Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Duft der Rose

Der Duft der Rose

Titel: Der Duft der Rose
Autoren: Daria Charon
Vom Netzwerk:
leise. »Du weißt doch, dass ich es liebe, dich leerzutrinken.«
    »Ich wollte nicht ... nicht so schnell ... Himmel ... aber du bist einfach zu überzeugend ...« Vincent blickte seine schlaff werdende Rute vorwurfsvoll an, und Henri stand auf.
    »Ach, wir haben ja noch die ganze Nacht.« Mit wesentlich weniger Raffinesse, dafür aber weit hastiger, entledigte er sich seiner eigenen Kleider. »Komm, lass uns spielen.« Er wollte seine Arme um Vincent legen, aber der grinste und wich ihm aus. »Einverstanden. Spielen wir!«
    Mit diesen Worten rannte er zum Steg und sprang mit einem eleganten Kopfsprung in das dunkle Wasser. Als er wieder auftauchte, warf er sein nasses Haar zurück und winkte Henri zu. »Es ist kühl, aber außerordentlich erfrischend. Komm rein, sei kein Spielverderber.«
    Henri trat an den Rand des Stegs und tauchte seine Zehenspitzen ins Wasser. Er hörte Vincent lachen. »Um Himmels willen, sei nicht so zimperlich, Henri. Es macht Spaß, wirklich.«
    Das letzte Mal war er als kleiner Junge im Teich geschwommen. Zur Belohnung hatte er eine Tracht Prügel bekommen. Er schüttelte den Kopf, um die Erinnerung zu vertreiben. Dann setzte er sich auf den Steg und ließ sich ins Wasser gleiten.
    »Ich wusste ja immer, dass du insgeheim ein Draufgänger bist.« Vincent war neben ihm aufgetaucht. Seine Stimme zitterte vor Lachen. »Aber diese Eleganz ist schlicht unnachahmbar. Deine ganz persönliche Note.«
    Henri versuchte etwas Würde zu bewahren. »Ich bin ein alter Mann. Alte Männer springen nicht um Mitternacht in dunkle Seen.«
    »Es ist noch lange nicht Mitternacht, alter Mann. Um Mitternacht habe ich dich längst zu Bett gebracht.« Vincents Hand glitt über Henris Rücken, seinen Nacken und strich über das kurzgeschorene Haar. Das Lachen verschwand von seinem Gesicht und wich einem gequälten Ausdruck. »Ich will dich so sehr, ich kann nicht aufhören, dich zu berühren, ich will dich fühlen, riechen und schmecken.«
    Henri beugte sich vor und biss in Vincents Ohrläppchen. »Ich bin mit Freuden dein Nachtisch, mon petit. Bediene dich an mir.« Seine Lippen wanderten weiter, bis sie Vincents Mund erreichten. Dann überließ er ihm die Führung.
    Ein verstörendes Erlebnis in seiner Jugend hatte ihn dazu getrieben, Küsse auf den Mund strikt zu vermeiden. Erst Vincent hatte diese Regel gebrochen, und seitdem schwelgte Henri in dem Rausch, den die Küsse seines Geliebten ihm bereiteten. Unersättlich verlangte er nach mehr und nützte jede Gelegenheit, die sich ihm bot, Vincents Lippen auf den seinen zu spüren. Der Kuss war tief und leidenschaftlich genug, um das Wasser um sie herum zum Sieden zu bringen. Henris Verlangen sprengte seine Fähigkeit, klar zu denken. Schwer atmend löste er sich von Vincent und drehte ihn in seinen Armen um. Seine Stirn sank auf die Schulter des Geliebten, seine Brust presste sich an den nassen Rücken, und er umfasste Vincents harte Rute. Mit eckigen Bewegungen ließ er seine Faust auf und abfahren. Vincent klammerte sich an den Brettern des Stegs fest. Stöhnend wand er sich und rieb dabei mit den Hinterbacken ungeduldig über Henris prallen Schaft.
    »Ruhig, mon petit. Ich weiß, was du willst.« Er schob seine freie Hand zwischen ihre Körper und massierte den verschlossenen Ring mit den Fingern. »Du willst mich tief in dir haben. Du willst, dass ich dich stoße, langsam zuerst und dann immer schneller. Und härter.«
    Vincent keuchte. »Ja, ich will dich. Tief in mir. So tief, wie es nur geht. Fick mich, bis ich die Engel singen höre.«
    Henri ersetzte seine Finger durch die Kuppe seiner Rute. Er presste sich gegen die Pforte und fühlte, wie sie sich für ihn öffnete. Sein Aufstöhnen vermischte sich mit dem von Vincent. Langsam glitt er tiefer, hielt sich bewusst zurück, um seine Lust noch weiter hinauszuzögern und wusste dennoch, dass er bereits verloren war. Sein Arm lag wie eine Eisenklammer um Vincents Taille, seine rechte Hand rieb den harten Schaft im gleichen Rhythmus, mit dem sein eigener in den willigen Körper seines Geliebten stieß. Es war Wahnsinn, Sünde, Sakrileg, verboten, schamlos - und so gut, so gut, so unbeschreiblich gut.
    Jemand schrie.
    Sein Körper explodierte. Seine Zähne gruben sich in Vincents Schulter. Er flog, zerbarst, starb und wurde im gleichen Augenblick wiedergeboren.
    Sein Arm um Vincents Taille zitterte ebenso wie die Hand, die sich um die erschlaffende Rute seines Geliebten krampfte. Schwer atmend zog er sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher