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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah
Autoren: King Stephen
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hinüber. »Erflehe Eure Verzeihung, Pere, wenn dieser Ausdruck Euch kränkt.«
    Callahan nickte geistesabwesend, ohne von dem Buch aufzusehen, das er immer wieder zwischen den Händen hin und her drehte. Es trug keinen Schutzumschlag aus Klarsichtfolie, wie es bei wertvollen Erstausgaben oft der Fall war. Auf dem Vorsatzpapier war dünn mit Bleistift der Preis eingetragen: $950. Der zweite Roman irgendeines jungen Mannes. Er fragte sich, was ihn so wertvoll machte. Sollten sie dem Eigentümer dieses Buchs, ein Mann namens Calvin Tower, über den Weg laufen, würde er ihn sofort danach fragen. Und damit würde sein Verhör erst beginnen.
    »Wir erklären ihnen, was ihr wünscht, und bitten um Meldungen von Freiwilligen. Von den achtundsechzig Männern im Redpath Kra-Ten sind bis auf vier oder fünf bestimmt alle bereit, euch mit versammelter Kraft zu helfen. Auf diese Weise entsteht ein starkes Khef. So heißt es bei euch doch? Khef? Das Teilen?«
    »Ja«, sagte Roland. »Das Teilen von Wasser, so sagen wir.«
    »So viele Männer passen unmöglich in die Öffnung dieser Höhle«, wandte Jake ein. »Nicht einmal, wenn die eine Hälfte auf den Schultern der anderen sitzt.«
    »Keine Sorge«, sagte Henchick. »Wir schicken nur die Stärksten hinein – die so genannten Sender. Die anderen können sich Hand in Hand und Senkblei an Senkblei auf dem Weg aufreihen. Sie werden dort oben sein, noch bevor die Morgensonne unsere Dächer bescheint. Darauf setze ich Uhr und Urkunde.«
    »Wir brauchen die Nacht ohnehin, um unsere Magneten und Senkbleie zusammenzusuchen«, sagte Cantab. Er sah Eddie entschuldigend und etwas ängstlich an. Der junge Mann ihm gegenüber litt entsetzlich, das war ihm klar. Und er war ein Revolvermann. Ein Revolvermann konnte um sich schlagen, und wenn er’s tat, geschah es nie blindlings.
    »Dann ist es vielleicht zu spät«, sagte Eddie leise. Er blickte Roland aus seinen haselnussbraunen Augen an. »Morgen kann zu spät sein, auch wenn der Zauber bis dahin nicht geschwunden ist.«
    Roland öffnete den Mund, aber Eddie hob warnend einen Finger.
    »Sag jetzt nicht Ka, Roland. Wenn du noch einmal Ka sagst, explodiert mir der Kopf, das schwöre ich dir.«
    Roland schloss den Mund.
    Eddie wandte sich wieder an die beiden bärtigen Männer, die in ihre dunklen, quäkerhaften Umhänge gekleidet waren. »Und ihr könnt nicht dafür garantieren, dass der Zauber anhält, oder? Was uns heute Nacht noch offen steht, kann uns morgen auf ewig verschlossen sein. So fest verschlossen, dass alle Magneten und Senkbleie der Manni nicht ausreichen würden, um es wieder zu öffnen.«
    »Aye«, sagte Henchick. »Aber Euer Weib hat die Zauberkugel mitgenommen, und unabhängig davon, wie Ihr darüber denkt, können Mittwelt und die Grenzlande froh sein, sie los zu sein.«
    »Ich würde meine Seele dafür verkaufen, sie jetzt wieder in Händen halten zu können«, sagte Eddie laut und deutlich.
    Daraufhin wirkten alle schockiert, sogar Jake, und Roland fühlte den starken Drang, Eddie aufzufordern, das zurückzunehmen, es ungesagt zu machen. Es gab starke Mächte, die ihre Suche nach dem Turm behinderten, dunkle Mächte, und die Schwarze Dreizehn war deren deutlichstes Sigul. Was sich gebrauchen ließ, konnte auch missbraucht werden, und die Bogen des Regenbogens besaßen einen eigenen bösartigen Glammer – die Dreizehn vor allen anderen. Vielleicht war sie ja die Summe aller anderen. Wäre sie in ihrem Besitz gewesen, hätte Roland darum gekämpft, sie nicht in Eddie Deans Hände gelangen zu lassen. In seinem gegenwärtigen Zustand kummervoller Verwirrung hätte die Kugel ihn binnen weniger Minuten vernichtet oder zu ihrem Sklaven gemacht.
    »Ein Stein könnte trinken, wenn er einen Mund hätte«, sagte Rosa trocken und überraschte damit alle. »Eddie, lass Zauberei mal beiseite, und stell dir den Weg vor, der dort hinaufführt. Und dann stell dir fünf Dutzend Männer vor, viele fast so alt wie Henchick, ein paar blind wie Maulwürfe, die den Weg nachts hinaufzuklettern versuchen.«
    »Der Felsblock«, sagte Jake. »Erinnerst du dich nicht an den Felsblock, um den man sich mit den Fersen über dem Abgrund herumschlängeln muss?«
    Eddie nickte widerstrebend. Roland konnte sehen, wie er zu akzeptieren versuchte, was er nicht ändern konnte. Wie er um Fassung rang.
    »Außerdem ist Susannah Dean auch ein Revolvermann«, sagte Roland. »Sie sollte eine Weile auf sich selbst aufpassen können.«
    »Ich glaube nicht, dass
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