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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie
Autoren: Jak Koke
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beiden Azzies lagen, aber beide hielten ihre Waffen immer noch bereit.
    General Dentado wandte sich wieder an Ryan. »Ich weiß Ihre Kooperation zu schätzen und entschuldige mich für den Übereifer meiner Männer. Außerdem dürfen Sie sich glücklich schätzen, daß es Ihnen nicht gelungen ist, den fraglichen Mann zu stellen, weil ich diese nette kleine Unterhaltung nicht mit einer Leiche hätte führen können.«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Sie haben, was Sie wollten, also sehen Sie zu, daß Sie verschwinden. Wenn ich Ihre Maschinen noch einmal auf dem Radar sehe, verständige ich so schnell die Regierung, daß Sie abgeschossen werden, bevor Sie den Canyon erreichen.«
    General Dentado lächelte. »Ich erwarte nichts anderes. Im übrigen hoffe ich, daß Sie mit Ihren ... Wetterforschungen gut vorankommen. Guten Tag, Mister ... Deckerd.«
    »Deacon.«
    »Natürlich. Verzeihen Sie.« Damit ging der kleine Mann zu seinem Hubschrauber zurück, gefolgt von den beiden anderen Azzies, die mit immer noch gezogenen Waffen rückwärts gingen.
    Minuten später waren sie verschwunden.
    Ryan ging zu Axler und Grind, die miteinander redeten und lachten. »Gute Schau, ihr zwei.«
    Grind drehte sich um. »Danke, Quecksilber. Ich glaube, wir waren einen halben Herzschlag zu spät, aber es war nicht leicht, deine Körpersprache zu deuten.«
    Ryan schüttelte den Kopf und lächelte. »Nein, etwas früher, und er hätte gewußt, daß etwas nicht stimmt. Es war genau richtig.«
    Axler nickte nachdenklich. »Die Burschen waren gut. Ich wette meinen gesamten Chrom, daß sie nur darauf gewartet hatten, daß wir etwas unternehmen würden, als wir dann loslegten.«
    Ryan betrachtete die Stelle am Himmel, wo die Hubschrauber verschwunden waren. »Ich hatte denselben Eindruck.«
    »Sie haben Burnout gesucht, nicht wahr?« sagte Grind.
    »Ja. Wahrscheinlich wollen sie die Tech bergen. Dieser Drek ist ziemlich teuer.« Ryan zuckte zusammen. »Sie wußten, daß dies keine Wetterstation ist«, sagte er. »Aber ich glaube, sie haben uns die Geschichte abgekauft, daß er uns überfallen hat und dann verschwunden ist.«
    Axler schüttelte den Kopf. »Ich habe das unbestimmte Gefühl, daß wir diese Burschen Wiedersehen.«
    »Ich auch«, sagte Grind.
    Ryan kehrte ihnen den Rücken, als der vertraute Schmerz wieder in seinen Eingeweiden wütete. In der sengenden Sonne traf ihn plötzlich die Erschöpfung wie ein Schlag. Er war die endlose Suche nach Burnout und den immer gleichen Anblick des Hells Canyon leid. Er war den ganzen Auftrag leid, den Dunkelzahn ihm erteilt hatte.
    Vielleicht hat Nadja recht. Vielleicht sollte ich eine Pause einlegen und zuerst die Dinge mit ihr klären. Vielleicht ist es das, was Dunkelzahn mir geraten hätte.
    Am Himmel stieg die Sonne hoch in das verwaschene Blau über den Bergen. Aber kann ich es mir überhaupt erlauben, jetzt von hier zu verschwinden? Was ist, wenn General Dentado diesen Burnout vor mir findet? Was ist, wenn Aztechnolovy das Drachenherz in die Hände fällt?
    Er wußte nicht, was er tun sollte. Unentschlossenheit war ihm normalerweise fremd: Er war ein Mann der überlegten Tat. Eine Waffe, die von Dunkelzahn geführt wurde.
    Nadja wird es wissen, dachte er. Sie wird mir dabei helfen, all das durchzudenken.
    Vorausgesetzt, sie haßt mich nicht dafür, daß ich sie beinahe umgebracht hätte.

2
     
    Es ar ein langer und mühsamer Aufstieg aus den Tiefen des Hells Canyon gewesen, der vor mehreren Tagen begonnen hatte. Lethe würde ihn nie vergessen. Das Gefühl des Ertrinkens, als Burnout auf den Grund des Snake River gesunken war, bis sein Vorrat an komprimierter Luft automatisch eingesetzt wurde, um die organischen Teile mit Sauerstoff zu versorgen.
    Es war unglaublich, daß dieser Körper noch lebte, wenn auch nur gerade eben. Der Cyberzombie verfügte über eine Reihe eingebauter Vorrichtungen wie den Lufttank in seinem künstlichen Torso, die alle darauf abzielten, ihn unter schwierigsten Bedingungen am Leben zu erhalten. Soweit Lethe das beurteilen konnte, waren an natürlichem Gewebe nur noch Burnouts Wirbelsäule und ein Teil seines organischen Hirns übrig. Seine Glieder waren mechanisch, sein Rumpf von Menschenhand gemacht, und alle inneren Organe waren durch einen Batteriesatz und ein System ersetzt worden, welches das organische Nervensystem mit Nahrung und Sauerstoff versorgte.
    Dann war ein dumpfes Geräusch an Burnouts kybernetische Ohren gedrungen, und Lethe hatte es gehört. Lethe
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