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Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian

Titel: Der ewige Held 02 - Der Phönix im Obsidian
Autoren: Michael Moorcock
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Fontäne aus weißer Hitze getötet. Das Wasser brodelte, und Dampf schlug in unsere Gesichter. Ich wußte, daß wir eine der Maschinen zerstört hatten. Sie schienen nicht besonders stabil zu sein - vielleicht eine weitere Schwäche der Silbernen Krieger.
    Nach zwei weiteren Versuchen zogen sich die Schiffe zurück und bildeten vor der Einfahrt zum Fjord einen Halbkreis.
    Die Belagerung des Roten Fjords hatte begonnen.
     
    Bladrak und ich besprachen uns in seiner Wohnung. Unsere Siege hatten seine Stimmung gehoben, aber jetzt, als er sich die Folgen überlegte, wirkte er besorgt.
    »Ihr befürchtet, daß wir einer langen Belagerung nicht standhalten können«, sagte ich.
    Er nickte. »Vieles von dem, was wir brauchen, wird in den unterirdischen Gärten angebaut. Aber durch die geretteten Sklaven hat sich unsere Anzahl verdreifacht, und so viele können die Gärten nicht ernähren. Unsere Überfälle versorgten uns mit den zusätzlichen Lebensmitteln, die wir brauchten, aber da Belphigs Schiffe die Einfahrt blockieren, ist es damit vorbei.«
    »Wie lange, glaubt Ihr, können wir durchhalten?«
    Er zuckte die Schultern. »Zwanzig Tage oder so. Wir haben keine Vorräte. Wir haben sie alle verbraucht, um die Neuankömmlinge zu versorgen. Natürlich wächst neues Getreide heran, aber nicht schnell genug. Wahrscheinlich weiß Belphig darüber Bescheid.«
    »Ich bin sicher, daß er es weiß und darauf zählt.«
    »Aber was sollen wir tun, Graf Urlik? Den Kampf aufnehmen? Wenigstens würden wir rasch sterben .«
    »Der Ausweg bleibt uns immer noch. Gibt es keinen anderen Weg aus dem Fjord?«
    »Nicht über das Meer. Und der Pfad über die Berge führt nur zu den Eiswüsten. Dort würden wir ebenso sicher untergehen, wie hier.«
    »Wie lange braucht man, um das Eis zu erreichen?«
    »Zu Fuß? Acht Tage vielleicht. Ich habe es nie ausprobiert.«
    »Also könnte ein Versorgungstrupp nicht erwarten, Nahrungsmittel zu finden und rechtzeitig damit zurückzukehren?«
    »Genau.«
    Ich strich mir über den Bart und überlegte angestrengt. Schließlich meinte ich: »Dann bleibt uns nur eins zu tun.«
    »Und das wäre?«
    »Wir müssen die Lady des Kelches um Rat bitten. Was immer sie eigentlich vorhat, sie scheint Belphigs Untergang zu wollen. Sie muß uns helfen, wenn es ihr möglich ist.«
    »Also gut«, stimmte Bladrak zu. »Dann gehen wir am besten gleich in die Höhle mit dem schwarzen Stab.«
    »Lady?«
    Bladrak sah sich um, der weiche, geisterhafte Schimmer der Stalaktiten warf Schatten über sein Gesicht.
    Der starke Salzgeruch drang mir wieder in die Nase. Während Bladrak die Lady des Kelches rief, untersuchte ich den kurzen Stab, der aus dem Basaltboden ragte. Ich berührte ihn und zog meine Finger hastig wieder zurück, als ich mich verbrannte. Dann bemerkte ich, daß nicht Hitze den Schmerz verursacht hatte, sondern Kälte.
    »Lady?«
    Das dünne Wimmern antwortete und steigerte sich zu einem bebenden Schrei. Ich drehte mich um, erhaschte einen kurzen Blick auf die Umrisse eines riesigen Kelches und sah sie verblassen, als der Schrei verklang. Dann stand die Lady des Kelchs eingehüllt in einen goldenen Schimmer und so dicht verschleiert wie beim ersten Mal vor uns.
    »Belphig hat euch schon fast besiegt«, sagte sie. »Ihr hättet das Schwarze Schwert früher aufwecken sollen.«
    »Und noch mehr Freunde töten?« fragte ich.
    »Ihr seid zu sentimental für einen großen Helden«, entgegnete sie. »Die Dinge, für die Ihr kämpft, sind von ungeheurem Ausmaß und großer Bedeutung.«
    »Ich bin der Größe müde, Madam.«
    »Warum hat mich Bladrak dann gerufen?«
    »Weil wir uns nicht anders zu helfen wußten. Wir sind in die Enge gedrängt und werden sterben. Der einzige Ausweg, den es noch gibt, ist, die von Belphig gefangengehaltene Königin der Silbernen Krieger zu befreien. Wenn sie frei ist, verliert Belphig den größten Teil seiner Truppen.«
    »Das ist wahr.«
    »Aber wir wissen nicht, wo wir diese Königin suchen sollen«, sagte Bladrak.
    »Stellt mir eine direkte Frage«, forderte ihn die Lady des Kelches auf.
    »Wo befindet sich die Königin der Silbernen Krieger«, fragte ich. »Wißt Ihr es?«
    »Ja - ich weiß es. Sie befindet sich in Mond, tausend Meilen weit von hier über das Eis. Sie wird von Belphigs Männern bewacht und durch die Zauberkraft von Belphigs Vorrichtungen. Sie kann ihre Räume nicht verlassen und niemand kann zu ihr hinein, außer Belphig selbst.«
    »Also können wir sie nicht
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