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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
Autoren: Glenda Larke
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Und woher hast du all diese Informationen?«
    » Sagen wir, ich betrachte es als meine Pflicht, über den Jungen informiert zu sein, der dazu bestimmt ist, unser Illusionisten-Erbe zu werden.«
    » Er ist bereits unser Illusionisten-Erbe, Korden. Wie du nur zu gut weißt.«
    » Natürlich. Ich meinte, dazu bestimmt, der Illusionisten-Erbe zu sein, der durch den Magoroth-Rat bestätigt werden wird, statt nur Illusionisten-Erbe aufgrund seiner Geburt und des Wunsches seines Vaters.«
    » Ein überaus feiner Unterschied zu diesem Zeitpunkt. Arrant ist erst dreizehn.« Der Brauch verlangte die Bestätigung des Rates, wenn der Erbe sechzehn war. » Es scheint, als hättest du meinem Sohn hinterherspioniert.«
    » Unsinn. Ich habe lediglich Freunde in Tyr.«
    » In der Geschichte sind einige Lücken, die nicht viel Sinn ergeben.« Temellin legte den Kopf schief und sah Korden fest in die Augen. » Ich fange an, mich zu fragen, ob ich dich überhaupt noch kenne, Korden. Ich habe dich immer für loyal gehalten. Für einen Ehrenmann. Du warst viele Jahre lang ein unverzichtbarer Berater für mich, wofür ich dir zutiefst dankbar bin. Aber ich bin der Illusionist, und meine Position verlangt Respekt und ein gewisses Maß an Loyalität.«
    » Ich bin loyal. Aber mein Pflichtbewusstsein wird es nicht zulassen, dass ich zusehe, wie ein unfähiger Magor– irgendein unfähiger Magor– offiziell vom Rat zum Illusionisten-Erben ernannt wird. Das ist doch gewiss nachvollziehbar. Ich habe gehört, dass der Junge keine Kontrolle über seine Magorfähigkeiten hat, dass er während des Krieges wahllos Männer abgeschlachtet hat, die auf seiner Seite gekämpft haben. Wie soll er unseren neugeborenen Magori ihre Cabochone geben, wenn er nicht einmal seine eigene Macht kontrollieren kann? Noch so einen verhängnisvollen Illusionisten wie Arrants Großvater, Illusionist Solad, kann sich diese Nation nicht leisten.«
    Jeder einzelne Muskel in Temellins Gesicht spannte sich an. » Du wagst es, ihn mit einem Verräter wie Solad zu vergleichen?« Er ließ zu, dass Korden seine Wut spürte. » Ein hartes Urteil über jemanden, den du noch nicht einmal kennengelernt hast.«
    » Vielleicht. Aber allen Berichten zufolge verfügt er über beachtliche Macht, die er allerdings noch nicht einmal ansatzweise beherrschen kann. Er könnte für jeden von uns zu einer Gefahr werden, besonders, wenn er immer noch nicht den, äh, Scharfsinn besitzt, den ein Junge in seinem Alter haben sollte. Bei den Himmeln, der Junge hat dem Mann vertraut, der einst der Anführer der Schakal-Legion war! Nichtsdestotrotz bin ich bereit, jede Art von öffentlicher Verkündigung zu verzögern, bis ich seine Bekanntschaft gemacht habe.«
    » Wie großzügig von dir.« Temellin hielt inne und dachte nach. Wenn er es jetzt nicht schaffte, seine Wut zu kontrollieren, würde er der Verlierer sein. Kalt, aber mit all der Ruhe, die er aufbringen konnte, sagte er: » Wie auch immer, du bist falsch informiert worden. Ja, Arrant ist ein mächtigerer Magoroth als irgendjemand sonst, den ich kenne, selbst ohne sein Schwert. Er hat mit neun Jahren ein Loch durch die Mauern von Tyr gesprengt. Ich hätte so etwas in diesem Alter sicher nicht tun können– und schon gar nicht ohne ein Magorschwert. Genauso sicher ist, dass ein gewisses Maß an Reife und Erfahrung nötig sind, um eine derartige Magormacht zu lenken. Wir wissen, dass er seine Macht hin und wieder richtig benutzen kann, denn Sarana hat ihn geprüft.«
    » Ich bin froh, das zu hören.«
    Temellin dachte: » Nicht ganz eine Lüge, aber nah dran«, dann sagte er laut: » Wir Magori haben lange und hart gekämpft, um dieses Land regieren zu können. Ich werde es bei meinem Tod nicht an einen Erben weitergeben, der es nicht schützen kann, selbst wenn er mein eigener Sohn ist. Du beleidigst mich, wenn du auch nur andeutest, ich könnte so unverantwortlich sein.«
    Korden war bestürzt. » Ich… äh, es war nicht meine Absicht, dich zu beleidigen.«
    » Gut. Ich bin froh, das zu hören. Wie du dir vorstellen kannst, ist es meine glühende Hoffnung, dass es in dieser Angelegenheit keine große Eile für eine Entscheidung gibt. Ich habe nicht die Absicht, in nächster Zeit zu sterben, und wenn Arrant hier eingetroffen ist, haben wir noch zweieinhalb Jahre Zeit, um ihn auszubilden, bevor mit sechzehn seine Bestätigung ansteht.«
    » Diesen Aufschub wird er natürlich bekommen.«
    Temellin fing die Wahrhaftigkeit dieser Aussage auf und
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