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Der Durst nach Blut

Der Durst nach Blut

Titel: Der Durst nach Blut
Autoren: Vampira VA
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Lilith auf Rache. Und in Gestalt einer Schlange verführte sie Eva zum Sündenfall.
    Gottes Zorn war furchtbar und seine Strafe ewiges Leben. In einen finsteren Kerker verbannt mußte Lilith den Lauf der Welt schauen; tot am Leibe, aber lebendigen Geistes. Doch der Haß und die Gier nach Rache verliehen ihr die Kraft, ihren Geist aus den Fesseln zu lösen und einzugreifen in die diesseitige Welt. So konnte sie ihre Brut schützen und leiten.
    Das Vampirgeschlecht ging hervor aus den Nachkommen, die Adam mit Lilith zeugte, und es beherrschte die Nacht. Ein von Gott vergessenes Volk, denn Lilith hatte es verstanden, die Geburt ihrer Kinder vor dem Herrn zu verbergen. Unfähig, sich selbst zu mehren, waren sie auf einen Kelch in Form einer Lilie angewiesen, den Lilith mit der Macht ihrer Gedanken schuf. Mit Vampirblut gefüllt einem Menschensproß an die Lippen geführt, wurde dieser zu ihresgleichen.
    Doch mit den Jahrtausenden der Gefangenschaft überkam Lilith die Reue, und sie begann sich zu besinnen, wie sie sich mit Gott versöhnen möge. So reifte in ihr ein Plan. Ein Balg wurde geboren, ein Kind eines sterblichen Menschen und einer Vampirin, eine Sendbotin beider Welten.
    Selbst ihr Name war ein Symbol dafür: Lilith Eden.
    Mit dem Lilienkelch kehrte sie zum Anfang der Zeit zurück und befreite die Urmutter aller Vampire aus deren Kerker, auf daß sie sich mit dem Herrn versöhne.
    Doch ein Sohn der Ur-Lilith, Landru mit Namen, der lange Zeit der Hüter des Kelches war, folgte dem Balg. Landru mordete seine Mutter, noch bevor sie ihr Vorhaben erfüllen konnte, und floh mit Schrecken zurück durch den Korridor der Zeiten, als Gottes Zorn wahrhaftig wurde.
    So sah er nicht, wie das erlöschende Bewußtsein der Ur-Lilith in Lilith Eden fuhr und diese ihren Platz einnahm, um Fürsprache in Gottes Haus zu halten.
    Wie SEIN Urteil ausfiel und welche Folgen es für Mensch und Vampir haben wird, das vermag nicht einmal die Ewige Chronik zu sagen, denn SEINE Sphäre ist heilig und fällt der dunklen Geschichtsschreibung nicht zu. Zu vermerken bleibt nur, daß sowohl Landru als auch Lilith Eden zurückkehrten in die Welt der Menschen. Ob Liliths Bitte erhört wurde und wie sich das Schicksal der Vampire auf Erden gestaltet, das mag die Zukunft weisen .
    Aus der »Ewigen Chronik«
    *
    Zwischen Bagdad und Kairo
    Nacht umfing das Flugzeug. Der volle Mond verwandelte die Wolken darunter in ein Silbermeer, auf dem die Maschine eher zu schwimmen denn zu fliegen schien.
    Landru sah durch das Kabinenfenster hinaus und merkte kaum, wie seine Gedanken sich in jenem unwirklichen Ozean verloren.
    In all den Jahrhunderten hatte er so gut wie nie geträumt. Lediglich wenn wahrhaft große Dinge ihn bewegten, kam Landru selbst in Phasen der Entspannung nicht davon los.
    Große Dinge, wie sie jetzt geschehen waren - und noch geschehen würden.
    Es war so phantastisch, so wunderbar und herrlich .
    . und doch erfüllte ihn dies alles mit unerklärlicher Sorge, mehr noch mit nie gekannter Furcht.
    In ihm kämpften Euphorie und Angst wie zwei wilde Tiere um die Vorherrschaft, und der Sog ihrer Gewalten ließ Landrus Denken abschweifen.
    In die jüngste Vergangenheit, die doch so unvorstellbar weit entfernt lag.
    Zum Anfang der Zeit .
    An jenen Ort, zu dem er Lilith Eden gefolgt war, um einen Plan zu verhindern, den er nie ganz enträtselt hatte. Dort, wo er so vieles erfahren hatte, was er auch jetzt noch nicht wirklich verstand. Über sich, sein Volk, seine Herkunft - und seine Zukunft?
    Landru versank tiefer in Träumen, fiebrig auf der Suche nach Wissen, das zweifelsfrei da war und sich doch seinem Zugriff und vor allem dem Begreifen entzog.
    Er fand Bilder, die ihm so klar und deutlich vor dem geistigen Auge standen, als würden sie jetzt geschehen, obwohl sie Äonen zurücklagen. Er sah und verstand sie, doch die Auswirkung all dessen drang ihm nicht zu Bewußtsein.
    Landru sah .
    ... ein Weib von überirdischer Schönheit, das ihm nahestand wie kein anderes Wesen - und das er getötet hatte. Blitz und Donner. Das Wüten archaischer Kraft hatte ihn fortgetrieben. Die Entladung einer Macht, wie sie nur einen ... Muttermörder treffen mochte.
    Landru sah .
    ... den Korridor durch die Zeit, durch den er auf seinem Rückweg in die Gegenwart wie von fremder Kraft getragen worden war, als wollte etwas nicht, daß Hindernisse ihn aufhielten.
    Landru sah .
    ... den Lilienkelch, der ihm am Ende des Weges förmlich in Hände gefallen war, ohne
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