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Der Fürst der Dunkelheit

Der Fürst der Dunkelheit

Titel: Der Fürst der Dunkelheit
Autoren: Shannon Drake
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schloss er hinter ihnen die Tür, dann klopfte er aufs Dach des Wagens. Das Taxi fuhr los.
    Lauren spürte, wie die Waffe ihren Fingern entwunden wurde.
    “Gehen wir rein.”
    Sie trug immer noch das Kreuz um den Hals.
    Die Zahnstocher hatte sie auch noch.
    Sie war jetzt in der Höhle des Monsters, und alles was sie hatte, waren Zahnstocher.
    Mark kam gerade rechtzeitig, um zu beobachten, wie die beiden Frauen in das Taxi stiegen. Und wie Stephan dann seinen Arm um Lauren legte und sie ins Haus geleitete.
    Er blieb stehen, versuchte verzweifelt, sich unter Kontrolle zu bringen; wenn er sie retten wollte, durfte er nichts überstürzen. Denn das war es, worauf Stephan hoffte. Wenn er seine Karten zu schnell aufdeckte, würde er verlieren.
    Er musste aufpassen, sich nicht zu verraten. Stephans Leute sollten nicht wissen, dass er bereits hier war. Irgendwie musste er in das Haus kommen.
    Während er wartete, erhaschte er einen Blick auf den Taxifahrer und fluchte leise vor sich hin.
    Der Fahrer war alles andere als ein Mensch. Jedenfalls nicht im üblichen Sinn des Wortes. Lauren hatte sich soeben selbst geopfert, nur damit Heidi und Deanna zu einem Gourmetmenü wurden …
    Er verfluchte das Schicksal, aber ebenso wie Stephan ihn kannte, so kannte er auch Stephan. Mark wartete.
    Dann folgte er dem Taxi.
    Lauren überlegte, dass sie ja immer noch das Kreuz hatte, aber sie wagte nicht, es zu berühren; Stephan sollte sich nicht daran erinnern, dass sie es immer um ihren Hals trug. Sie betete, dass Susan beim Eintreffen des Krankenwagens noch in der Lage gewesen war, jemandem zu verraten, wo Lauren hinwollte.
    “Komm rein, komm rein”, sagte Stephan eifrig, als hätte sie sich nach langem Drängen schließlich doch noch zu einem Besuch bei ihm bereit erklärt und er wollte nun so charmant wie möglich sein, um sie zu verführen.
    Sie betraten das Haus. Auf dem Boden verteilte Kerzen hüllten das Innere des Hauses in ein sanftes Licht und offenbarten – nichts. Kein einziges Möbelstück, kein Teppich, gar nichts.
    Aber es gab noch mehr Schatten. Flüstern. Das Flattern von Flügeln.
    Auf einmal wurde die Decke lebendig. Mit sinkendem Herzen wurde Lauren klar, dass mindestens noch zwanzig oder dreißig weitere Vampire in den finsteren Ecken dieses Hauses lauerten.
    “Der Keller ist mein eigentliches Reich”, sagte Stephan zu ihr. “Ich glaube, du wirst es recht einladend finden.”
    “Wirklich? Einladend finde ich eher einen hübschen Strand in der prallen Sonne”, erwiderte sie.
    Darüber musste er lächeln. “Du wirst schon sehen.”
    Er wedelte mit der Hand, und der ganze Raum schien plötzlich voller Leben zu sein. Schatten ließen sich auf den Boden fallen, und das Flügelschlagen verwandelte sich in das Geräusch von Füßen auf dem Dielenboden.
    “Geht”, sagte Stephan.
    Die Vampire verließen den Raum und bezogen ihre Verteidigungsposten außerhalb des Hauses.
    “Gehen wir runter.” Stephan öffnete eine Tür. Aus dem Keller drang Licht – noch mehr Kerzen, dachte sie.
    Sie stieg die Treppe hinunter. Da unten würde sie mit ihm allein sein. Vielleicht würde sich eine Möglichkeit ergeben, ihn zu töten.
    Aber vielleicht würde er auch seine charmante Höflichkeit ablegen; vielleicht würde er seine Reißzähne jeden Augenblick in ihre Kehle graben.
    Sie verscheuchte den Gedanken und versuchte sich auf Fluchtwege zu konzentrieren.
    Ihr Überlebenswille war wirklich unglaublich.
    Der Keller war zu einem eleganten Salon ausgebaut worden. Es gab bequeme Sofas, an einer Wand stand ein Billardtisch, der durch Stützsäulen vom Wohnbereich getrennt war. Von irgendwoher erklang leise Musik, in einer Ecke erblickte sie einen Breitbildfernseher. Sie fragte sich, ob der Strom aus einem Generator kam.
    Er führte sie zu einem Sofa. Sie wollte sich lieber nicht hinsetzen, aber sie merkte, dass er ihr gar keine Wahl lassen würde.
    “Sieh auf den Bildschirm.”
    “Nein.”
    “Du hast immer noch Angst.”
    Sie würdigte ihn keiner Antwort und sah vorsätzlich nicht zum Bildschirm, also packte er einfach ihr Kinn und zwang sie, sich anzusehen, wie dort ein Porträt erschien.
    Es war, als würde sie sich selbst sehen. “Du musst das verstehen. Sie hat mir gehört, immer nur mir. Ich habe Katya schon gekannt, als sie noch ein Kind war. Ich habe sie aufwachsen sehen. Ich war der, den sie liebte, und ich liebte sie auch. Dann kam sie hierher.”
    Auf dem Bildschirm waren jetzt alte Fotografien des French Quarters zu
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