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Der galaktische Mahlstrom

Der galaktische Mahlstrom

Titel: Der galaktische Mahlstrom
Autoren: David Gerrold
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nicht«, brummte McCoy.
    »Woher willst du denn wissen, was ich fragen wollte?«
    »Ich kann Gedanken lesen. Ehe du sie vernehmen kannst, muß ich erst mal den Knochenmann vertreiben. Sie ist ein zartes Ding und hat immerhin drei Ladungen abbekommen.«
    Das Interkom summte. »Hier ist das Labor, Sir. Die Frau ist hundert Prozent menschlich. Blutgruppe A, Rh-positiv.«
    »Danke.« Dr. McCoy tastete eine Reihe von Knöpfen ein und studierte erneut den Schirm. Erleichtert atmete er auf. »Jetzt kann ich erst wirklich etwas für sie tun, und ich glaube schon, daß sie in Ordnung kommt.« Er zog eine Druckspritze auf. Sie zischte leise, als er sie an den Arm des Mädchens preßte. Zwei der Anzeiger kletterten, ein dritter überholte sie. »Gut«, murmelte Pille. »Sie ist noch im Schock, kommt jedoch zu sich. Dieses Zeug läßt sie sanft schlafen.«
    »Ich hätte aber gern mit ihr gesprochen.«
    McCoy schaute Kirk an. »Ich kann sie natürlich wecken. Es wird ihr physisch auch nicht schaden, aber bedenkst du den geistigen Schock, den sie bekommen wird?«
    »Wie meinst du das?«
    »Hast du vergessen, daß diese Menschen schon so lange isoliert sind, das sie ihre kleine Welt für die einzige halten?«
    Kirk seufzte. »Du magst recht haben, Pille, aber trotzdem müssen wir sie befragen.«
    »Aber laß es nicht in eine Vernehmung ausarten.« Er blickte auf das Mädchen. »Ich glaube, sie wird von allein aufwachen.«
    Als wäre das ihr Stichwort gewesen, richtete die junge Frau sich auf, stützte sich auf die Ellbogen und starrte die beiden Männer neugierig und mißtrauisch an. »Wer ihr?« erkundigte sie sich. Und als sie sich der ungewohnten Umgebung bewußt wurde: »Wo das?«
    Dr. McCoy trat zu ihr. »Kein Grund zur Besorgnis, Miß. Sie werden wieder ganz gesund und haben nichts von uns zu befürchten.«
    Kirk zog sich einen Hocker zur anderen Seite der Untersuchungsliege. »Sie befinden sich an Bord des Sternenschiffs Enterprise. Ich bin Kapitän James T. Kirk.«
    Sie studierte ihn kurz aus leicht zusammengekniffenen Lidern. »Ist gibt nur einen Kapitän!«
    Kirk nickte. »So soll es auch sein. Ich bin der Kapitän dieses Schiffes. Wie heißen Sie?«
    »Ist Dämonentrick? Ja! Ihr Dämonen. Ist nicht trauen! Feinde!«
    McCoy blickte Kirk besorgt an. »Reg sie nicht auf, Jim.« Er griff nach ihren Schultern, um sie sanft auf die Liege zu drücken, aber sie rollte sich weg von ihm, drehte sich blitzschnell um und versetzte ihm einen so kräftigen Fausthieb gegen die rechte Wange, daß er rückwärts taumelnd gegen die Wand schlug und langsam auf den Boden sackte.
    Die junge Frau rollte weiter und von der Liege, aber sie landete wie eine Katze sicher auf den Füßen. Sie kauerte sich zur Kampfstellung und starrte Kirk auf der anderen Seite der Liege wachsam an.
    Kirk hob beide Hände. »Ich tue Ihnen nichts«, versicherte er ihr. »Sie sind unser Gast.«
    »Ist Dämon!« zischte sie. »Ist nicht unkämpfend sterben!«
    »Ist überhaupt nicht sterben«, versicherte ihr Kirk. »Sie befinden sich hier nicht in Gefahr. Der Mann, den Sie k.o. geschlagen haben, ist der Arzt, der ihnen das Leben gerettet hat …«
    Sie wollte sich umdrehen, ließ jedoch kein Auge von Kirk. »Ist Trick! Ja!«
    »Nein, es ist kein Trick.«
    »Ist nicht glauben!«
    »Wie kann ich Sie überzeugen?«
    Mit gerunzelter Stirn dachte sie nach. McCoy hinter ihr ächzte und begann aufzustehen. Er griff nach einer gefüllten Spritze in einer Erste-Hilfe-Packung. Kirk tat, als sähe er es nicht. »Glauben Sie mir, wir haben nicht die Absicht, Ihnen etwas zu tun«, versicherte er dem Mädchen erneut. »Sie sind nicht mehr auf ihrem eigenen Schiff. Wir haben es – Ihre Welt – wie ein Wrack treibend gefunden. Von ihm sind es mehr als zwanzig Lichtjahre bis zur nächsten menschlichen Kolonie. Sie können von Glück sagen, daß wir zufällig auf Sie stießen. Ihr Schiff entfernt sich aus der Galaxis. Es ist bereits über der Ebene der Ekliptik …«
    »Ist genug Sprech!« unterbrach sie ihn. »Ist Kindergeschwätz. Märchen. Ist – ist …«
    Da stand auch schon McCoy hinter ihr und drückte die Spritze auf ihren Arm. Es zischte leise.
    Erschrocken wirbelte das Mädchen herum – und fiel in seine ausgestreckten Arme. Er hob sie auf die Liege zurück und strich ihr väterlich über das kurze Haar. Über die Schulter blickte er zum Kapitän. »Vielleicht hörst du jetzt auf den Rat eines Arztes?« brummte er.
     
    Die versammelten Offiziere und Sektionsleiter
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