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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe
Autoren: Stephen King
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wieder so einen.«
    »Und falls doch, ist hoffentlich wieder ein guter Unterschlupf in der Nähe. Was den Rest von Gook betrifft …« Sie schüttelte den Kopf.
    Roland ging leicht in die Knie, damit er hinaussehen konnte. Was er da sah, überraschte ihn nicht, aber es war trotzdem das, was Eddie krass genannt hätte. Die Dorfstraße war noch da, aber sie war hoch mit Ästen, Zweigen und zersplitterten Bäumen bedeckt. Die Häuser, mit denen sie gesäumt gewesen war, waren verschwunden. Nur das steinerne Versammlungshaus stand noch.
    »Wir haben Glück gehabt, was?«
    »Glück ist ein schwaches Wort für Ka, Susannah von New York.«
    Sie schwieg und schien zu überlegen. Die letzten Brisen des abflauenden Stoßwinds kamen durch das Loch in der Mauer, das ein Fenster gewesen war, und bewegten ihr dichtes Kurzhaar, als würde es von einer unsichtbaren Hand gestreichelt. Dann wandte sie sich Roland zu. »Sie hat Serenitas verlassen und ist nach Gilead zurückgegangen – deine ehrenwerte Mutter.«
    »Ja.«
    »Obwohl der Scheißkerl ihr gesagt hat, dass sie durch die Hand ihres Sohns sterben würde?«
    »Ich glaube nicht, dass er sich so ausgedrückt hat, aber … ja.«
    »Dann wäre es kein Wunder gewesen, dass sie halb verrückt war, als sie diesen Brief geschrieben hat.«
    Er antwortete lange nicht. Als sie schon glaubte, er würde es gar nicht tun, sprach er doch. In seiner Stimme – kaum zu entdecken, aber eindeutig vorhanden – lag ein Zittern, das Susannah bei ihm noch nie gehört hatte. »Sie hat alles in der Niederen Sprache geschrieben – bis auf die letzte Zeile. Die hat sie in der Hohen Sprache geschrieben, jedes Schriftzeichen wunderschön ausgeführt: Ich verzeihe dir alles. Und: Kannst du mir verzeihen? «
    Susannah spürte, dass ihr eine einzelne Träne, warm und sehr menschlich, aus einem Augenwinkel über die Wange lief. »Und konntest du es, Roland? Hast du es getan?«
    Weiterhin aus dem Fenster blickend, lächelte Roland aus Gilead, Sohn von Steven und Gabrielle, geborene von Arten. Das Lächeln erhellte sein Gesicht wie der erste Sonnenstrahl eine felsige Landschaft. Bevor er zu seiner Gunna zurückging, um ihnen ein Frühstück am Nachmittag zuzubereiten, sprach er ein einziges Wort.
    Das Wort war ja .

3
    Sie verbrachten eine weitere Nacht in dem Versammlungshaus. Es gab Geselligkeit und Palaver, aber keine Geschichten mehr. Am folgenden Morgen packten sie ihre Gunna und zogen auf dem Pfad des Balkens weiter – zur Calla Bryn Sturgis und ins Grenzland, nach Donnerschlag und zum Dunklen Turm hinter dem Horizont. Das sind die Dinge, die einst vor langer Zeit geschahen.

NACHWORT
    In der Hohen Sprache sah Gabrielle Deschains letzte Mitteilung an ihren Sohn so aus:
    ICH ER EIHE DIR ALLES
    KANNS D MIR ER EIHEN
    Die beiden schönsten Wörter jeder Sprache sind ICH ER EIHE : Ich verzeihe .
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