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Der Drache aus dem blauen Ei

Der Drache aus dem blauen Ei

Titel: Der Drache aus dem blauen Ei
Autoren: Ravensburger
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sie sich auf ihren kleinen Bruder verlassen. „Gute Idee. Das machen wir!“, sagte sie leise.
    „Mama!“, rief Alexander. „Anja und Bo haben die Tür abgeschlossen. Und hier riecht es ganz komisch nach Streichhölzern. Ich glaube, die machen Feuer da drin!“
    Das sah Alexander ähnlich! Wenn er gewinnen wollte, war ihm jedes Mittel recht. Schon erklangen Mamas feste Schritte auf der Treppe. Gleich darauf ertönte ein hartes, aber nachdrückliches Klopfen. „He, sofort aufmachen! Wehe, ihr zündelt da drin!“
    „Wir zündeln doch gar nicht“, rief Anja und stürzte mit dem Ei in der Hand zur Heizung.
    „Ach wirklich?“, rief Mama streng. „Und warum sperrt ihr dann die Tür zu? Ihr wisst, dass ich das nicht mag! Bo? Lass mich ins Zimmer!“
    Bo bekam einen Schreck und vergaß auf der Stelle, dass er ein Küken-im-Ei-Beschützer war. Er witschte zur Tür und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Anja versteckte die Mütze mit dem Ei blitzschnell hinter der Heizung. Gerade noch rechtzeitig, bevor Alexander und Mama hereinkamen. Mama sah sich kurz um, schnupperte misstrauisch und schüttelte dann verärgert den Kopf. „Die zwei zündeln doch gar nicht!“, sagte sie streng zu Alexander.
    Alexander tat so, als würde er schuldbewusst den Kopf senken. Aber Anja fiel natürlich auf, dass er den Schulranzen anstarrte. Tja, das hatte er sich so gedacht! Das Ei würde er hinter der Heizung nicht so schnell finden.
    „Ein für alle Mal: Ich will nicht, dass sich hier noch einmal jemand einsperrt“, sagte Mama streng. Sie zog den Schlüssel aus dem Schloss und ließ ihn in die Hosentasche ihrer Jeans gleiten. „Und jetzt alle nach unten! Wenn ihr herumstreiten könnt, dann könnt ihr auch den Tisch decken.“

Die Spaghetti-Rutsche
    Während Anja und ihr großer Bruder den Tisch deckten, beobachteten sie einander mit Argusaugen. Und als Alexander angeblich aufs Klo musste und nach oben verschwand, schlich Anja ihm sofort nach. Sie erwischte ihn dabei, wie er ihren Schulranzen durchsuchte.
    „Lass meinen Schulranzen in Ruhe!“, fauchte sie. Alexander grinste nur und kickte so hart gegen den Ranzen, dass Hefte und Bücher herausrutschten.
    „Lass Mama bloß dein Durcheinander nicht sehen“, sagte er hämisch, doch dann lief er wieder nach unten.
    Anja atmete auf und sah sich in ihrem Zimmer um. Er hatte Recht, bei ihr war es wirklich nicht besonders ordentlich. Aber sie selbst wusste immer, wo sie ihre Sachen fand. Rasch schlich sie zur Heizung. Fast hätte sie einen Schrei ausgestoßen. Ihre Mütze und das Ei waren nicht mehr da! Anja wurde eiskalt. Alexander konnte es nicht gewesen sein. Er hatte ja eben noch nach dem Ei gesucht. Sollte Baby-Bo etwa … Na klar! Ihr kleiner Bruder musste das Ei mitgenommen haben, als sie noch im Zimmer gewesen waren. Oh nein! Hoffentlich ging es dem Ei gut.
    Sie rannte zur Treppe und spähte ins Wohnzimmer hinunter. Alexander verschwand gerade in der Küche, um Besteck zu holen. Und links von der Treppe saß Bo neben dem Sofa und räumte brav seine Stofftiere auf. Er hatte den Fahrradhelm abgenommen – sehr verdächtig. Sein dunkelbraunes Haar stand ihm nach allen Seiten vom Kopf ab. Noch verdächtiger kam ihr vor, dass er so leise war. Still türmte er seine Stofftiere zu einem riesigen Berg neben dem Sofa auf.
    Anja rannte die Treppe hinunter und schnappte sich einen Stofflöwen, der ganz oben auf dem Berg thronte. „Warum hast du das Ei gestohlen?“, zischte sie Bo zu. „Wo ist es?“
    Bo sprang auf und riss ihr empört den Löwen aus der Hand.
    „Lupi passt auf!“, sagte er ernst. Keiner wusste warum, aber Bo nannte alle seine Stofftiere Lupi. Jetzt sprang er vor, hob den Lupi-Löwen hoch über den Kopf und setzte ihn dann mit Schwung wieder auf die Spitze der Kuscheltier-Pyramide. Es war wohl etwas zu viel Schwung, denn Bo verlor das Gleichgewicht und landete mit dem Bauch auf den Stofftieren. In diesem Moment hörten sie es beide: ein deutliches Knacken, so als würde eine Schale zerbrechen.
    Bo sah genauso erschrocken drein wie Anja. Jetzt gab es kein Halten mehr. Anja zog ihren Bruder herunter, dann packte sie ein Stofftier nach dem anderen und warf es zur Seite. Lupi-Krokodil, Lupi-Löwe, Lupi-Katze, Lupi-Hund und Lupi-Frosch flogen durch die Luft und landeten auf dem Sofa. Endlich kam der Fahrradhelm zum Vorschein. Im Fahrradhelm lag Anjas Wollmütze. Und in der Mütze …
    „Oh nein!“, entfuhr es ihr.
    Ein Lachen ließ sie zusammenzucken. „Da war
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