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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog
Autoren: Jennifer Ashley
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Premierministers bekleiden.«
    David starrte ihn an. »Du machst Witze.«
    Hart lehnte sich zurück, atmete den Schwall kalter schottischer Luft ein, der durch die geöffneten Fenster hereindrang. »Die Fische beißen gut im Fluss unten am Hügel. Unsere Destillerie braucht meine Hilfe. Ian macht seine Sache gut, aber sein Herz hängt nicht daran, den besten Malt Whisky zu brennen, den die Welt kennt. Ich werde die Leitung übernehmen, während er sich mit der Buchführung amüsieren wird. Ich werde aufhören zu versuchen, den Lauf der Welt zu bestimmen, und anfangen zu versuchen, mein Leben zu leben. Ich habe es bisher vernachlässigt.«
    »Ich verstehe – du wirst also zu einem aufrechten schottischen Laird, der mit Spazierstock und stolzen Schritten über sein Land schreitet. Ich kenne dich, MacKenzie. Es wird dir bald langweilig werden.«
    »Das bezweifle ich. Meine Frau geht schwanger mit meinem Kind, und ich habe vor, keinen Augenblick von dessen Leben zu versäumen.«
    »Eleanor ist schwanger?« David sah ihn mit offenem Mund an. »Großer Gott. Hat sie den Verstand verloren?«
    »Noch nicht.«
    Hart sah sich geruhsam in dem Zimmer um, das aufgehört hatte, ihn einzuschüchtern. Vielleicht würde er Eleanor bitten, all diese verdammten Bilder abnehmen zu lassen und den Raum neu einzurichten.
    David lachte ein wenig und schüttelte dann den Kopf. »Meine Güte. Wir hätten zusammen Großes vollbringen können, MacKenzie. Sag Eleanor, dass ich ihr gratuliere. Und dass sie mein Mitgefühl hat.«
    »Werde ich. Und jetzt empfiehl dich. Ich will mit meiner Frau allein sein.«
    David kicherte. Er nahm noch einen Schluck aus seiner Flasche und versenkte sie dann in seine Tasche. »Kann ich dir nicht verdenken, alter Junge. Kann ich dir kein bisschen verdenken.« David schüttelte Hart ein letztes Mal die Hand, hieb ihm auf die Schulter und ging endlich.
    Hart stand auf. Er trat zum Porträt seines Vaters, es war eine Kopie des Bildes, das den Flur hinunter im großen Treppenhaus hing. Die Tradition gab vor, dass das Porträt des gegenwärtigen Dukes über dem ersten Treppenabsatz hing, das des vorhergehenden über dem zweiten und so weiter bis unter das Dach des Hauses. Als Beth zum ersten Mal mit Ian hierhergekommen war, um hier zu leben, hatte sie vorgeschlagen, die meisten der Bilder – Harts zweifellos eingeschlossen – auf den Dachboden zu verbannen.
    Damals hatte Hart Beth für zu sehr von sich selbst überzeugt gehalten, aber jetzt teilte er ihre Meinung. Ab sofort würde es auf Kilmorgan Veränderungen geben.
    Hart blickte hinauf zu seinem verhassten Vater, Seine Gnaden von Kilmorgan, Daniel Fergus MacKenzie. Und hielt inne. Die Wolkendecke war aufgerissen, und ein Sonnenstrahl fiel durch das Fenster auf das Porträt. Er zeigte Hart etwas, das er von seinem Schreibtisch aus nicht hatte erkennen können.
    Hart starrte es eine ganze Weile an. Dann begann er zu lachen.
    Noch immer lachend zog er die Klingelschnur, und als ein Diener kam, schickte er ihn, Eleanor zu holen.
    Als Eleanor eintrat, saß Hart an seinem Schreibtisch, zurückgelehnt in seinem Stuhl und die Füße in den Stiefeln auf dem Tisch. Sein Kilt war zur Seite geglitten und enthüllte seine muskulösen Oberschenkel, und auf seinem Gesicht lag ein fröhliches Grinsen.
    »Eleanor«, sagte er und streckte den Finger aus. »Hast du das gemacht?«
    Eleanor wandte sich um und schaute auf das Bild, auf das er zeigte. »Ja«, sagte sie. »Das war ich.«
    »Das ist ein kostbares Gemälde.«
    »Du hast noch eines vom selben Künstler, das im Treppenhaus hängt. Ganz zu schweigen von dem Manet in London.«
    »Sag mir warum.«
    Eleanor sah hinauf zu dem alten Duke. Nachdem sie vor einigen Tagen auf Kilmorgan eingetroffen waren, war sie mit Hart in diesem Zimmer gewesen. Und sie hatte gesehen, wie er unter dem prüfenden Blick dieser Augen zusammengezuckt war.
    Später war sie hinauf in ihr Zimmer gegangen, hatte einen Zeichenstift geholt und war ins Arbeitszimmer zurückgekehrt. Sie war auf einen Stuhl gestiegen und hatte in einem Anfall von Groll ihren Schaden angerichtet. Der alte Duke trug jetzt Teufelshörner und eine Brille mit runden Gläsern.
    Harts Grinsen ließ sie erröten. »Komm schon, El. Sag es mir.«
    Eleanor ballte die Fäuste. »Ich war so wütend auf ihn. Du hast immer so große Angst davor gehabt, zu werden wie er, und er hat dir diese Angst eingepflanzt. Aber du bist kein bisschen wie er. Du braust schnell auf, das ja, aber du bist
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