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Der Fluch des Lono (German Edition)

Der Fluch des Lono (German Edition)

Titel: Der Fluch des Lono (German Edition)
Autoren: Hunter S. Thompson
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fest entschlossen, dort vor Anker zu gehen, sofern es sich um einen sicheren Ort handelt. An dieser Küste sind geschützte Plätze selten, und unsere Schiffe bedürfen dringend der Überholung.«
    Bligh, der von Edgar in einem Beiboot der Discovery begleitet wurde, wies seine Männer an, in nordöstlicher Richtung zu rudern und auf einen tiefen Einschnitt in den Klippen zuzuhalten; unterwegs kam ihnen eine Armada von Kanus unterschiedlichster Größe entgegen, die alle mit großem Tempo auf die Schiffe zueilten, und deren Besatzung im Vorbeifahren mit Paddeln und Fahnen winkte und sang.
    Während Bligh sich dem Strand näherte, wurde er immer zuversichtlicher, dass sie einen geeigneten Ankerplatz gefunden hatten. Die Bucht wirkte von allen Seiten geschützt, bis auf den Südwesten; doch seinen kürzlich gemachten Beobachtungen zufolge waren Winde aus dieser Richtung selten. Das herausragende Wahrzeichen dieser Bucht war ein scharfer und wie mit dem Messer aus dem schwarzen Vulkangestein geschnittener Felsgrat; dieser senkte sich von einer circa 400 Fuß hohen Erhebung im Osten über eine Meile gen Westen ab, wo er in die sanften Hügel der westlichen Ausläufer der Bucht überging. Dieser schroffe Felshang, der eine unüberwindliche Barriere zum Hinterland bildete, schien direkt aus dem Meer aufzuragen; im Verlauf des Tages jedoch, als die Flut zurückging, beobachtete Bligh, dass sich zu seinen Füßen ein schmaler Strand erstreckte  – bestehend aus schwarzen Felsen und Kieseln. Wie sich später herausstellen sollte, war der Name dieser Bucht Kealakekua (Karakakooa, wie Cook sie nannte), was »Pfad der Götter« bedeutete und von der Felsformation herrührte, die von den Bergen bis hinab zum Meer führte.
    RICHARD HOUGH
The Last Voyage of Captain James Cook
    Ich stimmte zu und begab mich in aller Eile in die kleine Blechkabine. Als ich wieder herauskam, warf ich
ihm das Fläschchen zu. »Wunderbar«, sagte ich. »Jetzt fühl ich mich schon besser.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte er. »Ich hab das Gefühl, Sie werden da drüben alle Hilfe brauchen, die Sie kriegen können.«

ABENTEUER IM ALLTAGSTROTT

    Mein Freund Gene Skinner holte uns am Flughafen in Honolulu ab. Er hatte sein schwarzes GTO-Cabrio auf dem Gehsteig neben dem Gepäckkarussell geparkt und wimmelte allgemeine Proteste mit einer unwirschen Handbewegung und dem hektischen Gebaren eines Mannes ab, der wichtigere Dinge im Sinn hat. Er marschierte im Eilschritt vor seinem Wagen auf und ab, nahm immer wieder mal einen Schluck aus einer braunen Flasche Primo-Bier und schenkte der orientalisch aussehenden Frau in Politessenuniform keine Beachtung, die verzweifelt seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken suchte, während er nur Augen für die Gepäckausgabe hatte.
    Ich erspähte ihn vom oberen Ende der Rolltreppe aus und wusste, dass wir uns mit dem Umladen des Gepäcks beeilen mussten. Skinner war so daran gewöhnt, in Kriegszonen zu arbeiten, dass er ohne Skrupel mitten durch eine aufgebrachte Menge auf den Gehsteig gefahren wäre, um in Empfang zu nehmen, wen auch immer er erwartete  – in diesem Falle mich . Also eilte ich ihm mit einem geschäftsmäßigen Lächeln auf den Lippen entgegen. »Keine Sorge«, rief er. »Wir sind in einer Minute hier weg.«
    Die meisten Anwesenden schienen gerne bereit, ihm
das abzukaufen. Er verbreitete unmissverständlich den Eindruck, dass man sich besser nicht mit ihm anlegte. Der schwarze GTO wirkte bedrohlich, und Skinner selbst sah noch gemeingefährlicher aus als sein Wagen. Er trug eine weiße Reef-Jacke aus Leinen mit mindestens 13 speziell angebrachten Taschen, um darin alles Erdenkliche von Phosphorgranaten bis hin zu wasserdichten Füllfederhaltern zu verstauen. Seine langen blauen Seidenhosen hatten messerscharfe Bügelfalten, und er trug keine Socken, sondern billige Gummilatschen, die bei jedem seiner hektischen Schritte auf die Bodenfliesen klatschten. Er war einen Kopf größer als alle anderen Besucher des Flughafens, und die Augen hielt er hinter einer verspiegelten blauschwarzen Saigon-Sonnenbrille verborgen. Die schwere Goldkette mit den eckigen Gliedern um seinen Hals konnte er nur bei einem Nachtjuwelier in irgendeiner finsteren Seitengasse Bangkoks gekauft haben, und die Uhr an seinem Handgelenk war eine goldene Rolex mit einem Edelstahlarmband. Seine gesamte Erscheinung passte so gar nicht in die Menge von Festlandtouristen, die der Aloha-Flug aus San Francisco herangekarrt hatte. Skinner war
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