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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Autoren: Michael Moorcock
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obwohl ich kaum für die Entscheidung des Königs verantwortlich gemacht werden konnte.
    Der König straffte die Schultern. »Ich rief Euch. Und ich band Euch an Euren Schwur.«
    Ich wußte von keinem Schwur. Ich war verblüfft. »Welcher Schwur?« fragte ich.
    Jetzt blickte der König erstaunt drein. »Nun, der Schwur, daß, sollten die Alten jemals Mernadin wieder unter ihre Herrschaft bringen, Ihr kommen würdet, um den Kampf zwischen ihnen und der Menschheit zu entscheiden.«
    »Ich verstehe.« Ich bedeutete einem Sklaven, mir einen Becher Wein zu bringen, nippte daran und betrachtete die Karten. Als John Daker sah ich nur einen sinnlosen Krieg zwischen zwei blutrünstigen, blindlings hassenden Parteien, die beide eine rassistische Treibjagd aufeinander veranstalteten. Aber meine Seite war festgelegt. Ich gehörte der menschlichen Rasse an und mußte all meine Kraft aufwenden, um meiner Art zu helfen. Die Menschheit mußte gerettet werden.
    »Die Alten?« Ich blickte auf König Rigenos. »Was sagen sie?«
    »Was meint Ihr?« grollte Katorn. »SAGEN? Ihr sprecht, als würdet Ihr unserem König keinen Glauben schenken .«
    »Ich stelle nicht die Wahrheit Eurer Behauptungen in Frage«, erklärte ich ihm. »Ich möchte die genauen Gründe wissen, mit denen die Alten ihren Krieg gegen uns rechtfertigen. Es würde helfen, wenn ich eine genauere Vorstellung von ihren Plänen hätte.«
    Katorn zuckte die Achseln. »Sie werden uns auslöschen«, sagte er. »Reicht das nicht?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Ihr müßt Gefangene gemacht haben. Was erzählen Euch die Gefangenen?« Ich breitete die Hände aus. »Wie rechtfertigen die Anführer der Alten ihren Krieg gegen die Menschheit?«
    König Rigenos lächelte väterlich. »Ihr habt sehr viel vergessen, Erekose, wenn Ihr die Alten vergessen habt. Sie sind nicht menschlich. Sie sind schlau. Sie sind kalt und sie haben glatte, geschmeidige Zungen, mit denen sie einen Mann in trügerischer Sicherheit wiegen, bevor sie ihm mit den Zähnen das Herz aus der Brust reißen. Tapfer sind sie allerdings, das muß ich ihnen zugestehen. Unter der Folter sterben sie, ohne uns ihre wahren Pläne zu verraten. Sie sind verschlagen. Sie wollen uns ihr Geschwätz von Frieden, gegenseitiger Hilfe und Freundschaft glauben machen, in der Hoffnung, unsere Wachsamkeit einzuschläfern, um uns dann zu vernichten. Sie versuchen auch, uns zu verlocken, ihnen offen ins Gesicht zu schauen, damit sie uns mit dem Bösen Blick verzaubern können. Seid nicht vertrauensselig, Erekose. Tretet den Alten nicht gegenüber, wie Ihr einem Menschen gegenübertreten würdet, denn das wäre Euer Untergang. Sie haben keine Seelen wie wir. Sie kennen keine Liebe, nur eine kalte Treue für ihre Sache und ihren Herrn, Azmobaana. Bedenkt dies, Erekose - die Alten sind Dämonen. Sie sind Teufel, denen Azmobaana aus einer gotteslästerlichen Laune heraus so etwas wie menschliche Gestalt gegeben hat. Aber von dieser Gestalt dürft Ihr Euch nicht täuschen lassen. Das, was in einem Alten ist, ist nicht menschlich - es ist im Gegenteil alles, was unmenschlich ist .«
    Katorns Gesicht verzerrte sich.
    »Man kann diesen Wölfen nicht trauen. Sie sind hinterhältig, unmoralisch und böse. Nie werden wir sicher sein, bis nicht ihre ganze Rasse ausgelöscht ist. Völlig ausgelöscht - so daß nicht ein Fetzen ihres Fleisches, kein Tropfen von ihrem Blut, kein Splitter ihrer Knochen, kein einziges Haar mehr übrig ist, um die Erde zu beschmutzen. Und ich meine, was ich sage, Erekose, denn wenn auch nur ein Fingernagel eines der Alten auf unserer Welt bleibt, besteht die Gefahr, daß Azmobaana seine Diener wiedererweckt und der Krieg von neuem beginnt. Diese Dämonenbrut muß zu Asche verbrannt werden - jeder Mann, jede Frau, jedes Kind. Verbrannt - und die Asche in alle Winde verstreut. Das ist unsere Aufgabe, Erekose. Die Mission der Menschheit. Und wir haben den Segen des Guten für diese Mission.«
    Dann hörte ich eine andere Stimme, eine süßere Stimme, und ich blickte zur Tür. Es war Iolinda.
    »Du mußt uns zum Sieg führen, Erekose«, sagte sie offen. »Was Katorn sagt, ist wahr - ganz gleich, wie grausam es sich anhören mag. Die Tatsachen sind so, wie er sie berichtet hat. Du mußt uns zum Sieg führen.«
    Ich blickte wieder in ihre Augen. Ich holte tief Atem, und mein Gesicht wurde hart und kalt.
    »Ich werde euch führen«, sagte ich.

IV
    IOLINDA
    Am nächsten Morgen erwachte ich von dem Geräusch der Sklaven, die
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