Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
schneller konnte sie ihre Rolle bei diesem schmutzigen Handel vergessen.
    Da fiel ihr ein, dass sie unter Umständen den ganzen Tag hier herumlungern musste, wenn es keine bessere Lösung gab. Wer in der East 7 0 s in solchem Reichtum wohnte, war offenbar daran gewöhnt, andere so lange warten zu lassen, wie es ihm passte.
    Sie sah sich um und entdeckte eine mögliche Alternative. Nun holte sie tief Luft, strich sich das Kostüm glatt und ging mit dem Päckchen unterm Arm energisch quer durch das elegante Foyer zum Tresen der Security-Männer. Die Köpfe der beiden Muskelprotze in gestärkter schwarz-weißer Uniform fuhren herum, als sie sich näherte.
    Chloe war sofort nach ihrer Ankunft in New York im letzten Jahr klar geworden, dass sie nie in derselben Liga wie die Großstadtfrauen spielen würde. Die zurechtgemachten, schick angezogenen Geschäftsfrauen waren vergleichbar mit einem Mercedes, BMW oder einem Jaguar. Sie, Chloe Zanders hingegen war ein ...Jeep, und an guten Tagen bestenfalls ein Toyota Highlander. Ihre Handtasche passte nicht zu den Schuhen - und nur wenn sie Glück hatte, passte ein Schuh zum anderen. Aber sie war überzeugt, dass man mit dem arbeiten konnte, was man hatte. Also tat sie ihr Bestes, legte ein wenig femininen Charme in ihren Gang und betete, dass sie sich dabei nicht den Knöchel brach.
    »Ich habe hier eine Lieferung für Mr. MacKeltar«, erklärte sie und lächelte, wie sie hoffte, kokett. Vielleicht würden die beiden Kerle ihr erlauben, das verdammte Paket an einem sicheren Ort zu deponieren. Dem pickeligen Teenager am Empfang würde sie es auf keinen Fall anvertrauen. Und diesen beiden Muskelmännern würde sie es auch nicht in die Hände drücken.
    Zwei lüsterne Augenpaare musterten sie von Kopf bis Fuß. »Davon bin ich überzeugt, Schätzchen«, bemerkte der Blonde gedehnt. Er bedachte sie mit einem prüfenden Blick. »Aber eigentlich sind Sie gar nicht sein Typ.«
    »Mr. MacKeltar bekommt nämlich eine Menge Lieferungen.« Der Dunkelhaarige grinste.
    Na, toll. Einfach großartig. Dieser MacKeltar ist also ein Weiberheld. Ich sehe schon das Popcorn und wer weiß was sonst noch auf den wertvollen Seiten des Buches. Igitt!
    Aber Minuten später, als sie mit dem Aufzug in den dreiundvierzigsten Stock fuhr, sagte sie sich, dass sie sich vermutlich glücklich schätzen konnte. Man ließ sie ohne Begleitung in die Etage des Penthouse gehen, und das war für ein Luxushaus an der East Side schon erstaunlich.
    Legen Sie es ins Vorzimmer; da oben ist es sicher, hatte der Blonde gesagt. Allerdings verriet sein schmieriges Grinsen, dass er sie, Chloe Zanders, für das eigentliche Paket hielt. Er schien davon auszugehen, dass er sie in den nächsten Tagen nicht wiedersehen würde.
    Hätte Chloe zu diesem Zeitpunkt gewusst, wie Recht er damit haben sollte - er würde sie wirklich ein paar Tage nicht zu Gesicht bekommen dann hätte sie den Lift niemals betreten.
     
    Später stellte sie fest, dass ihr nichts geschehen wäre, wenn die Tür versperrt gewesen wäre. Aber als sie in Mr. MacKeltars Vorzimmer stand, das verschwenderisch mit frischen exotischen Blumen geschmückt und mit eleganten Stühlen und prachtvollen Teppichen ausgestattet war, konnte sie nur einen einzigen Gedanken fassen: dass die Sicherheitsleute jedes beliebige Betthäschen ebenfalls heraufschicken könnten. Und vielleicht riss das Flittchen eine Seite aus dem Buch, um einen Kaugummi darin einzuwickeln, oder stellte sonst etwas Furchtbares damit an.
    Sie strich sich seufzend über das Haar und versuchte eine der großen Doppeltüren zu öffnen.
    Sie ging auf und - du lieber Himmel, waren diese Türangeln etwa vergoldet? Sie sah ihr staunendes Spiegelbild in einer Glasscheibe. Manche Leute hatten wirklich mehr Geld als Verstand. Ein einziges dieser albernen Dinger war so viel wert wie ein paar Monatsmieten für ihr winziges Einzimmerapartment.
    Kopfschüttelnd trat sie ein und räusperte sich. »Hallo?«, rief sie, doch dann fiel ihr ein, dass die Wohnung womöglich nicht verschlossen war, weil er eins seiner unzähligen Weibsbilder hier zurückgelassen hatte.
    »Hallo ... hallo!« Stille.
    Und ein Luxus, wie sie ihn noch nie gesehen hatte.
    Sie sah sich um - und hätte da über dem Kamin im
    Wohnzimmer nicht dieses prachtvolle schottische Breitschwert gehangen, sie wäre noch immer mit heiler Haut davongekommen. Doch dieses Schwert zog sie an wie die Motten das Licht.
    »Oh, du wunderschönes, prächtiges kleines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher