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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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riskantere Manöver wagte. Riskantere Manöver wie etwa eine Reise zu seinen Vorfahren - eine Maßnahme, die allerdings allmählich unausweichlich schien.
    Bei dem Gedanken an die Risiken erinnerte er sich, dass er die Bände, die er sich aus diversen Privatsammlungen »geliehen« hatte, nachdem Schmiergelder nichts bewirkt hatten, zurückgeben musste. Es war nicht gut, wenn sie zu lange bei ihm herumlagen.
    Er sah auf die Uhr über der Bank. Zwölf Uhr fünfundvierzig. Der Kurator vom The Cloisters hatte ihm versichert, dass er den Text noch am Vormittag liefern würde. Aber bisher war das Buch nicht eingetroffen, und Dageus war das Warten leid.
    Er brauchte Informationen, genaue Informationen über die alten Wohltäter der Keltar, die »Götter und Nicht-Götter« Tuatha De Danaan, wie sie im Buch Dun Cow bezeichnet wurden. Sie waren es gewesen, die die finsteren Druiden in den Bereich zwischen den Welten verbannt und dort festgehalten hatten.
    Daraus folgte, dass es eine Methode gab, sie dort erneut gefangen zu halten. Und es war zwingend erforderlich, dass Dageus diese Methode fand.
    Als er sich in das Taxi zwängte - für einen Mann von seiner Größe und Breite eine Folter-, weckte ein Mädchen, das genau vor ihnen aus einem Wagen stieg, seine Aufmerksamkeit.
    Sie war anders, und ebendiese Andersartigkeit zog seinen Blick auf sich. Ihr fehlte die großstädtische Politur, und dadurch wirkte sie umso hübscher. Erfrischend zerzaust und auf erfreuliche Weise frei von all dem künstlichen Zeug, das sich moderne Frauen in die Gesichter schmierten. Eine wahre Augenweide.
    »Warten Sie«, befahl er dem Fahrer und beobachtete die Frau mit begehrlichem Blick.
    All seine Sinne waren beinahe schmerzhaft geschärft. Er ballte die Hände zu Fäusten, um sein unersättliches Verlangen zu dämpfen.
    In den Adern dieses Mädchens floss schottisches Blut. Das sah man an den kupferblonden Locken, die ein zartes Gesicht mit erstaunlich kräftigem Kiefer umrahmten, an der pfirsichfarbenen, cremeweichen Haut und den riesigen aquamarinblauen Augen - Augen, aus denen sie die Welt verwundert betrachtete, wie Dageus mit spöttischem Lächeln bemerkte. Die keltische Herkunft zeigte sich in dem Feuer, das unter der Oberfläche dieser makellosen Haut glühte. Das Mädchen war klein, aber an den richtigen Stellen üppig ausgestattet, mit schlanker Taille und wohlgeformten Beinen, die der kurze, eng anliegende Rock nicht verdeckte. Dieses Mädchen war der Traum eines exilierten Highlanders.
    Er leckte sich die Lippen, starrte die Frau an und gab einen kehligen Laut von sich, der mehr animalisch denn menschlich war.
    Sie beugte sich zum offenen Wagenfenster hinab, um dem Fahrer etwas zu sagen. Dabei rutschte ihr Rock ein paar Zentimeter nach oben. Dageus atmete tief ein und stellte sich vor, er stünde direkt hinter ihr. Jeder Muskel in ihm spannte sich an vor Lust.
    Himmel, ist die schön. Mit diesen sinnlichen Kurven könnte sie einen Toten zum Leben erwecken.
    Sie beugte sich eine Spur weiter vor und zeigte noch mehr von dem köstlich gewölbten Schenkel.
    Sein Mund wurde staubtrocken. Sie ist nichts für mich, ermahnte er sich zähneknirschend und rutschte auf dem Sitz hin und her, um den Druck in seinem Penis zu lindern. Er holte sich nur erfahrene Frauen in sein Bett. Frauen, die reifer waren, sowohl an Jahren als auch körperlich. Die nicht wie dieses Mädchen nach Unschuld rochen. Nach strahlenden Träumen und einer sonnigen Zukunft.
    Schick und weltgewandt mit übersättigten Gaumen und zynischen Herzen - so waren die Frauen, die sich ein Mann wie er ordentlich vornehmen und am Morgen mit einem wertlosen Schmuckstück, einem Kinkerlitzchen, abspeisen konnte. Bei denen richtete er keinen Schaden an.
    Dieses Mädchen aber gehörte zu der Sorte, die ein Mann bei sich behielt.
    »Fahren Sie«, befahl er dem Chauffeur und zwang sich, den Blick von dem Mädchen abzuwenden.
    Chloe lehnte an der Wand neben der Empfangstheke und tippte ungeduldig mit der Fußspitze auf den Boden. Dieser verdammte Kerl war nicht zu Hause. Sie wartete nun schon eine Viertelstunde in der Hoffnung, er würde auftauchen. Vor ein paar Minuten hatte sie Bill schließlich gesagt, dass er ohne sie losfahren sollte; sie würde ein Taxi zurück zum The Cloisters nehmen und die Rechnung an Tom weiterreichen.
    Sie trommelte mit den Fingern auf die Theke. Wenn sie doch endlich das Päckchen abgeben und von hier verschwinden könnte! Je eher sie das Buch loswurde, umso
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