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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde
Autoren: Alexandra Sellers
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Entwicklung verschiedener Alternativen, die die fossilen Brennstoffe und den herkömmlichen Verbrennungsmotor ersetzen sollten.
    Aber es gab jemanden, der geschickt all seine Forschungsergebnisse stahl und an ausländische Firmen und Regierungen verkaufte. Im vergangenen Jahr hatte man endlich herausgefunden, welchen Weg das gestohlene Material genommen hatte. „Michel Verdun et Associes" war eine „Privatdetektei"
    mit Sitz in Paris und Verbindungen zu allen Ländern des Mittle ren Ostens, besonders nach Bagestan.
    Dieses Land, und vor allem der Diktator4, der es regierte, Ghasib, profitierten am meisten von den gestohlenen Firmengeheimnissen.
    Hai wollte der Sache ein Ende setzen, aber Verdun hatte - wie nicht anders zu erwarten - eines der besten Datenschutzprogramme der Welt auf seinen Rechnern installiert. Hai hatte beschlossen, jemanden in Verduns Organisation einzuschleusen, nicht nur, um herauszufinden, wie es zu dem Leck in seinem eigenen System gekommen war, sondern auch, um Michel Verduns gesamte Machenschaften aufzudecken - von den Informations quellen bis zu den Endverbrauchern.
    Mariel de Vouvrays Vater war Franzose und ein Cousin von Hals Vater. Ihre Mutter war Amerikanerin und die Schwester von Hals Mutter. Mariel hatte seit frühester Kindheit jeden Sommer in Kalifornien verbracht, meistens bei Hals Familie, und sprach fließend Französisch. Sie hatte Informatik studiert und arbeitete seitdem in Hals Firma. Wer wäre besser geeignet für diesen Job als sie?
    Es war nicht sehr schwierig gewesen, sie in Verduns Organisation einzuschleusen. Mit der Unterstützung eines Freundes aus dem Silicon Valley hatte Hai einen von Verduns wichtigsten Computerfachleuten abgeworben. Mariel sprach mehrere Sprachen, konnte glänzende Referenzen von ihrem angeblichen bis herigen Arbeitgeber - einem weiteren guten Freund Hals - vorweisen und war bereit gewesen, von einem Tag auf den anderen bei Verdun anzufangen. Also hatte sie den frei gewordenen Posten bekommen.
    Seitdem hatte sie sich Schritt für Schritt in die geheimsten Winkel von Verduns Organisation eingearbeitet. Sie hatte „Spio ne" in seiner Software platziert, so dass ihrem eigenen Rechner jede Woche automatisch eine Kopie all seiner neuen Passwörter und Codes zugespielt wurde. Sie hatte das Gebäude inspiziert und die alte, nicht mehr benutzte Feuerleiter und dann das Stundenhotel entdeckt.
    Jeden Freitagabend, bevor sie das Gebäude verließ, ging sie hinauf zu den Toiletten im vierten Stock, entriegelte das Fenster und öffnete es einen Spaltbreit. Dann ging sie nach Hause und kehrte als Emma zurück.
    Als Emma durchsuchte sie die Rechner in Verduns Büro nach Dateien, die im Lauf der jeweils vergangenen Woche angekommen waren, und schickte sie per E-Mail an Hai Wards abgesicherten Rechner in Kalifornien. Selbst wenn Verdun herausfände, dass er ausspioniert wurde, würde er nicht herausfinden, wohin die Daten geschickt worden waren.
    Mot de passe? fragte das Programm, und Mariel sah auf dem pinkfarbenen Zettel nach. Sie tippte das Passwort ein - es wurde jede Woche gewechselt - und rief die Liste sämtlicher im Laufe der Woche eingegangener Dateien auf. Verdun löschte diese Dateien immer sofort, nachdem er sie bearbeitet hatte, aber Mariel hatte einen „Spion" installiert, der alle Dateie n automatisch in einem zweiten, verborgenen Ordner abspeicherte. Da sie das in nerhalb von Verduns Abwehrsystem getan hatte, blieb dieses Programm unentdeckt.
    Verdun hatte viele Eisen im Feuer, die meisten illegal oder moralisch fragwürdig. Er hatte seine Agenten, Spione und Hacker überall. Sie stahlen für ihn Daten und mailten sie anonym zu diesen beiden Computern. Er verkaufte sie dann weiter an seine zahlreichen Kunden, die er natürlich sorgfältig auswählte. Niemals würde er jemanden auch nur in Betracht ziehen, der kein Geld hatte.
    Mit routiniertem Blick überflog Mariel die Liste der empfangenen Dateien. Verduns System basierte auf numerischen Codes. Seine Agenten schickten ihm Dateien zu und unterschrieben mit einem bestimmten, Code. Die Konten, auf die er Geld überwies, waren stets anonym. Es schien fast unmöglich, Verduns Organisation wirklich zu durchschauen.
    Mariel hatte dennoch herausgefunden, dass es einen Code mit einem bestimmten Präfix gab, der für den Namen Ghasib stand. Den damit in Verbindung stehenden Dateien galt natürlich ihr Hauptaugenmerk. Heute waren es fast ein Dutzend. Es war also eine arbeitsreiche Woche für Ghasibs
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