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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie
Autoren: Jak Koke
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Drachenherz anzueignen und er sich mit Nadja angelegt hatte. Axler war zudem verärgert, weil er ihr die Führung von Assets Incorporated entrissen hatte. Sie hatte nichts Offenkundiges gesagt, aber Ryan wußte Bescheid. Axler war ein hervorragender General, aber kein guter Soldat.
    Ryan verdrängte all diese Gedanken und kam zur Sache. »Also gut«, begann er. »Wir haben drei unbekannte Echos in Angriffsformation. Wenn sie aus der Luft angreifen, holen wir sie vom Himmel. Dhin?«
    Die Stimme des Ork-Riggers klang gelassen und ohne zu zögern über Tacticom. »Die Drohnen können auf dein Signal sofort gestartet werden.«
    »Verstanden. Wenn sie angreifen, übernehmen Dhins Drohnen die Spitze, und wir schießen sie der Reihe nach ab, wobei wir mit der führenden Maschine beginnen.«
    »Verstanden«, sagten Axler und Grind wie aus einem Mund.
    »Wenn sie landen, warten wir zunächst ab. Denkt daran, daß Jane uns ganz offiziell als Wetterstation eingetragen hat. Also werden wir uns an diese Geschichte halten.«
    Plötzlich tauchten die drei Hubschrauber am Horizont über dem Rand des Canyons auf. Es waren keine gewöhnlichen Maschinen. Ryan identifizierte alle drei als Aztechnology-Kampfhubschrauber vom Typ Aguilar-EX. Schnell, stark bewaffnet und extrem teuer. Sie hatten ihre Schalldämpfungssysteme eingeschaltet und kamen gegen den Wind herein, so daß Ryan sie zu spät gehört hatte.
    Das sind Profis.
    »Verdammt noch mal!« Ryan schaltete sein Armbandkom ein. »Dhin, hast du sie?«
    Dhins Knurren klang nicht mehr ganz so gelassen wie zuvor. »Ja. Was, zum Teufel, machen die jetzt schon hier?«
    »Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl, Leute. Seid auf der Hut, ganz besonders du, Dhin. Wenn es ungemütlich wird, mußt du genug Feuerkraft aufsteigen lassen, um diesen Drek daran zu hindern, uns zu nahe zu kommen.«
    »Ich kann nichts versprechen, Boß. Die Azzies haben verdammt zähe Vögel gebaut, aber ich kann sie zumindest etwas aufhalten.«
    Ryan beobachtete den ersten Überflug der Kampfhubschrauber. Wie Rieseninsekten schwirrten sie an den Felswänden vorbei . Die roten Jaguare, die auf ihre Flanken gemalt waren, funkelten in der Sonne. Sie lösten ihre Angriffsformation auf. Der führende Hubschrauber flog zum Landeplatz, während die anderen beiden über der gegenüberliegenden Felswand in Abwehrposition gingen.
    Die Landung des großen Kampfhubschraubers auf dem Plastibeton wirbelte einen Stauborkan auf. Der Pilot schaltete den Motor aus, und der Staub senkte sich langsam wieder auf den Boden. Die kleine Luke auf der ihnen zugewandten Seite des Hubschraubers schwang nach oben, und ein kleiner Mann stieg aus, dem zwei weitere Menschen folgten.
    Ryan konzentrierte sich und wechselte auf astrale Beobachtung. Verchromt bis zum Gehtnichtmehr , dachte er, als er die toten Stellen in ihrer Aura sah. Er entspannte sich und wechselte wieder auf normale Sicht.
    »Wir machen gute Miene zum bösen Spiel«, flüsterte er. »Wir stellen uns dumm. Wenn es Ärger gibt, tritt Ablenkungsplan Beta in Kraft.«
    Mit Axler und Grind als Rückendeckung trat Ryan vor und verzog die Lippen zu einem breiten Grinsen.
    Der führende Mann war klein, kaum einen Meter fünfzig, untersetzt und muskulös wie ein sehr großer Zwerg, aber eindeutig ein Mensch. Er ging schnell, den Rücken gerade, die Schultern zurückgenommen, und trug einen schwarzen Overall, der den massiven Körperpanzer darunter nicht ganz verbergen konnte. Das rote Jaguar-Abzeichen über dem Herzen sah wie ein Fleck getrockneten Bluts aus.
    Alles an ihm schrie nach Militär, und dasselbe galt für die beiden Söldner hinter ihm. Der kleinere Mann ging auf Ryan zu, und seine pechschwarzen Augen musterten ihn ebenso, wie Ryan ihn musterte.
    Sein wettergegerbtes Gesicht war finster und dunkelhäutig, sein Grinsen breit, obwohl jene schwarzen Augen völlig humorlos blickten. Der Mann streckte die Hand aus. »Ich muß mich für die Störung entschuldigen, Señor«, sagte er mit tiefer Stimme und starkem Aztlan-Akzent. »Es wird nicht lange dauern.«
    Ryan schüttelte dem Mann die Hand, die trocken und warm war, der Griff entspannt und freundschaftlich. Ryan zwang sich, das Grinsen des Mannes zu erwidern. »Ich bin für die Sicherheit der Station verantwortlich. Wir bekommen nicht allzu viele Besucher. Es ist eine angenehme Abwechslung. Wie können wir Ihnen helfen?«
    Beide ließen die Hand des anderen gleichzeitig los. Ryan sah über den Kopf des Mannes hinweg zu dessen
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