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Der Fluch Der Bösen Tat

Der Fluch Der Bösen Tat

Titel: Der Fluch Der Bösen Tat
Autoren: Granger Ann
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erkundigte sich Mrs. Scott.
    »Ob vielleicht jemand im Wald versehentlich seine Schrotflinte abgefeuert hat? Ich hab jedenfalls nichts gehört. Wenn überhaupt, dann hat er sowieso nur Tauben gejagt. Nichts, worüber sich die Polizei den Kopf zerbrechen müsste. Oder vielleicht war es ein Wilderer?«
    »Alan?« Meredith berührte Markby am Arm. Er zog widerwillig den Kopf ein und sah sie an.
    »Was denn? Oh, ja, sicher. Könnte alles Mögliche sein. Nun, gibt es sonst noch etwas, das wir uns ansehen sollten, Mrs. Scott?«
    »Nur die Toilette unten, wo Roger ist.«
    »Ich denke, wir lassen sie aus«, sagte Markby hastig.
    »Wäre es vielleicht möglich, sich ein wenig im Garten umzusehen?«
    »Nur zu, tun Sie sich keinen Zwang an.« Es war offensichtlich, dass sie nicht beabsichtigte, Markby und Meredith zu begleiten. Als sie über den Weg zwischen den verwilderten Blumenbeeten und den überwucherten Gemüsefeldern hindurchschlenderten, stellte Meredith die Frage, die ihr seit der Besichtigung des Arbeitszimmers auf der Zunge gelegen hatte.
    »Warum hast du mir nicht erzählt, dass du schon einmal in diesem Haus gewesen bist?« Er zögerte.
    »Es ist lange her, Meredith. Damals war es immer noch ein Vikariat, und ich hatte dienstlich dort zu tun. Ermittlungen, du weißt schon. Routineangelegenheiten.«
    »Warst du vielleicht bei Mr. Scott?«
    »Was? O nein. Der Vikar hieß Pattinson.«
    »Ist das der Grund, warum du wolltest, dass wir uns dieses Haus ansehen? Weil du es bereits kanntest? Warum hast du es nicht gesagt?«
    »Hör mal … Ich kenne dieses Haus nicht, Meredith. Ich wurde damals nicht herumgeführt. Ich wurde auf direktem Weg in das Arbeitszimmer des Vikars gebracht, und nachdem ich mit ihm gesprochen hatte, bin ich auf dem gleichen Weg wieder gegangen. Ich habe kein einziges anderes Zimmer gesehen. Ich weiß …«, fügte er hinzu.
    »Es ist in einem ziemlich verwahrlosten Zustand.« Sie gab sich größte Mühe, optimistisch zu erscheinen.
    »Der Salon ist wunderschön und groß. Kostspielig zu heizen, sicher. War das Haus damals in einem besseren Zustand, als du hier gewesen bist?«
    »Wie ich dir schon sagte, ich habe nur die Eingangshalle und das Arbeitszimmer zu Gesicht bekommen, mehr nicht. Es sah alles ganz in Ordnung aus. Nicht, dass ich damals großartig darauf geachtet hätte. Ich bin ziemlich sicher, dass dieses Bücherregal und der Schreibtisch schon damals dort gestanden haben, genau wie das Kruzifix an der Wand, nur, dass es damals poliert und sauber gewesen ist.«
    »Sie ist eine nette Frau. Ein wenig spleenig, aber nett.« Markby blieb stehen und wandte sich zu Meredith um. Ihr Gesicht war unter den zerzausten braunen Haaren verborgen. Sie hatte die Hände in die Taschen ihrer Jeans geschoben und spielte mit der Fußspitze ihres Turnschuhs mit einem abgebrochenen Stück von irgendwelchem Zierrat, das auf dem Boden lag. Er nahm sie am Oberarm und sah sie an.
    »Tu doch nicht so. Du machst, dass ich mich schuldig fühle. Es war ein Fehler herzukommen, okay? Ich weiß, dass es dir nicht gefällt. Sag es ein fach, und gut.«
    »Na ja, ich – also schön.« Sie warf das Haar in den Nacken, nahm die Hände aus den Taschen und begann an den Fingern abzuzählen.
    »Erstens, die Heizung ist kaputt. Zweitens, die Fenster klemmen, und drittens würde ich bestimmt kein Geld verlieren, wenn ich wette, dass mit den Wasserleitungen auch nicht mehr alles zum Besten steht. Viertens stehen auf der Haben-Seite schöne große Zimmer, einige wunderschöne Möbelstücke aus der Zeit und der Stuck an den Decken, und der Garten ist genau das, wovon du geträumt hast, ich weiß. Trotzdem …« Sie seufzte.
    »Das Dorf sieht ein klein wenig, wie soll ich es sagen, tot aus. Es tut mir Leid, Alan. Vielleicht würde es dir ja gefallen, und ich wünschte, ich könnte sagen, dass es mir genauso geht. Aber es gefällt mir nicht … Du hast schließlich gefragt«, beendete sie ihre kleine Rede defensiv. Sie nahm seine Hand und drückte sie beruhigend.
    »Wir finden schon noch das richtige Haus für uns beide, wenn wir lange genug suchen.«
    »Und dann heiraten wir?«
    »Und dann heiraten wir. Ich mache keinen Rückzieher, Alan.« Sie blickte besorgt unter ihrem dichten Pony hervor zu ihm auf.
    »Okay«, sagte Markby und küsste sie.
    »Nur, damit ich sicher bin – es liegt nicht an mir. Es ist das Haus.«
    »Es liegt nicht an dir. Das Haus kommt mir vor wie Draculas Wochenendlaube.« Er lachte auf, und sie gingen zum
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