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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann
Autoren: David Ellis
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damals nach seiner Wahl zum Gouverneur Mannings Hand geschüttelt und gesagt hatte: » Randy, ohne dich hätte ich das nie geschafft. Wenn du was brauchst, bin ich immer für dich da«. Das war gewesen, bevor Lang der ach so wichtige Justizminister wurde und die vergiftete Luft Washingtons atmete, die ihn zu einem Feigling machte und ihn vergessen ließ, was er Manning schuldete, die dafür sorgte, dass er keine Jagd auf den Dschihadisten machte, der viele Amerikaner getötet hatte, unter ihnen Mannings Sohn.
    Rache kann süß sein, Lang. Warten wir ab, wie du darüber denkst, wenn dein Sohn heute von einer Bombe zerfetzt wird.
    Die Ampel sprang um, und Manning setzte den You-Ride-Laster in Bewegung. Im Gegensatz zu den beiden anderen Mietlastern, die kanariengelb lackiert waren, hatte Manning diesen hier feuerrot gespritzt und ein anderes Firmenlogo auf die Seiten geklebt. Doch heute wurden damit keine Blumen ausgeliefert.
    Möglicherweise waren das FBI und dieser Anwalt mit ihren Ermittlungen weit genug gediehen, um heute die Augen nach einem Anschlag offen zu halten. Aber er würde es ihnen nicht leicht machen. Sein Fahrzeug war getarnt und war jetzt, fünf Minuten vor der Explosion, zum ersten Mal auf der Straße zu sehen. Selbst wenn sie absolute Asse in ihrem Job waren, würden sie ihn nicht mehr stoppen können.
    Trotzdem wünschte er, Cahill und Dwyer wären bei ihm. Die anderen bildeten Dreierteams, und er hatte auch für sich eines vorgesehen gehabt. Besonders für sich. Denn im Gegensatz zu den anderen beiden Teams, die versuchen würden, vor der Detonation der Bombe zu fliehen, hatte Manning nicht die Absicht, sich zu entfernen. Gemeinsam mit Cahill und Dwyer hatte er geplant, alle Flüchtenden niederzumachen, so wie es die Bruderschaft bei Mannings Familie und den anderen aus dem Adana Hotel getan hatte.
    Er hatte sogar eine Machete mitgebracht.
    Nachdem er an der Rovner das Fünf-Minuten-Zündkabel aktiviert hatte, blieb noch das Zwei-Minuten-Kabel an der Dodd Street, die nur noch einen Block von der Moschee in der Dayton Street entfernt war.
    Sein Herzschlag beschleunigte sich, als der Laster Querstraße um Querstraße und eine Ampel nach der anderen hinter sich ließ.
    » Ich weiß, dass der Baum der Freiheit von Zeit zu Zeit mit dem Blut von Patrioten und Tyrannen gegossen werden muss. Ich weiß, dass Revolution nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht ist. Ich weiß, dass religiöser Fanatismus und Hass nicht mit Toleranz, sondern mit Intoleranz beantwortet werden müssen. Ich weiß, dass allen, die ihre Waffen gegen uns erheben, nicht mit Frieden, sondern wiederum mit Waffen begegnet werden muss.«
    Als Manning die Dodd Street erreichte, sprang die Ampel auf Rot um. Er wollte sich gerade zu dem Zwei-Minuten-Kabel hinunterbeugen, da erregte eine unerwartete Bewegung vor ihm seine Aufmerksamkeit. Bei der Moschee, einen Block entfernt.
    Menschen rannten davon, flohen, als ob …
    Als ob jemand einen Bombenalarm ausgelöst hätte.
    » Nein«, schrie er. Er stieg auf das Gaspedal, rollte über die rote Ampel an der Dodd und nahm Tempo auf, während er auf die Dayton und die Masjid al-Qadir zuhielt. An der Dayton leuchtete eine weitere rote Ampel. Im Näherkommen erkannte Manning die Flüchtenden nun ganz klar als Moscheebesucher, die das Gebäude eilig verließen und hinaus auf die Grasflächen und Gehwege stürmten.
    Trotzdem waren immer noch genug von ihnen im Gebäude. Und die Explosion – nun, sie würde zwar nicht alle töten, aber die Zahl der Opfer wäre hoch genug.
    Und plötzlich traf er eine Entscheidung. Vergiss die Zündkabel. Vergiss das Niedermähen der Fliehenden. Er würde den You-Ride-Laster direkt in die Moschee krachen lassen und das ganze verfluchte Ding mit einem Schlag in die Luft jagen.
    Er trat das Gaspedal durch und hielt den Atem an. Er stählte sich innerlich, als er über die rote Ampel an der Dayton raste. Vor ihm quollen jetzt Trauben von Menschen aus der Eingangstür der Moschee, unter ihnen ein Mann, der eine ältere Frau auf den Armen trug – ein großer weißer Mann …
    Kolarich?
    Kolarich.
    Manning stieß mit aller Kraft das Gaspedal nieder und brüllte sie hinaus: die Namen seiner Frau, seines Sohns, seiner ganzen Familie.

Buch IV
    Das Nachspiel

100
    Mit einem Ruck erwachte ich in einem Krankenzimmer. Zwei schöne Frauen standen an meinem Bett. Und Joel Lightner war zwar nicht Robert Redford, aber es war schön, auch ihn wiederzusehen.
    Ich versuchte, tief
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