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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)
Autoren: Hansi Hartwig
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rauswerfen.“
    „Nicht, wenn du dich benimmst. Dies hier ist eine Privatklinik und ich könnte darum bitten, dir ein Gästebett aufzustellen.“
    „Das könntest du. Und ich könnte dir noch ein wenig von Afrika erzählen.“
    „Auf jeden Fall. Also, was ist mit Frithjof auf dem Flughafen von Ouaounde passiert?“
    „D u hattest bei irgendeiner Gelegenheit einen Bekannten deines Vaters in der Botschaft in Gabun erwähnt, der die Änderung in seinem Pass vornahm, damit du mit ihm ausreisen konntest. Irgendwie kam die Sprache auf ihn und der Veteran wusste sofort, wer gemeint war. Étienne Fleury, ein junger Bursche, der seinen Ehrgeiz weniger auf seine Arbeit als Botschaftsassistent als auf die Pflege eines dermaßen luxuriösen Lebensstils konzentrierte, dass er sich auf krumme Geschäfte mit allen möglichen Leuten einließ, um seine Vergnügungen zu finanzieren. Ihm war völlig gleich, wem er seine Informationen lieferte, solange derjenige ordentlich zahlte. Er war es, der auf Befehl des Marquess’ verhinderte, dass deine Mutter mit der gleichen Maschine ausfliegen konnte wie du und dein Vater. Er war es auch, der wusste, wann und wo Frithjof die Grenze passieren würde, und sich dieses Wissen versilbern ließ. Er wurde nicht sehr alt“, schloss Manuel lapidar, weil in diesem Moment die Tür geöffnet wurde.
    E ine Schwester schob einen kleinen Servierwagen vor sich her, auf dem Blutdruckmessgerät und Stethoskop neben diversen Medikamentenschalen lagen. Als Manuel Desinfektionsspray, Stauschlauch, Injektionsnadeln und Spritzen erblickte, schoss er unter dem Gelächter der beiden Frauen in die Höhe, bleich wie ein Gespenst, und floh in die hinterste Ecke des Zimmers, wo er vorgab, die wunderschöne Aussicht auf den Park zu genießen.
     

46. Kapitel
     
    Eine Stunde später hatten sie zu Abend gegessen und es sich in den nebeneinander aufgestellten Betten bequem gemacht.
    „Was habt ihr über Frithjofs Verbleib herausgefunden?“, drängelte Alicia, nachdem sie sich während des Essens mit ihren Fragen zurückgehalten hatte, jetzt aber sichtlich ungeduldiger wurde.
    „Während der sieben Jahre, in denen er untergetaucht war, hat er nicht , wie man vielleicht hätte vermuten können, auf einer Südseeinsel unter Palmen auf der faulen Haut gelegen. Er war dem Mörder von Angel Stojanow auf der Spur und bereits so dicht an ihm dran, dass der Marquess Wind von seinem Verfolger bekam. Frithjof hatte keine Chance gegen zwei so mächtige Gegner – einen Multimillionär, der sich mit Geld alles kaufen konnte, was er wollte, und einen Geheimdienst, dem die entsprechende Logistik zur Verfügung stand. Erst gab Étienne Fleury letzterem einen Tipp, wo ihr abtrünniger Offizier abgefangen werden könnte, dann vermittelte er zwischen beiden Parteien, ehe es zu Kompetenzgerangel kommen konnte. Der Geheimdienst überließ also Peters dem Marquess unter der Bedingung, ihn hundertprozentig unschädlich zu machen, sobald der ihn nicht mehr für seine Zwecke benötigte.
    Nachdem Beate vor dem Flughafen in Ouaounde das Taxi verlassen hatte und Adrian ihr folgte, haben drei Schläger den Wagen gekidnappt, ehe Frithjof aussteigen konnte. Der Fahrer, einer von Frithjofs Männern, wurde betäubt und später in der Klinik im Busch getötet. Sie haben ihn ausgeschlachtet. Einen kerngesunden, durchtrainierten Burschen, von dem sämtliche Organe verkauft wurden. Das Wrack des Taxis liegt übrigens heute noch auf einer Müllhalde nicht weit vom Dorf entfernt. Seine Mörder haben sich nicht mal die Mühe gemacht, es zu verstecken. Wozu auch? Sie wussten genau, dass niemand in dieser Sache ermitteln würde. Und selbst wenn, wären sie nicht zur Rechenschaft gezogen worden.“
    „Ihr ward tatsächlich i n unserem Dorf?“
    „ Es gab noch Menschen, die sich an dich erinnerten. Wir haben ihnen Fotos gezeigt. Von dir und Beate und Frithjof. Und dann trafen wir …“
     
    „Aspen?“ Danilo Iwanow überlegte angestrengt, woher er den Namen kannte, doch die Erinnerung ließ ihn im Stich. „Wer sind Sie?“
    „Ich hatte nicht erwartet, dass du dich an mich erinnerst. Wie auch? Du warst damals viel zu sehr damit beschäftigt, Stojanow zu retten. D er Alte meinte, er sei dein Bruder, hä?“
    „ Sie waren dabei? Als wir … In Hamburg?“
    Er hatte die Bilder des Schreckens verdrängt und über Jahre in die hinterste Schublade seines Gedächtnisses verbannt, jetzt allerdings drängten sie mit Macht in sein Bewusstsein zurück und
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