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Der Entertainer

Der Entertainer

Titel: Der Entertainer
Autoren: Jason Dark
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suchen? Wo kann er sich versteckt halten?«
    »Auf Ihrem Grundstück. Wir rechnen damit, daß er es noch nicht verlassen hat.«
    »Ach ja?«
    »Bleiben Sie bei Ihrer Frau und Ihrem Sohn. Der Rest ist unsere Sache, Senhor.«
    Falanga sagte nichts. Er kümmerte sich auch nicht um sein Wachpersonal, das sich nahe des Pools zusammengefunden hatte und auf die schaukelnden Wellen starrte, über deren Oberflächen bunte Lichtreflexe huschten. »Gut«, sagte er, »gehen Sie. Tun Sie, was Ihre Pflicht ist. Oder tun Sie mehr. Ich bin überfragt.«
    Wir gingen. Senhora Falanga schaute uns an, ohne uns direkt zu sehen. Sie stand dicht vor einem Zusammenbruch, was sogar verständlich war, denn ihre heile Geldwelt hatte einen sehr tiefen Riß bekommen. Außer Hörweite sprach Suko mich an. »Wahrscheinlich denkst du das gleiche wie ich, John. Und wahrscheinlich gibt es nur eine Chance oder Möglichkeit, wo die Bestie sein könnte.«
    »Rede schon.«
    »Bei Madame Oviano!«
    »Genau. Sie werden wir besuchen…«
    ***
    Sie saßen nebeneinander wie zwei Figuren, und sie wußten beide Bescheid, denn die Voodoo-Königin hatte Coco in die eigentlichen Tiefen des Falls eingeweiht.
    So konnten sie nicht überrascht werden, auch nicht von der Unperson, die mit einem wuchtigen Griff die Tür aufzerrte, um den Wartenden einen
    ›Besuch‹ abzustatten.
    »Komm ruhig her, Entertainer«, flüsterte Madame. »Wir haben auf dich gewartet.«
    Als Antwort drang ihnen ein Keuchen entgegen. Dann duckte sich die Gestalt des Schreckens, um nicht mit dem Schädel gegen die Decke zu stoßen.
    Nach einem weiteren Schritt hatte sie ihr Ziel erreicht und kauerte sich nieder.
    Ihr Keuchen war zu hören. Sie unterstrich es durch wilde Bewegungen ihrer Pranken, an denen noch das Blut in dicken Tropfen klebte. Madame Oviano zeigte keine Angst. Aus nächster Nähe schaute sie der Bestie in die Augen. Nur Coco rückte etwas zurück. Sie schauderte zusammen, denn die Ausstrahlung des Bösen war für sie nicht mehr zu ertragen.
    Madame Oviano aber hob die Arme an und strich über das Gesicht des Monstrums. Sogar durch ihre Haare glitten die Finger, sie lächelte, und sie preßte das Monstrum an sich.
    »Du hast es geschafft. Du hast dich nach meinen Lehren gerichtet. Du bist diejenige Person gewesen, die den Weg in die anderen Welten gehen wollte, um mit den Geistern Kontakt zu finden. Ich habe dir den Kontakt hergestellt, ich habe dich in die Dimensionen des Schreckens geschickt, und du konntest einen Blick hineinwerfen in das Pandämonium, wo sie versammelt waren. Du bist der Faszination dieser Welt erlegen, du hast dich sogar entschieden. Der Geist einer Bestie nahm von dir Besitz. Er teilte sich, denn auch das Pandämonium fordert seinen Tribut. Du bist tagsüber Mensch, aber in der Nacht bist du Bestie. Eine gespaltene Persönlichkeit, wie ich sie haben wollte. Ich haßte die Theorie, ich wollte die Praxis erleben, und ich habe sie erlebt. Es geht, es klappt, ich bin nicht nur stolz auf dich, auch auf mich. Mein Zauber hat dir die Welt geöffnet, wir haben allen Menschen etwas vorgespielt, und keiner wird dich stoppen. Du wirst weiter deiner Aufgabe nachgehen, und du wirst dir sicher sein können, das ich dich schütze. Geh jetzt wieder, für diese Nacht ist deine Aufgabe vorerst getan. Du mußt in die Stadt, du mußt neue Spuren legen, ich bitte dich darum.«
    Die Bestie lag lammfromm in den Armen der Voodoo-Königin, während Coco wie angeschnallt daneben saß und nichts anderes tun konnte, als zuzuhören.
    Sie hatte verstanden, sie hatte es endlich begriffen, und sie wußte auch, daß sie sich in großer Gefahr befand, denn sie würde das nächste Opfer der Voodoo-Königin werden. An ihr hatte Madame bereits einige Experimente durchgeführt, um den Geist unter Kontrolle zu bekommen. Das war Coco in diesen Augenblicken klargeworden, nur zeigte sie dies nicht und war stolz, auf ihre schauspielerischen Fähigkeiten. Daß außerhalb der Hütte sich die Panik unter den Gästen wie eine große Woge ausgebreitet hatte, bekam sie nur akustisch mit. Madame Oviano interessierte sich einzig und allein für ihren Schützling, den sie zur Seite drückte und ihn bat, die Hütte endlich zu verlassen, wobei sie noch sagte, daß sie später zurückkehren möge.
    Der Entertainer gehorchte wie ein Rekrut seinem Spieß. Er stand brav auf, gönnte Coco nicht einen Blick, ging zur Tür und war wenig später verschwunden.
    Das junge Medium saß starr auf der Stelle. Es schaute
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