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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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hatte. Seine Kenntnisse in den Wissenschaften der Druiden, der heiligen Geometrie, Kosmologie und den Naturgesetzen, im einundzwanzigsten Jahrhundert Physik genannt, erleichterten ihm das Verständnis von den Wundern der neuen Welt.
    Dennoch blieb ihm oft der Mund vor Staunen offen stehen. Mit dem Flugzeug zu fliegen hatte ihn regelrecht aufgewühlt. Die fabelhafte Konstruktion der Manhattaner Brücken hatten ihn tagelang beschäftigt.
    Die wimmelnden Menschenmassen auf den Straßen verwirrten ihn, und das würde vermutlich auch in Zukunft so bleiben. Etwas von dem mittelalterlichen Highlander würde immer bleiben - seine Sehnsucht nach dem weiten Sternenhimmel, den stillen Hügeln und Bergen, den endlosen Heidewiesen und den fröhlichen, hübschen Mädchen Schottlands.
    Er war mit der Hoffnung nach Amerika gekommen, dass die Dämonen in seinem Inneren weniger Macht über ihn hätten, wenn er sich so weit wie möglich vom geliebten Schottland mit seinen magischen Orten und den aufrechten Steinen entfernte.
    Und tatsächlich zeigte diese Maßnahme Wirkung. Sie verlangsamte sein Versinken in der Finsternis, aber sie konnte es nicht vollständig aufhalten. Tag für Tag veränderte er sich ein kleines bisschen ... die Kälte in seinem Inneren wurde stärker, er fühlte sich dieser Welt weniger verbunden, seine menschlichen Empfindungen ließen nach. Er war mehr ein gleichgültiger Gott als ein Mensch.
    Nur wenn er mit einer Frau zusammen war...ja, dann war er lebendig. Dann hatte er Gefühle. In solchen Augenblicken driftete er nicht in dem unergründlich dunklen Meer, in dem er sich nur an ein kümmerliches Stück Treibholz klammern konnte. Die körperliche Liebe hielt die Finsternis in Schach und erfüllte ihn mit Menschlichkeit. Er war schon immer ein Mann mit großem sexuellem Appetit gewesen; jetzt aber war er unersättlich.
    Ich bin noch nicht durch und durch böse, knurrte er die finsteren Dämonen an, die sich unablässig in seinem Inneren wanden. Sie lauerten schweigend in der Gewissheit, dass ihre Zeit kommen würde, und fraßen an ihm wie die Brandung an der Felsküste. Er kannte ihre Taktik genau: Das wahre Böse griff nicht streitlustig an; es verhielt sich still, war scheu und dennoch verführerisch.
    Und es war ständig da. Es zeigte deutlich, welche Ziele es verfolgte, indem es ihn Kleinigkeiten tun ließ, bei denen er nicht nachdachte. Scheinbar harmlose Dinge: Er entfachte das Feuer im Kamin, indem er eine knappe Handbewegung ausführte und »teine« flüsterte; er öffnete eine Tür oder Jalousie mit einem Murmeln; er rief ein Taxi ungeduldig mit einem Blick herbei.
    Winzigkeiten vielleicht, aber er wusste, dass diese Magie keineswegs harmlos war und dass er jedes Mal, wenn er sie anwandte, um eine Schattierung dunkler wurde, ein Stück von seinem Selbst verlor.
    Es war ein täglicher Kampf, um seine drei Ziele zu erreichen: Er wollte trotz aller Versuchungen nur die Magie nutzen, die absolut notwendig war, er wollte häufig harten, schnellen Sex und er sammelte Bücher und Folianten, in denen er vielleicht die Antwort auf die alles umfassende Frage finden konnte.
    Gab es eine Möglichkeit, die finsteren Mächte in die Flucht zu schlagen ?
    Wenn nicht... nunja, wenn nicht...
    Er raufte sich das Haar und stieß den Atem aus. Aus schmalen Augen betrachtete er die blitzenden Lichterjenseits vom Park. Hinter ihm auf dem Sofa schlief das Mädchen den traumlosen Schlaf der Erschöpften. Am Morgen würden dunkle Ringe ihre schönen Augen verunzieren und ihren Zügen eine gewisse Verletzbarkeit verleihen. Seine Liebesspiele verlangten den Frauen sehr viel ab.
    Vor zwei Tagen hatte sich Katie nervös die Lippen geleckt und möglichst beiläufig bemerkt, sie habe den Eindruck, als warte er auf irgendetwas.
    Er hatte nur gelächelt und sie auf den Bauch gedreht. Hatte ihren willigen Körper mit süßen, warmen Küssen übersät. Hatte seine Zunge über jeden Zentimeter ihrer Haut gleiten lassen und sie genommen, sie geritten; und als er mit ihr fertig war, hatte sie vor Freude geweint.
    Sie hatte ihre Frage entweder vergessen oder sich eines Besseren besonnen und die Frage nicht noch einmal gestellt. Katherine O'Malley war nicht auf den Kopf gefallen. Sie wusste, dass mehr an ihm war, als sie zu sehen bekam. Aber sie wollte ihn für den Sex, das genügte ihr. Das war schön und gut, und zu mehr schien er nicht fähig.
    Ich warte auf meinen Bruder, Mädchen, dachte er traurig. Aber er sprach es nicht laut aus. Ich
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