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Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Der Fluch der Totenleserin totenleserin4

Titel: Der Fluch der Totenleserin totenleserin4
Autoren: franklin
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dir. Sie dürfen mich nicht bekommen.«
    »Das werden sie nicht.« Er gehörte ihnen nicht. Er gehörte ihr.
    »Liebes?«
    »Ich bin hier, Rowley. Bleib ganz ruhig! Wir bringen dich gleich von hier weg.«
    »Nach England. Bring mich nach England!«
    »Das werde ich.«
    Aber Arnulf und Guy waren da. Andere würden kommen. Sie würden der Spur des Mannes folgen, der auf einer Bahre durch die Straßen getragen wurde. So wie ihr der Mörder gefolgt war. Es war nur eine Frage der Zeit …
    Die Zeit. Sie verrann … wie Rowleys Leben.
    Sie sagte: »Wir bringen dich erst zum Haus meines Vaters. Dort versorgen wir deine Wunden.«
    »Macht schnell, verdammt … Am besten …«
    Er brachte sie zurück. Wenn er fluchen konnte, konnte er auch überleben.
    Sie sah dem Iren ins Gesicht. »Mein Vater und ich werden ihn retten«, sagte sie, ohne einen Zweifel daran zu lassen. »Aber dann möchte ich, dass Ihr uns nach Hause bringt, bevor die Kirche uns findet. Bringt uns nach Hause, O’Donnell! Uns alle. Nach England.«
    Vater Guys Rücken verdeckte ihr den Blick. Er sah O’Donnell an. »Admiral, ich verbiete es. Dieser Mann gehört der heiligen Kirche. Ich habe Männer gerufen …«
    Es gab einen Schlag, und er fiel. Ulf hatte ihn getroffen. O’Donnell packte den Daliegenden und warf ihn auf die Straße. »Und du kannst auch ab«, sagte er zu Arnulf. »Bevor ich dich umbringe.«
    Sie machten sich davon und riefen nach Verstärkung.
    Mansur und Doktor Gershom hoben Rowley auf die Bahre, ganz, ganz vorsichtig, legten ihn auf die Seite, sodass Lucia die Blutung weiter stillen konnte.
    Adelia wandte den Blick nicht von O’Donnell. »Wir bringen ihn wieder in Ordnung«, sagte sie, »und dann müsst Ihr uns nach Hause segeln. Der Weg über Land … ist zu hart für ihn. Eine ruhige Schiffsreise, während der er sich erholt, bitte, ich flehe Euch an.«
    Der Admiral starrte sie an. Der Mann lag im Sterben, sie trug sein Blut im Gesicht. Wusste sie, worum sie ihn da bat? Wie lang diese Reise war? Durch die Säulen des Herkules mit ihren unvorhersehbaren Stürmen? Auf der Flucht vor verdammten Piraten? Die teuflisches portugiesische Küste hinauf, bis der Golfstrom sie nach Norden trug?
    Aber er würde es tun. Sie würde ihn niemals lieben. Aber er liebte sie. Er glättete die Wogen der Ozeane für sie.
    »Ich bringe Euch nach Hause«, sagte er. »Euch alle.«
    Er verfolgte, wie sie sich ihrem Geliebten zuwandte. »Mylord O’Donnell wird uns nach Hause bringen, Rowley.«
    »Das ist gut …« Seine Stimmer wurde schwächer. »Wenn du mich nach Hause bringst, überlebe ich.«
    »Abgemacht?«, fragte sie.
    Er nickte ganz leicht.
    »Dann halte dich daran«, sagte sie.
    Mansur und Ulf hoben die Bahre hoch, Doktor Lucia und Adelia gingen links und rechts. Adelia hielt Rowleys Hand, den Hund hinter sich. Dann kam Doktor Gershom. Boggart bückte sich mit dem Kind auf dem Arm nach dem Paket mit den Marionetten. O’Donnell bildete den Schluss.
    Auf dem Weg zur Straße, stiegen sie über die Leiche des Mannes, den sie als Locusta gekannt hatten. Früher einmal war er William von Scaresdale gewesen, der nun endlich seinen Frieden gefunden hatte, im Schmutz einer Gasse Palermos.
    Und dort ließen sie ihn zurück.

Ein paar Anmerkungen der Autorin
    Adelia Aguilar, die Meisterin der Wissenschaft des Todes, wurde von mir vor dem Hintergrund erfunden, dass es im Salerno des 12 . Jahrhunderts, das damals zum Königreich Sizilien gehörte, eine große Medizinerschule gab, die nicht nur die Autopsie erlaubte, sondern auch Frauen zum Studium zuließ. Das wissen wir durch eine bis heute erhaltene medizinische Abhandlung, die unter dem Titel
»Trotula major«
bekannt ist und von einer weiblichen Professorin geschrieben wurde.
    Sizilien war das liberalste und am fortschrittlichsten denkende Reich des gesamten Christentums, wo Araber, Griechen, Juden und Normannen als gleichwertige Bürger behandelt wurden, was es sonst nirgends gab.
    Die Schule verschwand im 13 . Jahrhundert, wahrscheinlich unter dem Druck der katholischen Kirche, die Autopsien und weibliche Ärzte mit einem Bann belegte.
     
    Henry  II . von England wird von der Geschichte der Vorwurf gemacht, zur Ermordung Thomas Beckets, des Erzbischofs von Canterbury, aufgerufen zu haben. Henry war zu der Zeit in Frankreich und soll in einem berühmt gewordenen Wutausbruch wegen Beckets Weigerung, das korrupte System zu reformieren, ausgerufen haben: »Wer wird mich endlich von diesem
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