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Der Clan

Titel: Der Clan
Autoren: Unbekannter Autor
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haben Sie über Carpenter mit Desinformationen gefüttert.«
    »Ich habe nur versucht, zu verteidigen, was mein war«, murmelte Loren.
    »Du hast unter die Gürtellinie geschlagen«, konstatierte Betsy kühl, ohne die Augen von der Strecke zu nehmen. »Das war weit unter Niveau.«
    »Ich habe nur verteidigt, was .«
    »Ach, geschenkt«, schnitt sie ihm das Wort ab. »Wir haben dir in Wirklichkeit sogar einen großen Gefallen getan. Wir haben für uns behalten, wer dieses dämliche Videoband fabriziert und publik gemacht hat. Und wir haben dich auch im Vorstand gelassen.«
    »Ja, mit einer Stimme von neun«, murrte Loren.
    »Sei froh, daß du sie überhaupt noch hast«, sagte Betsy.
    »Und wie lange, glauben Sie wohl«, sagte Loren zu Angelo, »gehört die Firma nun Ihnen?«
    »Lange genug«, antwortete Angelo gelassen. »Nummer eins
    klammerte sich an sie, bis er hundert war. Das will ich nicht. Ich trete ab, sobald die Zeit gekommen ist.«
    »Wenn Loren Nummer vier soweit ist, meinen Sie?«
    »Vermutlich nicht«, sagte Betsy dazwischen. »Van ist mittlerweile von seinem Jurastudium fasziniert. Und Anna hat mit XB Motors erst recht nichts am Hut. Für sie weckt der Name böse Assoziationen. Schön, vielleicht werden die beiden noch anderen Sinnes, aber ...«
    »Wer dann sonst?« fiel ihr Loren ins Wort.
    »Nun, vielleicht Angelos Sohn John«, sagte Betsy. »Er zeigt Interesse. Und vielleicht ... nur vielleicht, noch ein anderer John. Aber der ist erst elf, hat also noch eine Menge Zeit, bis er groß ist und sich entscheiden muß.«
    »Deinen Sohn? Du meinst wirklich diesen Bankert von euch beiden?«
    »Wenn er es will«, sagte Betsy, »warum nicht? Aber vielleicht will er ja auch gar nicht. Das können wir auf uns zukommen lassen. Vielleicht wollen ja auch beide Johns. John Perino und dann John Hardeman, einer nach dem anderen, hintereinander.«
    »Aha, ich sehe schon, das habt ihr euch alles von langer Hand schön ausgeklügelt.«
    »Und du mischst dich besser nicht mehr ein«, beschied ihn Betsy nicht ohne Drohung in der Stimme. »Denn du bist raus aus der Partie und spielst nicht mehr mit. Erfreue dich deines Ruhestandes, liebster Vater. Wir machen inzwischen deine paar Aktien noch ein bißchen mehr wert. Eine ganze Menge mehr, genauer gesagt.«
    6
    »Wir gehen zu dem Dinner im Renaissance Center!« erklärte Roberta Loren nachdrücklich. »Wir tun so, als täten wir nichts lieber!«
    Angelo hatte einen privaten Speisesaal für eine geschlossene Gesellschaft reservieren lassen. Für ein Familiendinner. Betsy mit Mann und Kindern, Angelo und Cindy mit den ihren, Alicia mit Bill Adams, Fürst und Prinzessin Aljechin, und eben Loren und Roberta.
    »Du meinst, ich soll mich von allen als Verlierer und Blödmann begaffen lassen?« bockte Loren.
    »Wir werden uns wie zivilisierte Menschen benehmen«, belehrte ihn Roberta. »Ganz davon abgesehen, daß es einem Schuldeingeständnis gleichkäme, wenn wir nicht hingingen und wegblieben.«
    Loren starrte in seinen Scotch mit Soda. »Ich werde mich wohl an das alles gewöhnen müssen, wie?« sagte er.
    »Richtig, Loren«, sagte Roberta. »Das Spiel ist aus, und wir haben es verloren.«
    Loren lächelte. »Es sei denn .«
    »Es sei denn, was?«
    »Es sei denn, dieses beschissene Auto wird ein grandioser Reinfall, wie damals schon der Stallion S. Darauf können wir noch hoffen.«
    7
    Cindy zog für das Dinner ein goldenes, perlenbesetztes T-Shirtkleid aus Seidenchiffon an, mit Grün und Spuren von Orange und Rot -ein Modellkleid von Karl Lagerfeld. Es trug ihr echte bewundernde Komplimente von Anne, der Prinzessin, ein. Später, im Hotelzimmer, als sie es wieder auszog, war sie genauso aufregend anzusehen wie den ganzen Abend. Ihre engen, schwarzen, langen Strümpfe mit Spitzenmustern oben hielten von alleine ohne Strumpfgürtel, weil Gummifäden in die Spitzen eingewebt waren. Ihr schwarzer BH war drahtverstärkt, um ihr ein schönes Dekollete zu verleihen und nur eine Bruststütze, die die Warzen freiließ. Der winzige Spitzenslip war unten offen, so daß sie dort völlig unbedeckt war.
    Als er sie in die Arme nahm, flüsterte sie ihm ins Ohr: »Ich kann es noch mit ihnen allen aufnehmen.«
    Angelo biß sie leicht ins Ohr. »Hast du gar nicht nötig«, murmelte er.
    April 1995 1
    Der XB 000 - offiziell Stallion E , aber eigentlich immer einfach nur allgemein wieder Stallion genannt - war seiner äußeren Erscheinung nach nicht eigentlich umwerfend. Er war ein kleines
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