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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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sie mit dieser in Verbindung
bringen.
    Da wir in dieses Buch nur
solche Beispiele aufgenommen haben, in denen Frauen im Einklang mit ihrer
Sexualität leben oder eigene Wege gefunden haben, auftretende Probleme zu
lösen, könnte der Eindruck entstehen, daß keine der von uns befragten Frauen
Schwierigkeiten gekannt hatte, mit denen sie nicht hätte fertigwerden können.
Ferner könnte daraus der Eindruck entstehen, daß jede Frau mit Ausnahme unserer
Leserinnen ständig nur in Hochstimmung von ihrem Geschlechtsleben zu berichten
weiß. Nichts läge natürlich ferner der Wahrheit als eine solche Ansicht. Das
weiß niemand besser als wir in unserem Beruf als Therapeutinnen mit dem
Spezialgebiet Sexualität. Im Gegenteil gibt es nach wie vor viel zu viele
Paare, für die Sexualität absolut kein Thema ist, weil sie sich völlig hilflos
fühlen, mit ihren Problemen gemeinsam zu Rande zu kommen.
    Manche Interviews mit solchen
Frauen mußten wir einfach abbrechen. Andere hatten das Gefühl, daß das Gespräch
mit uns über ihre Geschlechtlichkeit für sie eine gute Erfahrung darstelle.
Andere sahen einfach eine mitfühlende Zuhörerin. Viele solcher Interviews
gerieten mehr zu einer therapeutischen Sitzung als zu einem
Informationsgespräch. Eine Frau hatte ernsthafte Sexualschwierigkeiten infolge
von Verständigungs- und Beziehungsproblemen. Bei einer anderen Frau hatte der
Mann Depressionen, weil er mehr als zehn Jahre lang sexuell inaktiv war. Wieder
eine andere Frau hatte kürzlich geheiratet, und zwar einen Mann, der keine
Erektion bekam und es ablehnte, darüber zu sprechen. Und so gab es viele
andere. In solchen Fällen versuchten wir, den Frauen ein Höchstmaß an
Information, Erfahrung und Hilfsmöglichkeiten zu bieten, soweit wir nur je dazu
in der Lage waren. Allgemein konnten wir aber nicht mehr tun, als sie unsere
Sympathie und Anteilnahme spüren lassen. Immerhin, da wir hier eine Arbeit über
schöpferische Ideen und Lösungen für Probleme bringen wollen, wurden die
quälendsten Teile der Interviews, die sich mit der ungelösten Art von Problemen
befaßten, in diesem Buch nicht verwertet.
    Sich wiederholende Antworten
und ungelöste Probleme wurden in diesem Buch nicht dargestellt. Im übrigen haben wir uns bemüht, die Vielzahl der
Verhaltensweisen, Aktivitäten, Interessen und Wünsche der von uns interviewten
Frauen peinlich genau darzustellen. Je mehr Frauen wir befragten, je
umfangreicher unser Material wurde, um so stärker
schälte sich jede einzelne Frau als einmalige Erscheinung heraus, die irgend
etwas Einmaliges zum Gesamtbild beitrug. Schließlich mußten wir die Interviews
einstellen, weil wir klar erkannt hatten, daß die Flut der ungemein nützlichen
Informationen unerschöpflich sei, und wir bereits über mehr Material verfügten,
als wir überhaupt verarbeiten konnten.
    Wir haben uns bemüht, keinerlei
Werturteile zu fällen, ob die einzelnen Aktivitäten und Erfahrungen gut oder
schlecht, richtig oder falsch seien. Manches von dem, was die Frauen enthüllten,
beispielsweise das Rauchen von Marihuana, ist ungesetzlich. Trotzdem haben wir
auch solche Dinge in den Bericht aufgenommen, weil es uns darum ging, all das
anzuführen, was Menschen tun, um ihre sexuelle Lust zu steigern, was sie
anregt, was andererseits weder für sie noch für ihre Partner irgendeinen
Schaden bringt. Bei manchen Frauen mag die sehr ausgeprägte Ausdrucksweise
überraschen. Wir hielten es aber für wichtig, die Erzählungen der Frauen in
ihrer eigenen Sprache wiederzugeben, um auch damit die Vielfalt der befragten
Frauen zu dokumentieren.
    Unsere Leserinnen werden
vielleicht von einem bestimmten Erlebnis einer der Frauen lesen und dabei
denken »wie kann sie, um Himmels willen, so etwas sagen?« oder »wie können die
Autorinnen dieses Buches solch eine Erfahrung in ihr Werk aufnehmen?«. Das darf
keineswegs so gedeutet werden, daß wir notwendigerweise mit allem
übereinstimmen, was wir hier aufgenommen haben, oder es gar mit unseren eigenen
sexuellen Vorlieben übereinstimme. Wir müssen aber betonen, daß es sich hierum
Aktivitäten handelt, die von Menschen ausgeübt werden und die diese genußreich
finden. Auch als Geschlechtswesen sind wir Menschen alle Originalgeschöpfe, und
was dem einen von uns Freude bereitet, erscheint deshalb noch lange nicht auch
allen anderen als erstrebenswert.
    Diese Feststellung bringt uns
zu unserer Absicht bei der Abfassung dieses Buches. Vor allem hoffen wir, daß
es Antworten
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