blickte zu ihm hinüber, es war kein unfreundlicher Blick. Dann nickte der Papst, als wollte er sagen: >Wie nett, Sie von Angesicht zu Angesicht kennenzulernen! ‹
    Verdammt!
    MacKenzie griff in die Tasche, zog eine Zigarre heraus, biß die Spitze ab und holte ein
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