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Der dreizehnte Apostel

Der dreizehnte Apostel

Titel: Der dreizehnte Apostel
Autoren: Wilton Barnhardt
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»wo sie wohnen konnten, ohne durch die Nachbarschaft der Heiden verunreinigt zu werden«, berichtet Josephus, Jüdischer Krieg, II, xxiii,
    7. Die ihnen von den Griechen bewilligten Privilegien bestätigten die Römer. »So hat zum Beispiel Julius Caesar die zu Alexandria wohnenden Juden durch eine auf einer Säule von Erz angebrachte Inschrift öffentlich zu alexandrinischen Bürgern erklärt«, bemerkt der nämliche Autor in seinen Jüdischen Altertümern, XIV, x, 1. Matthias beschuldigt Caesar zu Unrecht, die Einäscherung der großen Bibliothek von Alexandrien angeordnet zu haben. Denn allen anderen Zeugnissen zufolge war dieser Brand ein unbeabsichtigtes Ergebnis der Kämpfe bei der Eroberung der Stadt. Caesar befahl dann den Wiederaufbau und die Wiederherstellung der Bibliothek, welche Anordnung Kleopatra auch auszuführen übernahm.
     
    4 Oxyrhynchus (wie die Griechen nach dem »spitzschnäuzigen« Fisch, den die Ägypter dort verehrten, die Stadt nannten; die heute an ihrem Ort befindliche Ansiedlung heißt Behnesa) war in der Kaiserzeit und unter den Byzantinern die bedeutendste Stadt Mittel Ägyptens . Bei den 1896-1897 sowie 1905-1906 in den Ruinen des alten Oxyrhynchus durchgeführten Grabungen Grenfells und Hunts wurden neben zahlreichen anderen Dokumenten auch Fragmente sehr früher Evangelienhandschriften gefunden. Unter diesen ein Stück einer Handschrift des Johannesevangeliums, die man in das 3. Jahrhundert datiert.
     
    5 Matthias spielt auf die Bedeutung der hebräischen Bezeichnung seiner Glaubensgemeinschaft an, die deren Angehörige als vorzüglich »Reine« (NZR nämlich steht hebräisch für »Reinheit«) von gewöhnlichen Menschen unterscheidet.
     
    6 Daß ein Schüler den Namen seines berühmten Lehrers annahm, war nicht ungewöhnlich. Manche ziehen diese Übung zur Erklärung des hohen Alters heran, das die Patriarchen des Alten Testaments erreicht haben sollen, und halten es auch für möglich, daß der Evangelist Johannes seine anscheinend erstaunliche Langlebigkeit derselben Übung verdankte.
     
    7 Matthias lässt hier unberücksichtigt, was bei Lukas 9, 49-50 berichtet ist: »Da antwortete Johannes und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb die Teufel aus in deinem Namen, und wir wehrten ihm, denn er folgt dir nicht mit uns. Und Jesus sprach zu ihm: Wehret ihm nicht, denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns.«
     
    8 Der Jünger Philippus soll in Phrygien gekreuzigt worden sein, aber die ihn betreffenden Auskünfte der ältesten Kirchengeschichtsschreiber sind widersprüchlich und unbestimmt. In der Apostelgeschichte (Lukas 21, 8-9) liest man: »Des anderen Tages zogen wir aus, die wir um Paulus waren, und kamen gen Caesarea und gingen in das Haus Philippus’ des Evangelisten, der einer von den sieben war, und blieben bei ihm. Der hatte vier Töchter, die waren Jungfrauen und weissagten.« Da dieser Philippus aber nicht als einer von den Zwölfen , sondern als einer von den sieben bezeichnet wird, dürfte er mit dem Jünger des gleichen Namens nicht identisch gewesen sein. Doch machten weder Eusebius noch die spätere Kirche diese Unterscheidung, und Legenden über Philippus’ weissagende Töchter erfreuten sich großer Beliebtheit. Diese Töchter betreffend ist übrigens zu bemerken, daß der Paulus, der an Timotheus schrieb
    (1. Timotheus 2,12), ihnen das Weissagen verboten hätte.
     
    9 Es wird allgemein angenommen, daß Petrus spätestens im Jahre 68 den Märtyrertod erlitt, doch davon scheint der Verfasser des vorliegenden Dokuments nichts zu wissen.
     
    10 Die judenchristliche Kirche des Verfassers wollte dem jüdischen Gesetz treu bleiben und nötigte deshalb die zu ihr bekehrten Heiden, sich beschneiden zu lassen. Paulus scheint zuerst geneigt gewesen zu sein, der diesbezüglichen jüdischen Empfindlichkeit Rechnung zu tragen, und veranlasste , wie man in der Apostelgeschichte 16,1-3 liest, »um der Juden willen« die Beschneidung seines Jüngers Timotheus, der Sohn eines griechischen Vaters war. Später aber schrieb er (Römer 2,28-29): »Denn das ist nicht ein Jude, der auswendig ein Jude ist, auch ist das nicht eine Beschneidung, die auswendig am Fleische geschieht, sondern das ist ein Jude, der’s inwendig verborgen ist, und die Beschneidung des Herzens ist eine Beschneidung, die im Geist und nicht im Buchstaben geschieht.« Es scheint aber, daß er die Kirche zu Jerusalem mit diesem Argument nicht gänzlich überzeugen konnte und daß weiterhin viele
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