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Der Durst der Toten

Der Durst der Toten

Titel: Der Durst der Toten
Autoren: Vampira VA
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bringen, richtig?«
    »Ja. Ich ...« Darren stockte. Richtig, er hatte die Frau ins Memorial bringen wollen. Warum hatte er seine Pläne eigentlich geändert ...?
    »Nun, Chief Inspector Holloway hat dort nachgefragt«, fuhr der Polizist fort. »Der Transport ist ohne die Frau eingetroffen - und ohne Sie. Können Sie das erklären, Sir?«
    Darrens Gedanken rasten, als er eine halbwegs logische Begründung für etwas finden wollte, das er selbst nicht verstand.
    »Die Frau . war unverletzt«, begann er zögernd. »Im Krankenhaus hätte man nichts für sie tun können. Also bat ich den Notarzt, sie in meine Obhut zu übergeben.«
    »Sie meinen den Arzt, mit dem Sie von der Paddington ins Memorial fuhren?«
    Darren Secada nickte.
    »Interessant.« Der Sergeant sah ihn unverhohlen mißtrauisch an. »Der Arzt, von dem Sie sprechen, wird gerade von meinen Kollegen verhört. Er und die restliche Besatzung der Ambulanz, mit der Sie und die Frau aus der Paddington abfuhren.«
    »Verhört? Warum das?«
    »Weil diese Männer behaupten, sich weder an Sie noch an eine Frau erinnern zu können! Sie behaupten, leer zum Memorial zurückgefahren zu sein. Können Sie mir das erklären?«
    »Wollen Sie mich der Lüge bezichtigen?« brauste Darren in Ermangelung einer besseren Antwort auf.
    »Wenn die Frau bei Ihnen ist, muß ich Sie bitten, sie mir zu übergeben«, sagte der Polizist, und es klang viel mehr nach einem Befehl als nach einer Bitte. »Und Sie kommen ebenfalls mit mir; Chief In-spector Holloway hat noch einige weitere Fragen an Sie .«
    Hinter Sergeant Lafferty tauchten zwei weitere Ermittlungsbeamte auf. Sie kamen schnurgerade auf die Tür zu. Fast lautlos. Darren bemerkte sie nur, weil er sie über die Schultern des Sergeants erkennen konnte.
    Die sanfte Fessel um seinen Geist erwies sich in dieser Situation als Handicap. Ansonsten hätte er vielleicht früher - und rechtzeitig! -erkannt, daß die Neuankömmlinge ziemlich untypisch für Polizisten waren und auch keine Uniformen trugen .
    Kurz bevor sie die Wohnung erreichten, schien auch Lafferty zu bemerken, daß sich jemand von hinten näherte. Er wollte den Kopf drehen. Wollte.
    In diesem Moment packte ihn bereits einer der Fremden wie einen Hasen im Genick - und schleuderte ihn mit geradezu unmenschlicher Kraft gegen die gegenüberliegende Wand, wo er reg- und besinnungslos liegen blieb, während Darren noch wie gelähmt dastand und in die Gesichter der beiden Männer blickte, die ihn höhnisch angrinsten.
    Bevor das Grinsen zur Grimasse wurde.
    Und bevor ihre Züge zerfielen.
    Fassungslos sah Darren zu, wie die Augen der Männer in den Höhlen zurückzusinken schienen (die Knochenwülste vielleicht auch aus dem Schädel herauswuchsen) und sich die Kiefer explosionsartig umbildeten.
    Im nächsten Moment standen zwei völlig veränderte Wesen vor ihm. Das Menschliche war nur noch rudimentär vorhanden. Schreckliche Bestien lachten ihn an, streckten ihre Klauen nach ihm aus und - - eine Stimme schrie: »Lauf! Lauf um dein Leben!«
    * 
    Die kryptischen Träume waren gewichen.
    Wie vor langer Zeit schon einmal hatte sie ihre Wiege in der Pad-dington Street verlassen .
    Der Symbiont schmiegte sich spinnwebenfein an Lilith Edens Körper, einer zweiten Haut gleich. Äußerlich hatte sie sich während ihres Schlafes nicht verändert.
    Die Reife hatte in ihrem Kopf stattgefunden.
    Armageddon war abgewendet worden, und der kräftezehrende Kampf gegen Satan war Vergangenheit. 3 Viel mehr als eine Erinnerung daran war nicht geblieben.
    Dafür war der einst vorzeitig unterbrochene Prozeß nun vollendet.
    Als ein Aufschrei das Gespräch an der Tür unterbrach und etwas (jemand?) zu Boden ging, wandte sich Lilith von dem Fenster ab, durch das sie sich in den Abgrund der Nacht hatte stürzen wollen. Bösartiges Lachen überzeugte sie, daß die Situation aus dem Ruder lief. Das konnte nicht die Polizei sein. Aber wer hatte noch Interesse an ihr haben können .?
    Mit geschmeidigen Bewegungen huschte Lilith auf den Flur.
    Und sah die Fratzen der beiden Gestalten, die Darren Secada bedrohten.
    Für einen Moment war sie wie vom Donner gerührt, unfähig, irgend etwas zu denken.
    Dann hatte sie sich wieder gefangen.
    Vampire?
    Vampire bedrohten den Mann, der sie, noch benommen von dem langen Schlaf, aus dem Haus in der Paddington Street getragen hatte!
    Vampire! Ein Feind, der gar nicht mehr hätte existieren dürfen! Nicht, nachdem Gott selbst die Vernichtung der Alten Rasse beschlossen
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