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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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warte auf den Tag, an dem Drustan erkennt, dass ich nie mehr nach Schottland zurückkehren kann. Auf den Tag, an dem er nicht mehr das Gefühl hat, er könne seiner schwangeren Frau nicht von der Seite weichen. Auf den Tag, an dem er sich endlich eingesteht, was er tief in seinem Herzen längst weiß, so verzweifelt er sich auch an meine Lügen klammert: dass ich dunkel wie der Nachthimmel bin, mir aber noch ein paar flackernde Lichter geblieben sind.
    O ja, er wartete auf den Tag, an dem sein Zwillingsbruder den Ozean überquerte und zu ihm kam. Und ihn als das Ungeheuer erkannte, zu dem er geworden war.
    Wenn er zuließ, dass dieser Tag wirklich kam, dann würde einer von ihnen sterben.
     

2
    Ein paar Wochen später
    Auf der anderen Seite des Ozeans fand heimlich eine dringliche Beratung statt - nicht in Schottland, sondern in England. Drustan MacKeltar hatte zwar behauptet, das Wissen der Druiden in England würde nicht einmal ausreichen, um einen einfachen Schlafzauber zu bewirken, aber er hatte auch von dieser Gruppe noch nie gehört.
    »Hast du Kontakt hergestellt?«, fragte Simon.
    »Das wage ich nicht. Die Verwandlung ist noch nicht vollendet.«
    »Aber es sind Monate vergangen, seit die Draghar ihn ergriffen haben!«
    »Er ist ein Keltar. Selbst wenn er den Kampf nicht gewinnen kann, leistet er doch erbitterten Widerstand. Die Macht wird ihn korrumpieren, auch wenn er sich bisher weigert, sie zu nutzen. «
    Lange herrschte Schweigen. Dann sagte Simon: »Wir haben Tausende von Jahren auf ihre Rückkehr gewartet, die uns in der Prophezeiung verheißen wurde. Ich bin das lange Warten leid. Gebt ihm einen Schubs. Liefert ihm einen triftigen Grund, die Macht zu nutzen. Diesmal werden wir die Schlacht gewinnen.«
    Ein knappes Nicken war die Antwort. »Ich werde mich darum kümmern.«
    »Giles, du musst raffiniert vorgehen. Du darfst ihn nicht auf unsere Existenz aufmerksam machen. Das übernehme ich, wenn der geeignete Zeitpunkt kommt. Und sollte irgendetwas schief gehen ... nun, so weißt du, was zu tun ist.«
    Wieder ein Nicken, ein Lächeln, Kleiderrascheln. Dann war Simons Gesprächspartner weg und er in dem Steinkreis unter dem Glühen der aufgehenden Sonne allein.
    Simon Barton-Drew, der diesen Befehl erteilt hatte, war Meister der Druiden-Sekte, die sich den Draghar verschrieben hatte. Er lehnte sich an den mit Moos bewachsenen Stein, strich geistesabwesend über die geflügelte Schlange, die auf seinen Hals tätowiert war, und ließ den Blick über die altehrwürdigen Monolithen schweifen. Simon war groß gewachsen und schlank, mit grau meliertem Haar und einem schmalen Fuchsgesicht. Seinem Blick aus rastlos wandernden grauen Augen entging nichts. Er fühlte sich geehrt, dass ein so viel versprechender Moment in die Zeit seiner Herrschaft fiel. Auf diesen Augenblick hatte er zweiunddreißig Jahre gewartet - seit der Geburt seines ersten Sohnes, der zufällig an dem Tag auf die Welt kam, an dem man ihn in das Allerheiligste der Sekte eingeführt hatte. Solche wie die Keltar dienten den Tuatha De Danaan, und solche wie er hatten sich den Draghar verpflichtet. Die Druiden-Sekte der Draghar hatte ihren Glauben durch Tausende von Jahren bewahrt und die Prophezeiung von einer Generation zur nächsten weitergereicht: das Versprechen auf die Rückkehr ihrer altehrwürdigen Meister und des Einen, der sie zu Ruhm und Glanz führen würde. Der Eine, der all ihre Macht zurückbringen würde, die ihnen die Tuatha De Danaan vor so langer Zeit gestohlen hatten.
    Er lächelte. Wie passend, dass sich ausgerechnet jetzt einer der von den Tuatha De Danaan so hoch geschätzten Keltar in der Gewalt der Draghar befand - der dreizehn mächtigsten Druiden, die je gelebt hatten. Und wie romantisch, dass ausgerechnet einer aus den eigenen Reihen die Tuatha De Danaan vernichten würde.
    Die Druiden der Draghar würden ihren rechtmäßigen Platz in dieser Welt zurückerobern. Und zwar nicht als arglistige, Mistelzweige sammelnde Gimpel, die zu sein sie den Menschen vorspielten, sondern als Herrscher über die Menschheit.
     
    »Sie machen wohl Witze!«, empörte sich Chloe Zanders und strich sich mit beiden Händen die Haare aus dem Gesicht. »Sie wollen allen Ernstes, dass ich das dritte Buch der Manannän zu irgendeinem Kerl in die East Side bringe, der wahrscheinlich Popcorn in sich reinstopft, während er darin blättert? Ja, ich weiß, es ist nur eine unvollständige Abschrift, aber das Buch ist trotzdem unbezahlbar. Und lesen
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